Oberbürgermeister Güntner weist darauf hin, dass die Grünen den Antrag zurückgezogen haben. Gleichwohl soll aufgrund der kritischen Äußerungen vor Eintritt in die Tagesordnung eine Beratung des Tagesordnungspunktes erfolgen.

Aus Sicht der Verwaltung sei mit Blick auf die geänderten Rahmenbedingungen seit der letzten Änderung im Jahr 2012 eine Fortschreibung des Zentrenkonzeptes dringend nötig.

 

Bei der ausführlichen Diskussion stellen die Befürworter (Stadtrat Paul, Stadtrat Moser, Stadträtin Schmidt, Bürgermeisterin Glos) die Vorteile des Konzeptes als Lenkungs- und Schutzfunktion für die Innenstadt und mögliche Ansiedelungen am Ortsrund in den Vordergrund. Sie verweisen ebenfalls auf den geänderten Rahmen mit der Entwicklung im Online-Handel sowie dem Bevölkerungswachstum, vor allem im Bereich der Marshall Heights, was bei der Fortschreibung einfließen müsse. Ohne ein Zentrenkonzept müsse der Stadtrat stets Einzelfallentscheidungen treffen, was nicht zielführend sei.

 

Stadtrat G. Wittmann äußert sich kritisch, dass mit einem derartigen Konzept Investoren abgeschreckt werden und eine Entwicklung in verschiedenen Bereichen verhindere und verweist dabei auch auf die Umlandgemeinden, die im großen Umfang neue Verkaufsflächen z. B. im Lebensmitteleinzelhandel herstellen. Auch das bestehende Zentrenkonept habe die Innenstadt nicht belebt bzw. von der gegenwärtigen Entwicklung gerettet. Er plädiert für Einzelentscheidungen des Stadtrates und spricht sich gegen ein Zentrenkonzept aus.

 

In der Diskussion gibt es weitere kritische Stimmen (Stadtrat Markert, 2. Bürgermeister Freitag, Stadtrat Dr. Pfeiffle) zum Zentrenkonzept und den Wunsch von Stadtrat Dr. Pfeiffle, mit diesem Thema ebenfalls den Stadtentwicklungsbeirat zu bemühen. Nachdem hierbei kein Handlungsdruck vorherrsche sei dies problemlos möglich.

 

Stadtrat Dr. Küntzer spricht sich nicht grundsätzlich gegen das Konzept aus, jedoch sei es dann erforderlich, dass sich die Verwaltung als Leitlinie konsequent daranhalten müsse. Er gibt zu bedenken, dass gleichwohl das Konzept die Innenstadt nicht retten werde und es an dem Verhalten der Kunden liege. Er möchte wissen, welche Konsequenz es habe, wenn das Zentrenkonzept nicht fortgeschrieben werden würde.

 

Bauamtsleiter Graumann gibt zu bedenken, dass dann keine Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von zentrenrelevanten Vorhaben vorliegen und die Verwaltung bei jedem Antrag im Einzelfall die Auswirkung für die Stadt abklären und abwägen müsse.

Er stellt dar, dass mit Blick auf die Entwicklung seit 2012 eine Fortschreibung dringend erforderlich sei.

 

Oberbürgermeister Güntner sagt zu, den Auftrag für die Vergabe zunächst nicht zu unterschreiben und eine nochmalige Beratung im Stadtentwicklungsbeirat voranzustellen. Die Verwaltung habe einen derartigen Diskussionsbedarf nicht gesehen.


Der Antrag der Grünen wurde zurückgezogen. Hinsichtlich des Zentrenkonzeptes besteht Einverständnis, eine vorherige Beratung im Stadtentwicklungsbeirat durchzuführen.