1.
Historie
Das Thema
„Stadtbus“ wurde bereits im Verkehrskonzept 2013 dargestellt. Damals entschied
sich der Stadtrat unter anderem wegen der Kostenprognose gegen die
Weiterverfolgung des Projektes. Mit dem Anruf-Sammeltaxi gibt es in Kitzingen
seit über 10 Jahren und aktuell ein den ÖPNV ergänzendes System, welches von
der Bevölkerung gut angenommen wird.
In der
Stadtratssitzung am 11.02.2021 wurde auf Antrag der ÖDP mit 26:3 Stimmen unter
anderem beschlossen, dass die Stadt Kitzingen ein Stadtbuskonzept entwickelt,
mit dem die Friedhöfe und das Krankenhaus im einem regelmäßigen 1 Std.-Takt
verbinden wird.
2. Entwicklung des Projektes
autonomes Fahren in Kitzingen
Im Zuge der Diskussion über die Zukunft der
„Steigerwaldbahn“ wurde die Verwaltungsspitze auf das Thema autonomes Fahren
und insbesondere autonomer Busverkehr aufmerksam. Im Rahmen einer
Informationsveranstaltung der Firmen ZF Friedrichshafen AG sowie der DB Regio
Bus im März 2021 hatte der Oberbürgermeister erstmals die Möglichkeit, sich
über die Herausforderungen, die technischen Anforderungen und Potentiale des
autonomen Fahrens zu informieren. Neben diversen technischen Details zur
Sensorik und Antriebstechnik berichteten die Vertreter des Herstellers des
autonomen Transportsystems (ATS) insbesondere auch über die aktuell mögliche
Höchstgeschwindigkeit sowie die Spurbreite.
Nach Bewertung der Informationen wurde
seitens der Verwaltung im Juni 2021 direkt Kontakt mit Vertretern der Firma ZF
aufgenommen. Im Juli 2021 wurden erste Streckenvorschläge an die Firma ZF
übermittelt. Bei der Erarbeitung der Streckenvorschläge lag das Hauptaugenmerk
der Verwaltung darauf, mit Hilfe des autonomen Buses möglichst vielen Bürgern
der Stadt Kitzingen eine gute Anbindung an den Bahnhof sowie den Einpendlern über
die Schiene eine gute Anbindung an die Gewerbegebiete zu bieten. Ziel war und
ist die Bürgerinnen und Bürger zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu
motivieren und eine Reduzierung des Individualverkehrs zu erreichen.
Nach Sichtung der Streckenvorschläge durch
ZF Friedrichshafen und DB Regio Bus fand am 03.02.2022 ein erster persönlicher
Termin in Kitzingen statt. Dabei wurden die vorgeschlagenen Strecken
abgefahren. Es wurde festgestellt, dass es bei den vorgeschlagenen
Hauptstrecken entlang der B8 und der Nordtangente nach einer überschlägigen
Einschätzung keine Ausschlusskriterien geben würde. Es wurde vereinbart, dass
die Firma ZF Friedrichshafen in Zusammenarbeit mit der DB Regio Bus der Stadt
Kitzingen ein Angebot für eine Machbarkeitsstudie unterbreitet.
Im März 2022 wurde schließlich die
Machbarkeitsstudie durch die Stadt Kitzingen in Auftrag gegeben. Im Mai 2022
konnten sich Vertreter der Stadtverwaltung sowie der stellvertretende
Stadtentwicklungsreferent bei einer Probefahrt mit einem Beispielbus auf dem
ZF-Werksgelände in Schweinfurt von der Technik und der Funktionsfähigkeit des
ATS überzeugen.
In der Stadtratssitzung am 28.07.2022 wurde
seitens Vertretern der Firmen ZF Friedrichshafen AG sowie DB Regio Bus ein
Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie vorgestellt. Auf Basis des
Zwischenberichts hat die Verwaltung sich am 21.10.2022 an einem Förderaufruf
des Bundesverkehrsministeriums beteiligt und eine Projektskizze eingereicht.
Eine Beantragung von Fördermitteln ist damit noch nicht verbunden. Vielmehr
handelt es sich bisher um eine Vorprüfung, ob das Projekt überhaupt förderfähig
wäre. Eine Antwort ist noch nicht eingegangen.
Die Machbarkeitsstudie ist zwischenzeitlich
fertiggestellt. Das Ergebnis wurde im Rahmen der Fraktionsvorsitzendenbesprechung
am 25.10.2022 bereits den Fraktionsvorsitzenden zur Kenntnis gegeben. Mit der
Vorstellung im Stadtrat findet die Machbarkeitsstudie ihren Abschluss. Der
Stadtrat hat nunmehr über die weiteren Schritte zu entscheiden.
1. Vom Sachvortrag und insbesondere der
Machbarkeitsstudie wird Kenntnis genommen.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, auf
Basis der Machbarkeitsstudie die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen, deren
Kosten sowie die Möglichkeit zur abschnittsweisen Umsetzung zu prüfen.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, auf
Basis der Machbarkeitsstudie weitere Fördermöglichkeiten zu prüfen.