Anträge der Fraktionen und Gruppen; hier: Antrag von Stadtrat Christof auf Etablierung eines Baukunstbeirates

Betreff
Anträge der Fraktionen und Gruppen;
hier: Antrag von Stadtrat Christof auf Etablierung eines Baukunstbeirates
Vorlage
2016/139
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

Am 31.05. ging der als Anlage 1 beigefügte Antrag von Stadtrat Christof ein. Dem Antrag sind auch die Eckpunkte einer – im Falle der Etablierung eines BKB zu erstellenden Satzung beigefügt.

 

Eine Internetrecherche der Verwaltung ergab, dass verschiedene Städte > 80.000 Einwohnern (z.B. Nürnberg, Augsburg, Jena, Fürth, Erlangen) einen solchen BKB etabliert haben, die entsprechenden Satzungen ähneln sich und entsprechen im Wesentlichen den Vorschlägen von Stadtrat Christof.

 

Der Bayerische Städtetag hat auf Nachfrage geantwortet, dass es dort zum Thema BKB keinerlei Erfahrungen gibt.

 

Der Antragsteller hat als Ziel der Errichtung eines BKB „die gestalterische Optimierung des Stadtbildes, verbunden mit der Sicherung architektonischer und städtebaulicher Qualitäten sowie die Verhinderungen von Fehlentwicklungen“ benannt.

 

Vorgeschlagen für die Besetzung des BKB werden sechs Personen aus den Fachbereichen Architektur (zwei), Städtebau, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Bildende Kunst (je eine).

 

Diese sollen nach den Vorstellungen des Antragstellers ihren Wohnsitz außerhalb des Landkreises haben und zudem ehrenamtlich tätig sein.

 

Die Haltung des Bauamtsleiters zur Etablierung eines BKB lautet wie folgt:

 

Stellungnahme zum Baukunstbeirat in Kitzingen

 

Unbestritten ist, dass in der Stadt Kitzingen die bauliche Entwicklung stärker als zuvor in Gang gekommen ist. Ausgelöst durch die positive Konversion in den Stadtrandlagen erreicht die Entwicklung zunehmend die Innenstadt und die Innenstadtnahen Bereiche. Das schließt die Erweiterung von Unternehmen, Gewerbe, Einzelhandel, Wohnen und soziale Infrastruktureinrichtungen gleichermaßen ein. Hinzukommen die Planungen zu Erneuerung des öffentlichen Raumes in der Stadt.

 

Hier steht dann richtigerweise die städtebauliche Qualität stärker im Fokus der Stadt. Mit den bestehenden Satzungen und fachlichen Begleitung durch die Stadtverwaltung sowie durch die Einbindung des Stadtheimatpflegers und der Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege können die anstehenden Themen im Wesentlichen gut bewältigt werden.

 

Die Etablierung eines Baukunstbeirates hat sich in vielen Städten grundsätzlich bewährt. Auch wenn sich dadurch Bauvorhaben zeitlich verschieben, ist überwiegend die Verbesserung der Qualität höher einzuschätzen. Ob das auch für die Stadt Kitzingen sinnvoll ist, ist kritisch zu hinterfragen. Unabhängig davon, dass es die aktuelle Personalsituation der Verwaltung nicht hergibt, die Vorbereitung und Organisation zu übernehmen, könnte bereits der Stadtentwicklungsbeirat eine ähnliche Aufgabe übernehmen.

 

Der Stadtentwicklungsbeirat könnte für bestimmte Bauvorhaben mit großer städtebaulicher Bedeutung partiell mit Fachleuten (aus der Region) ergänzt werden.

 

Die Vorhaltung eines Baukunstbeirates ist vor allem deshalb in den großen Städten etabliert, weil es da auch entsprechende Vorhaben in der Anzahl gibt, die ein solches Gremium erfordern.

 

 

 

 

(des Antragstellers)

 

Bei der Stadt Kitzingen wird umgehend ein Baukunst-Beirat (BKB) zur unabhängigen Beratung des Stadtrates und des Bauamtes bei der Verabschiedung von Bauvorhaben etabliert.