Frau Feineis, Leiterin Tourist-Info Kitzingen geht anhand einer Präsentation ausführlich auf das Erfordernis einer modernen Touristinformation ein.

Sie verweist auf die geänderte Arbeit am Gast direkt, die bei gleichbleibender Gästeanzahl überwiegend im Backoffice passiert (40 % am Gast, 60 % im Backoffice). Darüber hinaus ist es wichtig, entsprechende Konzepte für den Tourismus auszuarbeiten, die dann von den Gästen wieder angenommen werden. Diese geänderte Funktion einer Tourist-Info bedingt eine entsprechende Gestaltung des Arbeitsplatzes, was ihrer Auffassung nach beim gegenwärtigen Standort realisiert werden könne. Sie geht auf das Gestaltungskonzept der einzelnen Stockwerke ein. Im Erdgeschoss soll ein offener Raum entstehen mit Theke bzw. einem Tisch für Beratungszwecke. Darüber hinaus sollen die wichtigsten Infos – auch mit Blick auf neue Medien – im Erdgeschoss gefunden werden können. Zur optischen Vergrößerung bzw. für eine mögliche Verköstigung sollte in Richtung des Mains ein Balkon geschaffen werden. Im 1. OG können bis zu 5 Bildschirmarbeitsplätze samt „Sozialraum“ bzw. Umkleidemöglichkeit für den „Hofrat“ Platz finden.

Im 2. OG wäre ein Versammlungs- bzw. Schulungsraum vorstellbar – auch mit entsprechenden Lagermöglichkeiten.

Aus ihrer Sicht sei der gegenwärtige Standort mit Blick auf die Lage (Eingangstor zur Stadt), die Infrastruktur (Parkplätze, Fahrradparkplätze) bzw. die räumlichen Möglichkeiten im Gebäude die ideale Lösung.

 

Stadtrat Herrmann als stellv. Tourismusreferent verweist auf eine Besichtigung der Tourist-Info im Jahr 2015 und den Handlungsbedarf an einer Umsetzung.

Jedoch seien alle Arbeiten auch am Dietzgebäude nötig, weshalb sich die FW-FBW für die Variante „Dietz“ ausspreche.

In der ehemaligen Tourist-Info könnte dann ein Weinlokal entstehen, was der Stadt Kitzingen dringend fehle und auch für den StadtSchoppen genutzt werden könnte. Ein Gastronom habe bereits sein Interesse bekundet.

Nachdem es sich nur um einen Prüfungsauftrag handle, bittet er um Zustimmung zum Antrag.

 

Bei folgender ausführlichen Diskussion gehen die Redner auf das jeweilige Für und Wider der einzelnen Standorte ein.

 

Die Befürworter für den bisherigen Standort verweisen auf die im Eigentum befindliche Immobilie und können die Argumente zur Lage von Frau Feineis nachvollziehen.

 

Beim Dietzgebäude hätte man die Ungewissheit, dass lediglich für einen Mietzeitraum umfangreiche Aufwendungen vorgenommen werden müssten, die bislang noch nicht bekannt seien. Gleiches gelte für die dann notwendigen Aufwendungen beim bisherigen Standort, der nach Wunsch der Antragsteller eine gastronomische Nutzung erfahren sollte. Teile des Stadtrates sind der Auffassung, der fachlichen Meinung der Leiterin der Tourist-Info zu folgen und den bisherigen Standort beizubehalten.

Es wird auch angesprochen, dass gleichwohl in Verhandlungen mit dem Vertreter des Dietzgebäude eingetreten werden sollte, um den Kostenrahmen für eine mögliche Nutzung – in welcher Form auch immer – eruieren zu können. Dabei wird auch angemerkt, dass eine Planung für beide Standorte sinnvoll und beim Feststehen der Kosten der Stadtrat eine entsprechende Entscheidung treffen könne.

 

Die Befürworter des Dietzgebäudes sprechen die deutliche Aufwertung des Marktplatzes an mit einer wesentlich verbesserten räumlichen Unterbringung. Darüber hinaus könne dann das freiwerdende Gebäude in der Schrannenstraße 1 für eine gastronomische Nutzung – insbesondere auch mit Blick auf den StadtSchoppen – erfolgen. Darüber hinaus wird zur bedenken gegeben, ob mit Blick auf den Brandschutz sowie der Barrierefreiheit, die angedachte Planung im bisherigen Standort tatsächlich umgesetzt werden könne. Dabei wird auch der vorgestellte Balkon hinsichtlich des Denkmalschutzes kritisch gesehen.

 

Es wird von einzelnen Stadträten der Wunsch deutlich, dass zunächst die Kosten ermittelt werden sollten, wozu anschließend eine Entscheidung getroffen werden könne.

 

Bauamtsleiter Graumann stellt mit Blick auf die Diskussion dar, dass er zum Kostenrahmen bei beiden Anwesen keine Aussagen treffen könne und es für beide Bereiche eine umfassende Prüfung bedürfe. Seiner Auffassung nach könne die Ziffer 3 des Beschlussentwurfs (Prüfung der Kostensituation) erst dann umgesetzt werden, wenn die Ziffer 1 und 2 tatsächlich abgearbeitet wurden. Er gibt auch insofern Recht, dass die Umsetzung des vorgestellten Konzeptes in den bisherigen Räumlichkeiten nicht einfach, jedoch auch nicht unmöglich sei.

Hinsichtlich des möglichen Balkons verweist er auf eine bereits erfolgte Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege, die die Errichtung kritisch sehen.

 

Der Antragssteller stimmt der Formulierung zu, dass auch die Option „Kauf“ mit dem Vertreter des Dietzgebäudes verhandelt werden dürfe.

 

Stadtrat Dr. Pfeiffle bittet bei der Prüfung auch um Beachtung, dass sich ein privater Eigentümer bei etwaigen Umbauarbeiten nicht an die öffentlichen Ausschreibungsvorschriften halten müsse.


Vom Sachvortrag Nr. 2018/179 wird Kenntnis genommen.

 

1.    Kontaktaufnahme mit Herrn Schmidt, dem Verwalter des Dietz-Gebäudes am Marktplatz, um mit ihm über die langfristige Vermietung bzw. Kauf des Gebäudes inkl. dessen Renovierung zu verhandeln. Ziel wäre ein z.B. 10 Jahres Vertrag, der die notwendige Renovierung, die über die Miete abgegolten wird, beinhaltet.

 

2.    Kontaktaufnahme mit Herrn Strasser, dem Betreiber der Casa Conrad, welcher Interesse an einer langfristigen Miete des jetzigen Standortes der Tourist-Info hat, um dort eine Lokalität (Brückenschoppen) zu betreiben. Die Vertragslaufzeit sollte sich mit der Laufzeit unter Ziffer 1 decken.

 

3.    Prüfung der anfallenden Kosten/ der Einnahmen zu den Ziffern 1 und 2. Gegenüberstellung der Kostendifferenz im Gegensatz zu einer aufwendigen Renovierung unter Gesichtspunkten des Denkmalschutzes des jetzigen Gebäudes der Tourist-Info.

 

4.    Die Ziffer 3 des Beschlussentwurfes wird erst dann angegangen, wenn die Ziffern 1 und 2 abgearbeitet sind.