1. Vorgeschichte:
Eingangs
einen Überblick über die Organisation bzw. Eindrücke der früheren
Weihnachtsmärkte bis heute:
bis 2008
Lange
Jahre (bis 2008) organisierte die sog. Weihnachtsmarktgemeinschaft (Herren
Dümmler, Stang, Wehner) den Weihnachtsmarkt. Dieser dauerte die gesamte
Adventszeit, Standort war ausschließlich der Marktplatz sowie die Rathaushalle
(hochwertigere Aussteller). Der Bauhof stellte die Hütten auf und sorgte für
Weihnachtsbäume im Stadtgebiet, die Gemeinschaft musste eine Pauschale in Höhe
von 5.112,00 € entrichten.
Das
schlechte Image, die Schwierigkeiten einen 4 wöchigen Markt mit den (damaligen
Einzelhändlern) zu vereinbaren sowie das mangelnde, gar minderwertige Angebot und
die Konditionen (aus Sicht der Betreiber) führten letztlich dazu, dass der
Stadtrat und die Verwaltung den Weihnachtsmarkt neu aufstellen wollten.
In
der seinerzeitigen Beratung war der Stadtmarketingverein als möglicher Partner
(der kurz davor das Stadtfest ins Leben gerufen und das Weinfest neu konzipiert
hatte) benannt worden.
2009
Das
Jahr 2009 war ein Jahr des Übergangs, nachdem der Vertrag mit der
Weihnachtsmarktgemeinschaft nicht verlängert und der STMV mit der
konzeptionellen Aufbearbeitung noch nicht beauftragt wurde. Die Verwaltung
(Hauptverwaltung und Tourist-Info) organisierte einen weihnachtlichen
Treffpunkt auf dem Marktplatz mit verschiedenen kulturellen Veranstaltungen. Es
handelte sich dabei um einen enormen personellen Aufwand.
2010 – 2012
Im
Januar 2010 wurde der Stadtmarketingverein erstmal mit der Organisation des
Weihnachtsmarktes beauftragt. Im Grundsatzbeschluss ist die Übernahme
sämtlicher Aufwendungen für das Herrichten der Plätze sowie für die Dekoration
bzw. dem Strom enthalten. Darüber hinaus wurde ein nach Jahren gestaffelter
Zuschuss (5.000,00 €/3.000,00 €/2.000,00 €) festgelegt.
Im
Jahr 2010 fand der eigentliche Weihnachtsmarkt an 2 Wochenenden auf dem
Marktplatz statt, dazu bereits ab ersten Advent ein weihnachtlicher Treffpunkt.
Nachdem
der Marktplatz „seine Zwänge“ mit Schaufenstern und Rettungswegen habe, wurde
der Markt 2011 und 2012 als Versuch auf den Platz der Partnerstädte verlegt.
Dies wurde in der Bevölkerung kontrovers diskutiert. Hier fand der Markt
ausschließlich an den Adventswochenenden statt (Freitag bis Sonntag).
Als
Fazit der Jahre 2010-2012 galt, dass der Stadtmarketingverein die richtigen
Akzente in Sachen Beleuchtung (Kitzingen leuchtet) u. a. mit der größten
Adventskerze Bayerns und hochwertigen Ausstellern gesetzt hat. Es kam insgesamt
zu einer Aufwertung des Marktes. Einzig die Besucher blieben vor allem am Platz
der Partnerstädte aus. Vor allem „der Kitzinger“ nahm den Standort nicht an,
der Marktplatz fehlte im Konzept.
2013 - 2015
Aufgrund
der o.g. Erkenntnis wurde vom Stadtmarketingverein als Grundlage für die
Beschlussfassung für die Jahre 2013 – 2015 ein Konzept mit zwei Eckpunkten (1.
Weihnachtlicher Treffpunkt während der gesamten Weihnachtszeit am Marktplatz;
2.
eigentlicher Weihnachtsmarkt am dritten Advent mit größerem Umfang und einer
höheren Verweildauer) vorgelegt.
Am
28.02.2013 gab der Stadtrat sein einstimmiges Votum, dem Stadtmarketingverein
für weitere drei Jahre die Organisation des Weihnachtsmarktes zu übertragen.
Die
Rahmenbedingungen (Herrichten der Plätze, Deko, Beleuchtung) blieben
unverändert. Als Zuschuss (gegen Defizitnachweis) wurden 2.000,00 €
beschlossen.
2. Fazit der Jahre 2013-2015
Das
Konzept mit seinen zwei Bausteinen ist voll aufgegangen. Der weihnachtliche
Treffpunkt wurde in der Mittagspause sowie in den Abendstunden rege genutzt.
Die begleitenden Veranstaltungen auf dem Marktplatz sowie in der Rathaushalle
brachten zusätzlich Menschen in die Stadt.
Das
eigentliche Weihnachtsmarktwochenende füllte die Straßen stadtfestartig. Viele
tausend Besucher, die ganz bewusst an diesem Wochenende nach Kitzingen gekommen
sind. Die Aussteller, die aufgrund des Besucherzuspruches in der Vergangenheit
nicht nach Kitzingen kamen, schätzen den Markt in Kitzingen nun sehr.
Die
Beleuchtungen an den Fenstern in der Innenstadt bzw. der Bäume sowie die Deko
mit vielen Bäumen im Stadtgebiet werden sehr positiv aufgenommen. Die Ziele,
die der Verein bei der Neukonzeption im Jahr 2013 hatte, wurden allesamt
erreicht (Marktplatz als Treffpunkt für Kitzinger und Gäste, großer attraktiver
Markt mit höherer Verweildauer, Schaffung eines hochwertigen Angebotes)
3. Kostensituation:
In
der Verwaltung unterscheidet man drei verschiedene Haushaltsstellen:
3400.6319 –
„Weihnachtsmarkt“ (Beleuchtung, Deko)
Auf
dieser Haushaltsstelle werden alle Aufwendungen für die Montage und Demontage
der Weihnachtsbeleuchtung gebucht, die Bäume, die als Deko dienen, der
Weihnachtsbaum am Marktplatz sowie sonstige Aufwendungen dazu (z. B. Kran für
Aufstellen des Baumes). Unabhängig wer die Organisation übernimmt, fallen
hierüber Kosten an – je nach Konzept in unterschiedlicher Intensität.
3400.6790 –
Bauhofsleistungen
Alle
Leistungen, die der Bauhof sowie die Gärtnerei im Rahmen des Weihnachtsmarktes
erledigt, werden hierüber intern verrechnet (Vorarbeiten an den Lauben und
Hütten, Aufbau, Abbau, Reinigung, Stellen von Verkehrsschilder, Verteilen und
Aufstellen von Weihnachtsbäumen).
3400.7182 – Zuschuss
Hierüber
wird der Zuschuss gebucht, den der Stadtmarketingverein gegen Defizitnachweis
erhält.
Die Rechnungsergebnisse
der letzten Jahre (dargestellt ist jeweils das Haushaltsjahr)
HH-Jahr |
Weihnachtsmarkt |
Bauhofs-leistungen |
Zuschuss |
Bemerkungen |
2008 WMG |
6.896,90
€ |
30.301,95
€ |
- |
erstmals
die neuen Hütten aufgebaut |
2009 Stadt |
12.942,56
€ |
17.419,27
€ |
- |
nur
wenige Hütten aufgebaut |
2010 STMV |
19.878,67
€ |
21.095,61
€ |
5.000,00
€ |
erstmals
neues Konzept |
2011 STMV |
13.311,56
€ |
25.899,41
€ |
3.000,00
€ |
Platz
der Partnerstädte |
2012 STMV |
13.175,38
€ |
26.348,13
€ |
2.000,00
€ |
Platz
der Partnerstädte |
2013 STMV |
17.563,42
€ |
30.394,61
€ |
2.000,00
€ |
Aufbau
Verkehrsraum Kaiserstraße, viel Aufwand |
2014 STMV |
19.670,56
€ |
27.752,06
€ |
2.000,00
€ |
Aufwand
Beleuchtung |
2015 STMV |
23.408,39
€ |
29.106,25
€ |
2.000,00
€ |
Sparkassenhof Aufwand
Beleuchtung |
2016 HH-Ansatz |
20.000,00
€ |
30.000,00
€ |
0,00 € |
|
Die
Kostendarstellung zeigt, dass eine Aufwertung des Marktes mit einer
Kostensteigerung verbunden ist. Bei den bisherigen Budgetfestlegungen für den
UA 3400 wurde in 2014 und 2015 bereits darauf hingewiesen, dass 20.000,00 € für
die Beleuchtung/Deko-Haushaltsstelle sowie 30.000,00 € an Bauhofsleistungen
realistisch sind.
Eine
Qualität der vergangenen Jahre ist nicht zum einem Betrag von beispielsweise
2008 möglich und kann insofern auch nicht miteinander verglichen werden. Auch
wenn seinerzeit die Weihnachtsbeleuchtung mit einem erheblichen ehrenamtlichen
Engagement finanziert wurde (es wurden Spenden in den Geschäften gesammelt), so
ist leider festzustellen, dass dies heute nicht mehr möglich sein wird.
Letztlich
ist es die Entscheidung des Gremiums, ob neben dem zu beschließenden Zuschuss,
dem Gremium die Aufwendungen für den Bauhof und die sonstigen Leistungen
(Beleuchtung, Dekoration, Bäume) für den Weihnachtsmarkt wert sind.
4. Sichtweise des
Stadtmarketingvereins
Auf
die Anlage 1, den Bericht vom Stadtmarketingverein wird verwiesen. Frau Biebl
wird in der Sitzung nochmals darauf eingehen.
Zusammengefasst
wird ebenfalls ein positives Fazit aus den letzten drei Jahren gezogen. Das auf
die zwei Punkte basierende Konzept wurde angenommen und sollte weiterverfolgt
werden. Es wird auch auf das Defizit sowie den enormen personellen Aufwand
verwiesen. Der Verein sieht den Weihnachtsmarkt als Imageprojekt an, welches
für die Stadt Kitzingen umgesetzt wird und ist grundsätzlich bereit, den Markt
auch in der Zukunft zu organisieren.
Beim
Antrag des Stadtmarketingvereins auf finanzielle Unterstützung vom Juli 2015
war bereits der Weihnachtsmarkt mit einem beantragten Zuschuss in Höhe von 10.000,00
€ enthalten.
5. Stellungnahme der Verwaltung
Die
Verwaltung begrüßt die grundsätzliche Bereitschaft, dass der
Stadtmarketingverein den Weihnachtsmarkt auch weiterhin organisieren möchte.
Der Verein ist ein verlässlicher Partner, der in der Vergangenheit seine
Stärken in der Organisation und Aufwertung von Projekten gezeigt hat. Darüber
hinaus hat er hohe Akzeptanz bei den Einzelhändlern sowie den beteiligten
Akteuren des Weihnachtsmarktes. Es stellt sich die Frage, ob tatsächlich jemand
gefunden werden könnte, der den Markt in der gleichen Qualität zu denselben
Konditionen organisieren könnte. Beispielsweise verlangen private Anbieter (z.
B. Mittelalterlicher Markt) zunächst eine erhebliche Gebühr um zu einem
Standort zu gehen. Selbst in einem solchen Fall werden Aufwendungen für die
Dekoration (Weihnachtsbäume, Beleuchtung usw.) notwendig.
Die
Verwaltung spricht sich dafür aus, das bestehende Konzept zusammen mit dem STMV
weiterzuführen, da insbesondere die Wahrnehmung und die Besucherzahlen sehr
positiv sind.
Die
Konditionen (zu Bauhof und Beleuchtung/Deko) sollten unverändert zu den
Beschlussfassungen der Jahre 2010 und 2013 bestehen bleiben. Die
Haushaltsmittel sind entsprechend der Rechnungsergebnisse der vergangenen Jahre
bereits eingestellt.
Ebenfalls
sollte wieder ein Zuschuss gegen Defizitnachweis beschlossen werden.
Die
beantragten 2.000,00 € aus der letzten Beschlussfassung waren womöglich etwas
zu optimistisch kalkuliert, das zeigen die Defizite der vergangenen Jahre.
Die
Verwaltung könnte sich vorstellen, dass der Zuschuss in einem Rahmen von 5.000,00
€ bis 8.000,00 € liegt.
alternativ zu Ziffer 4
Als Sicherheit für die Organisation wird pro Jahr die Übernahme eines Defizites in Höhe von max. _____________ zugesagt. Hierfür ist ein Nachweis zu erbringen.
5. Alle anderen Kosten müssen durch den Stadtmarketingverein gedeckt werden.