Weihnachtsmarkt 2016 ff

Betreff
Weihnachtsmarkt 2016 ff
Vorlage
2016/066
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

 

1. Vorgeschichte:

 

Eingangs einen Überblick über die Organisation bzw. Eindrücke der früheren Weihnachtsmärkte bis heute:

 

bis 2008

Lange Jahre (bis 2008) organisierte die sog. Weihnachtsmarktgemeinschaft (Herren Dümmler, Stang, Wehner) den Weihnachtsmarkt. Dieser dauerte die gesamte Adventszeit, Standort war ausschließlich der Marktplatz sowie die Rathaushalle (hochwertigere Aussteller). Der Bauhof stellte die Hütten auf und sorgte für Weihnachtsbäume im Stadtgebiet, die Gemeinschaft musste eine Pauschale in Höhe von 5.112,00 € entrichten.

Das schlechte Image, die Schwierigkeiten einen 4 wöchigen Markt mit den (damaligen Einzelhändlern) zu vereinbaren sowie das mangelnde, gar minderwertige Angebot und die Konditionen (aus Sicht der Betreiber) führten letztlich dazu, dass der Stadtrat und die Verwaltung den Weihnachtsmarkt neu aufstellen wollten.

In der seinerzeitigen Beratung war der Stadtmarketingverein als möglicher Partner (der kurz davor das Stadtfest ins Leben gerufen und das Weinfest neu konzipiert hatte) benannt worden.

 

2009

Das Jahr 2009 war ein Jahr des Übergangs, nachdem der Vertrag mit der Weihnachtsmarktgemeinschaft nicht verlängert und der STMV mit der konzeptionellen Aufbearbeitung noch nicht beauftragt wurde. Die Verwaltung (Hauptverwaltung und Tourist-Info) organisierte einen weihnachtlichen Treffpunkt auf dem Marktplatz mit verschiedenen kulturellen Veranstaltungen. Es handelte sich dabei um einen enormen personellen Aufwand.

 

2010 – 2012

Im Januar 2010 wurde der Stadtmarketingverein erstmal mit der Organisation des Weihnachtsmarktes beauftragt. Im Grundsatzbeschluss ist die Übernahme sämtlicher Aufwendungen für das Herrichten der Plätze sowie für die Dekoration bzw. dem Strom enthalten. Darüber hinaus wurde ein nach Jahren gestaffelter Zuschuss (5.000,00 €/3.000,00 €/2.000,00 €) festgelegt.

 

Im Jahr 2010 fand der eigentliche Weihnachtsmarkt an 2 Wochenenden auf dem Marktplatz statt, dazu bereits ab ersten Advent ein weihnachtlicher Treffpunkt.

Nachdem der Marktplatz „seine Zwänge“ mit Schaufenstern und Rettungswegen habe, wurde der Markt 2011 und 2012 als Versuch auf den Platz der Partnerstädte verlegt. Dies wurde in der Bevölkerung kontrovers diskutiert. Hier fand der Markt ausschließlich an den Adventswochenenden statt (Freitag bis Sonntag).

 

Als Fazit der Jahre 2010-2012 galt, dass der Stadtmarketingverein die richtigen Akzente in Sachen Beleuchtung (Kitzingen leuchtet) u. a. mit der größten Adventskerze Bayerns und hochwertigen Ausstellern gesetzt hat. Es kam insgesamt zu einer Aufwertung des Marktes. Einzig die Besucher blieben vor allem am Platz der Partnerstädte aus. Vor allem „der Kitzinger“ nahm den Standort nicht an, der Marktplatz fehlte im Konzept.

 

 

 

 

 

 

 

 

2013 - 2015

 

Aufgrund der o.g. Erkenntnis wurde vom Stadtmarketingverein als Grundlage für die Beschlussfassung für die Jahre 2013 – 2015 ein Konzept mit zwei Eckpunkten (1. Weihnachtlicher Treffpunkt während der gesamten Weihnachtszeit am Marktplatz;  

2. eigentlicher Weihnachtsmarkt am dritten Advent mit größerem Umfang und einer höheren Verweildauer) vorgelegt.

 

Am 28.02.2013 gab der Stadtrat sein einstimmiges Votum, dem Stadtmarketingverein für weitere drei Jahre die Organisation des Weihnachtsmarktes zu übertragen.

Die Rahmenbedingungen (Herrichten der Plätze, Deko, Beleuchtung) blieben unverändert. Als Zuschuss (gegen Defizitnachweis) wurden 2.000,00 € beschlossen.

 

 

2. Fazit der Jahre 2013-2015

 

Das Konzept mit seinen zwei Bausteinen ist voll aufgegangen. Der weihnachtliche Treffpunkt wurde in der Mittagspause sowie in den Abendstunden rege genutzt. Die begleitenden Veranstaltungen auf dem Marktplatz sowie in der Rathaushalle brachten zusätzlich Menschen in die Stadt.

Das eigentliche Weihnachtsmarktwochenende füllte die Straßen stadtfestartig. Viele tausend Besucher, die ganz bewusst an diesem Wochenende nach Kitzingen gekommen sind. Die Aussteller, die aufgrund des Besucherzuspruches in der Vergangenheit nicht nach Kitzingen kamen, schätzen den Markt in Kitzingen nun sehr.

Die Beleuchtungen an den Fenstern in der Innenstadt bzw. der Bäume sowie die Deko mit vielen Bäumen im Stadtgebiet werden sehr positiv aufgenommen. Die Ziele, die der Verein bei der Neukonzeption im Jahr 2013 hatte, wurden allesamt erreicht (Marktplatz als Treffpunkt für Kitzinger und Gäste, großer attraktiver Markt mit höherer Verweildauer, Schaffung eines hochwertigen Angebotes)

 

 

3. Kostensituation:

 

In der Verwaltung unterscheidet man drei verschiedene Haushaltsstellen:

 

3400.6319 – „Weihnachtsmarkt“ (Beleuchtung, Deko)

Auf dieser Haushaltsstelle werden alle Aufwendungen für die Montage und Demontage der Weihnachtsbeleuchtung gebucht, die Bäume, die als Deko dienen, der Weihnachtsbaum am Marktplatz sowie sonstige Aufwendungen dazu (z. B. Kran für Aufstellen des Baumes). Unabhängig wer die Organisation übernimmt, fallen hierüber Kosten an – je nach Konzept in unterschiedlicher Intensität.

 

3400.6790 – Bauhofsleistungen

Alle Leistungen, die der Bauhof sowie die Gärtnerei im Rahmen des Weihnachtsmarktes erledigt, werden hierüber intern verrechnet (Vorarbeiten an den Lauben und Hütten, Aufbau, Abbau, Reinigung, Stellen von Verkehrsschilder, Verteilen und Aufstellen von Weihnachtsbäumen).

 

3400.7182 – Zuschuss

Hierüber wird der Zuschuss gebucht, den der Stadtmarketingverein gegen Defizitnachweis erhält.

 

 

 

 

 

Die Rechnungsergebnisse der letzten Jahre (dargestellt ist jeweils das Haushaltsjahr)

 

HH-Jahr

Weihnachtsmarkt

Bauhofs-leistungen

Zuschuss

Bemerkungen

2008

WMG

6.896,90 €

30.301,95 €

-

erstmals die neuen Hütten aufgebaut

2009

Stadt

12.942,56 €

17.419,27 €

-

nur wenige Hütten aufgebaut

2010

STMV

19.878,67 €

21.095,61 €

5.000,00 €

erstmals neues Konzept

2011

STMV

13.311,56 €

25.899,41 €

3.000,00 €

Platz der Partnerstädte

2012

STMV

13.175,38 €

26.348,13 €

2.000,00 €

Platz der Partnerstädte

2013

STMV

17.563,42 €

30.394,61 €

2.000,00 €

Aufbau Verkehrsraum Kaiserstraße, viel Aufwand

2014

STMV

19.670,56 €

27.752,06 €

2.000,00 €

Aufwand Beleuchtung

2015

STMV

23.408,39 €

29.106,25 €

2.000,00 €

Sparkassenhof

Aufwand Beleuchtung

2016 HH-Ansatz

20.000,00 €

30.000,00 €

0,00 €

 

 

Die Kostendarstellung zeigt, dass eine Aufwertung des Marktes mit einer Kostensteigerung verbunden ist. Bei den bisherigen Budgetfestlegungen für den UA 3400 wurde in 2014 und 2015 bereits darauf hingewiesen, dass 20.000,00 € für die Beleuchtung/Deko-Haushaltsstelle sowie 30.000,00 € an Bauhofsleistungen realistisch sind.

Eine Qualität der vergangenen Jahre ist nicht zum einem Betrag von beispielsweise 2008 möglich und kann insofern auch nicht miteinander verglichen werden. Auch wenn seinerzeit die Weihnachtsbeleuchtung mit einem erheblichen ehrenamtlichen Engagement finanziert wurde (es wurden Spenden in den Geschäften gesammelt), so ist leider festzustellen, dass dies heute nicht mehr möglich sein wird.

 

Letztlich ist es die Entscheidung des Gremiums, ob neben dem zu beschließenden Zuschuss, dem Gremium die Aufwendungen für den Bauhof und die sonstigen Leistungen (Beleuchtung, Dekoration, Bäume) für den Weihnachtsmarkt wert sind.

 

 

4. Sichtweise des Stadtmarketingvereins

 

Auf die Anlage 1, den Bericht vom Stadtmarketingverein wird verwiesen. Frau Biebl wird in der Sitzung nochmals darauf eingehen.

Zusammengefasst wird ebenfalls ein positives Fazit aus den letzten drei Jahren gezogen. Das auf die zwei Punkte basierende Konzept wurde angenommen und sollte weiterverfolgt werden. Es wird auch auf das Defizit sowie den enormen personellen Aufwand verwiesen. Der Verein sieht den Weihnachtsmarkt als Imageprojekt an, welches für die Stadt Kitzingen umgesetzt wird und ist grundsätzlich bereit, den Markt auch in der Zukunft zu organisieren.

 

 

Beim Antrag des Stadtmarketingvereins auf finanzielle Unterstützung vom Juli 2015 war bereits der Weihnachtsmarkt mit einem beantragten Zuschuss in Höhe von 10.000,00 € enthalten.

 

5. Stellungnahme der Verwaltung

 

Die Verwaltung begrüßt die grundsätzliche Bereitschaft, dass der Stadtmarketingverein den Weihnachtsmarkt auch weiterhin organisieren möchte. Der Verein ist ein verlässlicher Partner, der in der Vergangenheit seine Stärken in der Organisation und Aufwertung von Projekten gezeigt hat. Darüber hinaus hat er hohe Akzeptanz bei den Einzelhändlern sowie den beteiligten Akteuren des Weihnachtsmarktes. Es stellt sich die Frage, ob tatsächlich jemand gefunden werden könnte, der den Markt in der gleichen Qualität zu denselben Konditionen organisieren könnte. Beispielsweise verlangen private Anbieter (z. B. Mittelalterlicher Markt) zunächst eine erhebliche Gebühr um zu einem Standort zu gehen. Selbst in einem solchen Fall werden Aufwendungen für die Dekoration (Weihnachtsbäume, Beleuchtung usw.) notwendig.

 

Die Verwaltung spricht sich dafür aus, das bestehende Konzept zusammen mit dem STMV weiterzuführen, da insbesondere die Wahrnehmung und die Besucherzahlen sehr positiv sind.

Die Konditionen (zu Bauhof und Beleuchtung/Deko) sollten unverändert zu den Beschlussfassungen der Jahre 2010 und 2013 bestehen bleiben. Die Haushaltsmittel sind entsprechend der Rechnungsergebnisse der vergangenen Jahre bereits eingestellt.

 

Ebenfalls sollte wieder ein Zuschuss gegen Defizitnachweis beschlossen werden.

Die beantragten 2.000,00 € aus der letzten Beschlussfassung waren womöglich etwas zu optimistisch kalkuliert, das zeigen die Defizite der vergangenen Jahre.

Die Verwaltung könnte sich vorstellen, dass der Zuschuss in einem Rahmen von 5.000,00 € bis 8.000,00 € liegt.

 

  1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.

  2. Es besteht Einverständnis, mit der Organisation und der Durchführung des Weihnachtsmarktes für weitere drei Jahre (2016 – 2019) den Stadtmarketingverein zu beauftragen.

 

  1. Die Konditionen bleiben unverändert bestehen, d. h. die Stadt stellt hierfür die Plätze sowie die Rathaushalle zur Verfügung, Leistungen von Bauhof und Gärtnerei (Auf-/Abbau Lauben und Hütten), sorgt für Christbäume, die Reinigung, stellt die Werbetafeln an den Ortseingängen und sorgt für Stromanschlüsse inkl. Verbräuche.

  2. Als Sicherheit für die Organisation wird pro Jahr die Übernahme eines Defizites in Höhe von max. 10.000,00 € zugesagt. Hierfür ist ein Nachweis zu erbringen.

 

alternativ zu Ziffer 4

 

Als Sicherheit für die Organisation wird pro Jahr die Übernahme eines Defizites in Höhe von max. _____________ zugesagt. Hierfür ist ein Nachweis zu erbringen.

 

 

5.   Alle anderen Kosten müssen durch den Stadtmarketingverein gedeckt werden.