Des Weiteren führt Herr Steinruck aus, dass etliche Bürger sich mit den Planungen eines Investors über Einzelhandel am Lochweg nicht einverstanden zeigten.

Zum einen würden dadurch weitere Flächen versiegelt und dem Wasser Retentionsraum genommen, was sich eventuell nachteilig für Etwashausen erweisen könnte. Zum anderen verfüge Kitzingen bereits über ausreichend Nahversorgung.

Oberbürgermeister Güntner betont, dass ein wasserrechtliches Verschlechterungsverbot bestehe. Er verstehe die Angst der Bürger vor Überschwemmung, welche nach vergangenem Juni noch gestiegen sei. Auch die jahrzehntelangen Erfahrungen der Gärtner wolle er nicht in Abrede stellen. Im Rahmen des B-Planverfahrens müsse dargestellt werden, wie das Oberflächenwasser aufgefangen, zurückgehalten und gedrosselt abgeleitet werden kann. Regenmengen wie im Juni 2024 könnten aber nicht komplett aufgefangen werden.

Zudem erfülle Kitzingen nicht nur für das Stadtgebiet sondern auch für die umliegenden Gemeinden die Nahversorgerfunktion. Dies müsse bei der Betrachtung berücksichtigt werden. Er erläutert, dass die Konzerne durchaus Filialen in andere Gemeinden verlagern würden, wenn sich vor Ort kein geeigneter Standort ergibt.

 

Herr Conrad erkundigt sich nach der Hochwasser-Einstufung von Etwashausen. Diese liege, laut Verwaltung, bei HQ 100. Der Bürger halte die weitere Reduzierung von Retentionsflächen für einen Fehler. Das Wasser würde sich weiter ausbreiten und immer mehr Anwohner seien von den Folgen betroffen.

Er bittet um die Reinigung der Kanäle und Flutgräben und verweist auf die Bildung eines Sees in der Berlingsgasse nach Starkregen.

Sachgebietsleiter Pauluhn erwidert, dass Gräben und Kanäle jährlich durch den Bauhof gereinigt würden. Allerdings verweist er nochmals auf den Umstand, dass das Kanalsystem extreme Wassermengen nicht fasse. Ein Umbau des Kanalnetzes würde die Investition einer achtstelligen Summe erfordern. Die Einleitung von Schmutzwasser aus anderen Gemeinden habe hydraulisch keine Auswirkung.

Er bittet die Bürger, selbst zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Kellerfenster oder Lichtschächte zu ergreifen, um das Eigentum zu schützen.

 

Herr Matthias Conrad befürchtet, dass der Keller seines Betriebes durch die geplanten Aufschüttungen im neuen Baugebiet am Etwashäuser Bahnhof zukünftig stärker von Hochwasser betroffen sei. Dort lagerten hohe Warenwerte.

Auch hier verweist die Verwaltung auf die Arbeit der Gutachter und das Verschlechterungsverbot.

Zudem berichtet von einem harmonischen Zusammenleben in der Vergangenheit. Nun befürchte er, dass es durch den veränderten Zeitgeist zu Unstimmigkeiten kommen könnte, wenn die Wohnungen am ehem. Bahnhof bezogen worden seien.

Hr. Gräbner rechne ebenfalls mit Problemen, da sein Betrieb auch an den Wochenenden früh mit der Arbeit beginnt.

Oberbürgermeister Güntner kann diesen Gedankengang nachvollziehen. Er könne keine Garantie geben, dass alles immer harmonisch ablaufen werde. Allerdings sei es an den beauftragten Fachleuten, hier die bestmögliche Lösung zu finden.