Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes

Betreff
Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes
Vorstellung der Planungsideen durch die Bürogemeinschaft Hofmann Keicher Ring/Molenaar
Anschließende Diskussion mit dem Stadtrat
Vorlage
2016/017
Art
Sitzungsvorlage (Kenntnisnahme)

 

  1. Ausgangssituation

 

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 30.09.2014 den Oberbürgermeister beauftragt, Gestaltungsvorschläge für das Bahnhofsumfeld zu erarbeiten (ausgenommen ist der südliche P+R-Bereich). Die Erarbeitung soll im Rahmen eines konkurrierenden Planungsverfahrens erfolgen. Das Bauamt hat dementsprechend 4 qualifizierte Planungsbüros angefragt und ein entsprechendes Verfahren durchgeführt. In der Stadtratssitzung am 12.11.2015 wurden die Ergebnisse vorgestellt und der Beschluss gefasst, die Bietergemeinschaft Hofmann Keicher Ring / Molenaar mit den Leistungsphasen 1 und 2 zu beauftragen. Des Weiteren wurde festgelegt eine Sondersitzung zu diesem Thema einzuberufen. In der Sondersitzung soll der aktuelle Sachstand nochmals dargestellt und einige Planungsansätze als Diskussionsgrundlage aufgezeigt werden. Bis dahin sind alle Planungen zurückzustellen. Ausgenommen davon ist die P+R-Anlage im südlichen Bereich.

 

 

  1. Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes

 

Im Rahmen des oben genannten konkurrierenden Planungsverfahrens haben drei Büros/Bürogemeinschaften erste Planungsideen für den Bahnhofsvorplatz und den Bereich des künftigen Zentralen Omnibusbahnhofs entwickelt.

 

Bewertungskriterien waren:

 

-              Situierung des ZOB

-              Zuordnung der Nutzungen (P+R, Taxistellplätze, Fahrradstellplätze)

-              Gestaltung des Verkehrsknotenpunktes am Bahnhofsvorplatz

-              Qualität des Lageplans

-              Aussagen zur Architektursprache

-              Qualität der skizzenhaften Erläuterungen

 

Unter Berücksichtigung des oben genannten Kriterienkataloges hat sich für alle Beteiligten (Oberbürgermeister Müller, Bauamtsleiter Graumann, Sachgebietsleiter Tiefbau Richter, Sachgebietsleiter Stadtplanung und Bauordnung Fischer) die Bürogemeinschaft Hofmann Keicher Ring/Molenaar (HKR/Molenaar) als ambitioniertestes Team mit der höchsten Gestaltqualität herauskristallisiert. Das Büro hatte als einziges einen ganzheitlichen Entwurfsansatz und zudem eine sehr aufwändige dreidimensionale Darstellungsqualität vorgelegt. Der Bahnhofsvorplatz war als solcher erlebbar, die Nutzungen wurden auf die seitlichen Vorbereiche verlagert. Der Stadtrat hat diese fachliche Haltung bestätigt (siehe Punkt 1).

 

Planungsinhalt

Der Planungsansatz beinhaltet eine Dachkonstruktion welche sich vom Zentralen Omnibusbahnhof bis hin zur geplanten Fahrradabstellanlage im südlichen  Bereich des Bahnhofsgebäudes erstreckt. Damit werden alle Verkehrsträger miteinander verbunden. Das Bahnhofsumfeld mit den einzelnen Verkehrsträgern wird dadurch architektonisch zusammengeführt. Das unterstützt die Orientierung und Auffindbarkeit der einzelnen Nutzungen und gibt dem gesamten verkehrlich geprägten Umfeld städtebauliches Rückgrat. Ziel ist es dabei die Dachkonstruktion möglichst filigran auszubilden und damit das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude zu ergänzen ohne dabei architektonisch zu stark in den Vordergrund zu rücken. Die Glaselemente ermöglichen eine möglichst optimierte Belichtung.

Der Amalienweg wurde als Sackgasse ausgebildet und soll als verkehrsberuhigter Bereich gestaltet werden. Dies hat den Vorteil, dass sich die verkehrliche Situation am Bahnhofsvorplatz entspannt und weniger Verkehrsrelationen berücksichtigt werden müssen. Dadurch entsteht mehr Gestaltungsspielraum am Bahnhofsvorplatz als Eingangstor in die Stadt Kitzingen. Zudem wird der Fußweg zu den Schulen im Hinblick auf die Verkehrssicherheit wesentlich optimiert.

Der gesamte Bereich des Bahnhofsvorplatzes soll im Hinblick auf die Materialwahl möglichst einheitlich gestaltet werden um den Platzcharakter zu stärken. Ziel ist es hier einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich (Tempo 20) entstehen zu lassen. Hier ist jeder Verkehrsteilnehmer verpflichtet auf den anderen Rücksicht zu nehmen. Aufgrund der zahlreichen Verkehrsbeziehungen (Busse, Fahrrad, PKW, Fußgänger) eine solche Regelung nachvollziehbar und kann zu einem möglichst reibungslosen Verkehrsablauf beitragen.

 

Denkbare Diskussionsansätze

 

·        Bahnhofsvorplatz, Anbindung Amalienweg (Sackgasse, Einbahnstraße)

·        Verortung der einzelnen Verkehrsträger (Fahrradstellplätze, Taxi etc.)

·        Gestaltung Friedenstraße, Integration Radwegestreifen

 

Grober Kostenansatz

Die Bürogemeinschaft HKR/Molenaar hat im Rahmen des konkurrierenden Planungsverfahrens einen ersten groben Kostenansatz erarbeitet. Dieser geht davon aus, dass für die Maßnahme Umgestaltung Bahnhofsvorplatz sowie Umgestaltung der Flächen nördlich des Bahnhofsgebäudes Kosten in Höhe von ca. 5,5 Mio. € entstehen.

 

Weiteres Vorgehen

Die Bürogemeinschaft wird, wie mit Stadtratsbeschluss vom 12.11.2015 beschlossen, mit der Bearbeitung der Leistungsphasen 1 und 2 HOAI beauftragt. Parallel zur Klärung aller fachlichen Belange (Statik, ÖPNV-Bedarfe etc.) wird der Entwurf unter Berücksichtigung der heutigen Anregungen weiterqualifiziert, insbesondere auch vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit. Hierbei werden die Förderbedingungen mit den Fördergebern konkretisiert. Der überarbeitete Entwurf wird im Rahmen eines Bürgerworkshops (Fortführung des Workshops im Jahre 2012) mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutiert. Anschließend werden die Anregungen gewürdigt und ggf. in der Planung berücksichtigt. Die daraufhin überarbeitete Planung wird dem Stadtrat mit der Festlegung von Realisierungsbausteinen zur Entscheidung vorgelegt.

 

Grobe Zeitschiene:

 

·        Abschluss des Vertrages (Februar 2016)

·        Abschluss der Grundlagenermittlung und Weiterqualifizierung der Planung (Juni 2016)

·        Bürgerworkshop (Juli 2016 vor der Sommerpause)

·        Stadtratsbefassung (September 2016 nach der Sommerpause)

 

 

           

  1. Aktueller Sachstand / Parkplatz Süd

 

Mit Beschluss vom 30.09.2014 und 12.11.2015 hat der Stadtrat entschieden auf den städtischen Flächen südlich des Bahnhofsgebäudes eine ebenerdige Stellplatzanlage zu realisieren. Das Sachgebiet Tiefbau hat die Entwurfsplanung der P+R Stellplätze erstellt und in der Fraktionsvorsitzendenbesprechung am 02.11.2015 vorgestellt. Laut Planung können auf den derzeit vorhandenen Flächen ca. 119 Stellplätze ebenerdig realisiert werden. Davon könnten 30 Stellplätze der Deutschen Bahn als Ausgleich für die entfallenden Stellplätze nördlich des Bahnhofsgebäudes übergeben werden. In der Besprechung wurde folgendes festgelegt:

 

·        Auf die geplante Treppenanlage zum Amalienweg soll verzichtet werden

·        Die Neigung des Parkplatzes soll reduziert werden (möglichst ebenerdig)

·        Die für die Bahn vorgesehenen Stellplätze sollen möglichst im südlichen Bereich verortet werden

 

Derzeit wird die Ausführungsplanung erstellt, die o.g. Punkte werden dabei berücksichtigt. Nach aktuellem Sachstand ist voraussichtlich mit Zuwendungen in Höhe von rund 365.000 € zu rechnen (Pauschalförderung 4.100,00 € pro nutzbaren P+R-Stellplatz).

 

 

Weiteres Vorgehen

Derzeit wird die Ausführungsplanung im Hinblick auf das Gefälle der Stellplatzanlage aufgrund von Anregungen aus dem politischen Gremium optimiert. Die Überarbeitung der Planung wird voraussichtlich im 1. Quartal abgeschlossen sein. Baubeginn ist nach derzeitigem Planungsstand für das 2. Quartal 2016 angestrebt. Voraussetzung hierfür ist aber auch das die Freigabe des Fördergebers erteilt wurde.

 

 

 

 

 

 

  1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.