Beschluss: beschlossen

Abstimmung: Ja: 27, Nein: 1

Herr Zelezny, Geschäftsführer der LKW Kitzingen geht anhand der der Niederschrift beiliegenden Präsentation (Anlage 2) auf die Möglichkeit einer Regionalen Erneuerbaren Energieerzeugung ein. Er verweist auf die gegenwärtige Ist-Situation im Stromverbrauch in der gesamten Stadt Kitzingen. Durch die Schaffung von Windkraft- bzw. Freiflächen-PV Anlagen zusammen mit einer entsprechenden Speicherung der Energie habe Kitzingen die Möglichkeit, energieautark zu werden. Bei der Windenergie verweist er auf eine mögliche Fläche in der Klinge. Für Freiflächen PV-Anlagen stünden verschiedenen Flächen zur Verfügung.

Dabei möchte er nicht, wie andere Modellstädte, den erzeugten Strom verkaufen, da der Bedarf wieder eingekauft werden müsste. Sein Ziel sei es, damit jedem Betrieb und jedem Bürger bei der Stromlieferung und beim Strompreis Verlässlichkeit zu geben.

Er stellt abschließend dar, dass die LKW von den Gesellschaftern bereits die Zustimmung erhalten habe und erbittet sich diese nun auch von der Stadt Kitzingen.

 

Auf die Frage nach dem plötzlichen Umdenken verweist Herr Zelezny auf eine geänderte Gesetzeslage zu den Windrädern. Nachdem Windkraftanlagen ein Vielfaches an Energie einer PV-Anlage produziere, sei dies der richtige Weg. Hinsichtlich der Genehmigungsverfahren stellt er dar, dass diese für Windräder bis zu 5 Jahre betragen könnte und bei der Umsetzung auch die Lieferung mit Blick auf die Lieferketten beachtet werden müsse. Für die Umsetzung einer Flächen PV sei ein Jahr realistisch. Nachdem derartige Projekte in der Bürgerschaft auf Widerstand stoßen könnten, sei bei der Umsetzung eine umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geplant.

 

Bei den Folgenden Wortmeldungen wird das Projekt positiv gesehen, auch wenn manche Stadträte noch kritische Anmerkungen dazu haben:

 

-       Keine Verschwendung von wertvollen Ackerböden, auch PV auf Dachflächen (auch in der Altstadt) muss weiterverfolgt werden (Stadträtin Schwab).

-       Die Klinge als grüne Lunge der Stadt wird als Standort für die Windkraft kritisch gesehen, zumal dort auch ein Wasserschutzgebiet liegt (Stadtrat Sanzenbacher).

-       Auch die Industrie könnte angehalten werden, mit eigenen Speichern die Versorgung sicherzustellen (Stadtrat Dr. Pfeiffle).

-       Im Zukunftskonzept fehle der Bereich Wasserstoff (2. Bürgermeister Freitag, Stadtrat Hartmann)

 

Herr Zelezny sehe ebenfalls die Komponente Wasserstoff in der Zukunft als wichtig an. Die Schaffung von Wasserstoff sei nur Interessant, wenn dies aus überschüssigem Strom aus erneuerbaren Quellen geschehe. Für ihn sei wichtig, zunächst die Grundversorgung sicherzustellen. Sollte in Zukunft ein zweites Windrad erstellt werden können, sei auch das Thema Wasserstoff leichter umzusetzen.

 

Oberbürgermeister Güntner verweist hinsichtlich der Standorte auf die nötigen durchzuführenden Verfahren und hinsichtlich der Windräder auf die Festlegung von Vorranggebieten seitens des regionalen Planungsverbandes. Aus diesem Grund sei man bei der Auswahl der Flächen auf eine geringe Anzahl beschränkt. In der Klinge sei es grundsätzlich möglich.


 

1.    Vom Sachvortrag Nr. 2022/129 wird Kenntnis genommen.

 

2.    Der Stadtrat unterstützt die LKW Kitzingen GmbH (Licht-Kraft-Wasserwerke) bei ihrem Vorhaben in der Stadt Kitzingen regenerative Energie (Windkraft und PV-Anlagen) mit dem Ziel der unabhängigen Versorgung weiter auszubauen.

 

3.    Der Oberbürgermeister wird beauftragt in Zusammenarbeit mit der LKW Kitzingen GmbH ein entsprechendes Konzept für die „Regionale Erneuerbare Energie-Erzeugung“ zu erarbeiten und die notwendigen Schritte zu deren Umsetzung einzuleiten.