Offener Ganztag in der D. Paul-Eber-Mittelschule

Betreff
Offener Ganztag in der D. Paul-Eber-Mittelschule
Entscheidung über Verlängerung des Vertrages mit bestehendem Kooperationspartner für ein weiteres Schuljahr
Vorlage
2021/111
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

Der Offene Ganztag in der D.Paul-Eber-Mittelschule wird seit dem Schuljahr 2019/2020 von der AWO Unterfranken als Kooperationspartner durchgeführt.

Bereits unmittelbar vor Beginn des Schuljahres 2020/2021 zeigte sich, dass der Offene Ganztag durch die AWO nur auf Kosten eines Defizits getragen werden kann, das durch die Stadt Kitzingen ausgeglichen werden muss. Mit Stadtratsbeschluss vom 23.07.2021 wurde aufgrund dessen beschlossen, einmalig für das Schuljahr 2020/2021 ein Defizit bis maximal 15.000,00 € zu übernehmen. Dies geschah unter der Bedingung, dass gleichzeitig mit der AWO nach Lösungsmöglichkeiten für die defizitäre finanzielle Lage gesucht werden solle. Sollte hier keine Besserung herbeigeführt werden können, wurde der Oberbürgermeister ermächtigt, den geltenden Vertrag zu kündigen.

 

Seither wurde in mehreren Gesprächen mit der AWO die Situation erörtert. Es zeigte sich jedoch immer wieder, dass die finanzielle Situation sich auch im kommenden Schuljahr nicht bessern würde. Gemäß des im vergangenen Sommer gefassten Beschlusses müsste der Vertrag mit der AWO als Kooperationspartner entsprechend gekündigt und ein neuer Partner gesucht werden.

 

Die Schulleitung bittet nachdrücklich darum, diesen Beschluss nicht umzusetzen und den Vertrag nochmals um ein Jahr zu verlängern, da aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin viele Schüler mit der Situation überfordert sind und im Lernstoff zurückhängen, was auch dank der guten Betreuung durch die AWO ansatzweise abgefedert werden kann. Auf die angefügte Stellungnahme der Schulleitung wird an dieser Stelle ausdrücklich verwiesen. An der DPE werden demnach Schüler mit einem Migrationsanteil von bis zu 70 % betreut. Weiterhin gibt es viele Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf. Gerade am Nachmittag werden demnach die Schüler betreut, die zu Hause kein geeignetes Lernumfeld haben, sehr wenig oder keine Unterstützung bekommen und auch sonst Lernschwierigkeiten zeigen. Für einen Offenen Ganztag in der Mittelschule brauche es umso mehr Personal, das gewillt und entsprechend qualifiziert ist, gerade mit diesen Schülern zu arbeiten. Wichtig sind auch männliche Ansprechpartner. Das momentane Personal der AWO zeichne sich durch großes Engagement, selbständiges Arbeiten sowie die Entwicklung und Durchsetzung eigener Problemlösungsstrategien aus. Die Schüler fühlten sich in dieser Atmosphäre wohl. Ein erneuter Wechsel bringe das momentan Aufgebaute in große Gefahr. Die Betreuung durch die Mitarbeiter sei pädagogisch auf dem hohen Niveau, das es für eine solche Situation benötige (Einzelheiten hierzu vgl. Stellungnahme Schulleitung).

 

Die finanziellen Auswirkungen stellen sich wie folgt dar: Die Höhe des Defizits hängt auch davon ab, wie viele Gruppen in der Betreuung zu Stande kommen. Aktuell sind es zwei. Bei Zustandekommen einer Gruppe im kommenden Schuljahr entstünde (lt. Kalkulation der AWO) ein Defizit von rund 13.500 €, bei zwei Gruppen ein Defizit von 20.000 €. Dies widerspricht generell früheren Aussagen, wonach sich die finanzielle Situation umso positiver gestalten sollte, desto mehr Gruppen es gäbe. Vertraglich fest zugesagt ist ein Defizit von maximal 8.000 €.

 

Fazit

Aufgrund der wegen Corona hoch prekären Lage der Schüler empfiehlt die Verwaltung, dem Antrag der Schulleitung zu folgen, um die coronabedingten Nachteile ansatzweise aufzufangen. Gleichzeitig bietet diese Variante die Möglichkeit, nach Beendigung des laufenden Schuljahres zu beurteilen, ob die finanzielle Situation wirklich derart negativ ausgefallen ist wie kalkuliert. Würde es besser ausfallen als geplant, könnte dies auch für kommende Jahre gelten. Ähnlich war die Situation im vergangenen Schuljahr 2019/2020, als das Defizit geringer ausfiel als gedacht und innerhalb der zugesagten Defizitübernahme lag. Dies kann jedoch erst nach Beginn des neuen Schuljahres bewertet werden.

 

 

1.    Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.

 

2.    A) Für das Schuljahr 2021/2022 wird einer Defizitübernahme von maximal 13.500 € (bei einer Gruppe) bzw. 20.000 € (bei zwei Gruppen) an die AWO Unterfranken als Kooperationspartner der D. Paul-Eber-Schule zugestimmt.

 

ALTERNATIV

 

B) Eine höhere Defizitübernahme als die vertraglich zugesicherten 8.000 € wird abgelehnt. Der Vertrag mit der AWO Unterfranken als Kooperationspartner ist zu kündigen.

 

3.    Die benötigten Haushaltsmittel sind bereitzustellen.