Stellungnahmen der Stadtratsfraktionen und gruppen:

 

CSU-Stadtratsfraktion:

Stadtrat Moser verweist auf die mögliche städtebauliche Entwicklung, wenn an dieser Stelle das Hotel entsteht und in diesem Zuge die Mainpromenade mit einer Außengastronomie aufgewertet werde. Die CSU spricht sich deshalb klar für das Hotel am Main aus. Bedauerlich finde er die Kommunikation mit dem Bürgerzentrum und, dass mit dieser Entscheidung das ehrenamtliche Engagement nicht zerstört werden soll. Er hoffe, dass alle Vereine in einer anderen Unterkunft bestehen bleiben können. Die Stadt habe verschiedene Vorschläge für Alternativen gemacht, jedoch seien diese an den Wünschen des Bürgerzentrums bzw. am finanziellen Rahmen gescheitert.

 

 

UsW-Stadtratsfraktion:

Stadtrat Marstaller kann die Ausführungen von Stadtrat Moser voll unterstützen. Auch die UsW spricht sich weiterhin für ein Hotel am Main aus. Hinsichtlich der Alternativen für das Bürgerzentrum sei die Stadt Kitzingen nicht untätig geblieben. Mit der Beschlussfassung soll das Bürgerzentrum nicht zerstört werden, jedoch befürworte die UsW an dieser Stelle den Hotelbau.

 

 

SPD-Stadtratsfraktion:

Stadträtin Glos schließt sich ebenfalls den Vorrednern an und verweist auf die Bedeutung für die Stadtentwicklung sowie den Tourismus. Gleichwohl möchte sie das Bürgerzentrum bei der Suche einer neuen Unterkunft weiterhin unterstützen und wird hierzu einen entsprechenden Antrag stellen. Es sei bedauerlich, dass mögliche Alternativen vom Bürgerzentrum jeweils abgelehnt wurden.

Oberbürgermeister Müller erklärt, dass ein derartiger Antrag nicht gestellt werden müsse, nachdem er dies dem Bürgerzentrum bereits angeboten habe, erwarte er sich aber auch etwas Eigeninitiative von den Verantwortlichen.

 

 

KIK-Stadtratsfraktion

Stadtrat Christof stellt dar, dass sich der Stadtrat ausschließlich mit der Frage hinsichtlich des Hotel befasst habe, jedoch nie, welche Vorteile ein Bürgerzentrum für die Stadt Kitzingen und ihre Bürger bringe. Sobald die Vereine das Bürgerzentrum verlassen haben, werde dies nicht mehr existieren und auch für die Zukunft keine neue Bleibe suchen, nachdem sich die Akteure verlaufen. Der seinerzeitige Beginn des Bürgerzentrums in der Fischergasse lies auch immer die Option auf Erweiterung zu, weshalb es legitim sei, wenn bei einer neuen Unterbringung der Verein auch mehr Fläche benötige und an die zukünftige Ausrichtung denke. Er bittet nochmals einen Abwägungsprozess vorzunehmen, welche Vorteile ein Hotel und welche ein Bürgerzentrum bringe. Die KIK wird für den Bürgerantrag stimmen.

 

 

FW-FBW-Stadtratsfraktion

Stadtrat Dr. Pfeiffle verweist auf die umfassenden Bemühungen, für das Bürgerzentrum eine Alternative zu finden sowie auf den Dialog mit den Verantwortlichen. Ziel war es immer, dem Bürgerzentrum an anderer Stelle eine Heimat zu geben sowie dabei die Stadtentwicklung mit dem Bau des Hotels weiter voran zu treiben. Nachdem die Formulierung im Antrag auf „dauerhaft“ abzielt und die Verantwortlichen diesen Antrag durch Umformulierung nicht abmildern wollen, könne die FW-FBW nicht für den Bürgerantrag stimmen und spricht sich für den Neubau des Hotels aus.

 

ÖDP-Stadtratsgruppe:
Stadtrat Pauluhn
stellt fest, dass es mit dieser Entscheidung nur Verlierer geben werde. Ursächlich dafür sei eine mangelnde Kommunikation sowie eine fehlende Aufklärung hinsichtlich des tatsächlichen Bedarfs. Für ihn wäre ein Um- bzw. Neubau mit Mitteln der Städtebauförderung denkbar gewesen, jedoch hätte dafür ein zukunftsorientierter Bedarf ermittelt werden müssen. Seit der Kündigung von vor zwei Jahren wäre hierzu viel Handlungsspielraum gewesen.

Nachdem die Verantwortlichen auf die „dauerhafte“ Nutzung des Bürgerzentrums an dieser Stelle beharren, könne die ÖDP dies nicht unterstützen und spricht sich für den Neubau des Hotels aus. Er bittet jedoch, dass die Verwaltung nochmals das Gespräch mit den Verantwortlichen des Vereins suche.

 

 

ProKT-Stadtratsgruppe:

Stadtrat Böhm verweist ebenfalls auf den ausgebliebenen Dialog mit dem Bürgerzentrum sowie die enormen Forderungen der Verantwortlichen hinsichtlich der vorgelegten Alternativen.

ProKT werde auch für das Hotel stimmen. Gleichwohl bittet er, weiterhin mit den Verantwortlichen des Bürgerzentrums im Gespräch zu bleiben.

 

 

fraktionslos:

Stadträtin Schmidt verweist auf den seinerzeitigen Beschluss in nichtöffentlicher Sitzung, der nun erhebliche Auswirkungen für die ehrenamtliche Arbeit in Kitzingen habe. Sie bedauert es, dass in den vergangenen zwei Jahren keine Alternative gefunden werden konnte und verweist dabei auch auf das Haus für Jugend und Familie, mit dem „jungStil“ ebenfalls eine neue Heimat finden konnte. Für sie seien die Bürger wichtiger, weshalb sie sich klar für den Bürgerantrag und die dauerhafte Nutzung der Schrannenstraße 35 ausspreche.

 

 


Beschlussentwurf (Bürgerantrag des Bürgerzentrums Kitzingen e. V. gem. § 18 b BayGO)

 

1.    Vom Sachvortrag Nr. 2020/027 wird Kenntnis genommen

 

2.     „Gemäß § 18 b BayGO stellt der Verein Bürgerzentrum Kitzingen e. V. folgenden Bürgerantrag:

Die Unterzeichner/innen befürworten die Forderung des Vereines Bürgerzentrum Kitzinngen e. V. nach  dem Verbleib und die damit verbundene Fortführung der Arbeit des Vereins im städtischen Gebäude Schrannenstraße 35. Der Stadtrat wird aufgefordert, den beabsichtigten Verkauf des Gebäudes zu revidieren und das Gebäude dauerhaft dem Verein Bürgerzentrum Kitzingen e. V. zu überlassen.“


Stadtrat Christof bittet, dass die vier ablehnenden Stimmen im Protokoll namentlich erwähnt werden.

Hierbei handelte es sich um Stadträtin Schmidt sowie die Stadträte Christof, Steinruck und Popp.