Sitzung: 22.07.2021 STR/023/2021
Vorlage: 2021/179
Herr
Rosentritt erläutert
anhand seiner Präsentation seine Planungen zur Entwicklung des Geländes am
Etwashäuser Bahnhof.
Er betont,
dass er versuche, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und daher die
Gebäude höher werden sollen. Dies sei aber am Ortsrand darstellbar. Die
Flachdächer würden begrünt, ebenfalls die Fassade. Er werde
Wärmeaustauschpumpen verwenden. Für jede Wohnung werde eine E-Ladesäule
angebracht und mindestens 1,5 Pkw Stellplätze vorgehalten, um den Bedarf zu
decken. Die Wohnfläche selbst stehe fest, die Anzahl der Wohnungen richte er
aber am Bedarf aus. Er rechne mit 180 – 200 Wohnungen.
Stadtrat
Rank bedankt sich für
die Präsentation und den nachhaltigen Charakter der Anlage. Allerdings empfinde
er 5 Vollgeschosse selbst am Ortsrand Etwashausen als zu wuchtig.
Die Fraktion
Bündnis 90 / Die Grünen fürchten, dass durch die Wohnblöcke die Luftschneise in
den Ortsteil blockiert werden würde. Außerdem wird auf eine mögliche
Betriebserweiterung der Fa. Kaidel in der Zukunft sowie die Planungshoheit der
Stadt hingewiesen. Eine Visualisierung von der Nordtangente aus wäre hilfreich
gewesen.
Oberbürgermeister
Güntner weist die
Besucher darauf hin, dass Klatschen sowie Zwischenrufe untersagt sind.
Investor
Rosentritt merkt an,
dass er bereits mit dem Inhaber der Firma Kaidel in Kontakt stehe und die
Gespräche konstruktiv seien. Man gehe nicht davon aus, dass in der
Richthofenstraße viel mehr Verkehr entstünde. Die Zu- und Abfahrt werde
hauptsächlich über die Nordtangente gesehen.
Stadtrat
Pauluhn schließt sich
der Haltung, die Tangente für den Verkehrsfluss nutzen zu wollen, an. Diese sei
eigentlich für mehr Fahrzeuge ausgelegt, als aktuell tatsächlich dort fahren.
Dies müsste aber mit dem Staatlichen Bauamt geklärt werden. Er verstehe den
Hinweis des Investors auf seine Auslagen und die Wirtschaftlichkeit, bittet
aber auch, die Geschossanzahl zu überdenken. Höhenschnitte und graphische
Darstellungen, wie sich die neue Bebauung im Gelände auswirke, wären durchaus
hilfreich, um besser urteilen zu können.
Stadtrat
Moser lobt die
Planungen und würde sich diese innovative Gestaltung für die Marshall Heights
wünschen. Die erneute Versiegelung von Flächen bereite ihm Sorgen. Er schlägt
vor, auf der Fläche nicht Wohnen sondern Handwerk anzusiedeln.
Weitere
Stimmen aus der CSU loben die Planungen umfänglich.
Stadtrat
Christof ist verärgert,
dass er die Haltung, die er aus der Fraktionsvorsitzendenbesprechung
mitgenommen habe, dass die Stadt die Entwicklungspolitik bestimme und nicht der
externe Entwickler, in großen Teilen des Stadtrats nicht mehr wahrnehme. Er
möchte heute die Verkehrsanbindung und die Gebäudehöhe festlegen.
Die Verwaltung
erinnert, dass zuerst der Aufstellungsbeschluss zur Realisierung von
Einzelhandel an dieser Stelle aufgehoben und dann der Grundsatzbeschluss
„Wohnbebauung“ geschlossen werden müsse. Alle weiteren Details könnten im
Nachhinein festgelegt werden.
Oberbürgermeister
Güntner habe kein Problem
mit der neuen Richtung und halte die genannten Probleme für lösbar. Bisher habe
Herr Rosentritt das in ihn gesetzte Vertrauen nicht enttäuscht.
Auf die Kritik von Stadtrat
Christof, dass der Stadtrat zu spät informiert worden sei, erwidert er,
dass man, sobald das Schriftstück vorlag, das Thema dem Gremium unterbreitet
habe.
Der Investor fügt
an, dass auch er Vertrauen in den Stadtrat haben müsse, da die Planungen und
Vorbereitungen sehr zeit- und kostenintensiv seien. Die von den Räten gewünschte
zusätzliche Visualisierung hätte dazu geführt, dass er erst viel später hätte
präsentieren können.
Bauamtsleiter
Graumann stimmt ebenfalls
für Wohnen auf dem Areal. Es sei ein regulärer B-Plan, kein vorhabenbezogener
Bebauungsplan angedacht.
Die Höhe der
Gebäude sowie Wohnentwicklung im Stadtgebiet Kitzingen werden weiter kontrovers
diskutiert.
Abschließend warnt Stadtrat
Paul, dass man sich einigen müsse, da Herr Rosentritt nicht ewig warten
könne.