Beschluss: Ohne Abstimmung

Oberbürgermeister Müller verweist auf die Sanierungsbedürftigkeit der Deusterhalle, sowie auf die Vielzahl von Anträgen der Fraktionen und Gruppen zum Haushalt. Die Verwaltung habe daraufhin hinsichtlich der verschiedenen Möglichkeiten, Kostenschätzungen durchgeführt. In der Fraktionsvorsitzendenbesprechung bestand Einigkeit, dass eine Sanierung der bestehenden Halle ausgeschlossen werde.

Seiner Auffassung sollte man die Chance nutzen und im Zusammenhang der Baumaßnahme eine Mehrzweckhalle auf dem Deustergelände errichten. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die Sanierung der Florian-Geyer-Halle, bei der ebenfalls eine Mehrzweckhalle in Rede stand und diese letztlich nicht umgesetzt wurde. In heutiger Sitzung möchte er lediglich ein Stimmungsbild der Stadträte, so dass für die Stadtratssitzung am 08.11.2012 eine entsprechende Vorlage erstellt werden kann.

 

Stadträtin Kahnt bezieht sich auf die unterschiedliche Kostendarstellung in der Sitzungsvorlage sowie der vorliegenden Aufstellung und stellt fest, dass hinsichtlich der Mehrzweckhalle noch Kosten für die Errichtung des Parkplatzes, der Freisportfläche, den Abriss der bestehenden Halle und ggf. aufgrund des unsicheren Untergrundes dazukommen können. Sie gibt zu bedenken, wie viele Veranstaltungen tatsächlich in der Halle stattfinden können und verweist auf eine Vielzahl von wichtigeren Aufgaben.

 

Oberbürgermeister Müller erklärt, dass in der Liste lediglich die zuwendungsfähigen Kosten aufgeführt seien. Darüber hinaus handle es sich gegenwärtig um eine grobe Kostenermittlung.

 

Bürgermeister Christof fehlt eine Folgekostenberechnung und eine Bedarfsanalyse hinsichtlich der Veranstaltungen auch unter Beachtung der übrigen Hallen und privaten Anbietern (z. B. Kirchen). Darüber hinaus seien die weiteren Kosten, wie sie bereits von Stadträtin Kahnt angesprochen wurden, unklar. Außerdem möchte er wissen, inwiefern die Sickergrundhalle als Veranstaltungshalle genutzt werde.

Oberbürgermeister Müller erklärt, dass die Sickerhalle nicht als Veranstaltungshalle geplant sei, die sportliche Nutzung sollte mit Blick auf das nebenan entstehende Baugebiet gewährleistet sein.

 

Stadträtin Glos möchte wissen, wie die Mehrzweckhalle finanziert werde.

Frau Heger erklärt, dass zusätzliche Ausgaben über Kredite finanziert werden müssen, wenn eine Verschiebung anderer Ausgaben nicht möglich ist. Eine zusätzliche Rücklagenentnahme sei nicht ratsam.

 

Stadträtin Wallrapp möchte wissen, ob auch das Anmieten von Veranstaltungshallen in den Larson bzw. den Harvey Barracks geprüft wurde. Ihrer Auffassung nach handle es sich ohnehin nur um eine geringe Anzahl von Veranstaltungen, für die die benannten Hallen genutzt werden könnten.

 

Verwaltungsrat Hartner verweist auf einen Termin in den Larson, bei dem die dortige Halle besichtigt und anschließend festgestellt wurde, dass aufgrund des Zuschnitts die Halle für Veranstaltungen mit einer entsprechenden Besucherzahl nicht geeignet sei.

 

Bürgermeister Christof, der beim seinerzeitigen Termin ebenfalls anwesend war, hatte einen anderen Eindruck vom Ergebnis der Besichtigung und stellt fest, dass die Verantwortlichen von Larson die Bereitschaft signalisiert hätten, bei entsprechendem Bedarf, die Halle für Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.

 

Stellungnahmen der Stadtratsfraktionen bzw. Gruppen:

 

UsW-Stadtratsfraktion:

Stadtrat Schmidt verweist auf einen vorliegenden Antrag der UsW und spricht sich für die Mehrzweckhalle auf dem Deustergelände aus, welche er als einmalige Chance bezeichnet. Hinsichtlich des Bedarfs erklärt er, dass dieser nur schwierig eingeschätzt werden könne, da bislang noch keine Veranstaltungsmöglichkeit in Kitzingen bestand und verweist insbesondere auf Veranstaltungen von Kitzinger Schulen und Betrieben, die im Landkreis stattgefunden haben.

Er verweist auf die Vorteile einer Halle auf dem Deustergelände und bezeichnet die Halle als einen wichtigen Schritt für die Stadtentwicklung.

 

 

CSU-Stadtratsfraktion:

Stadtrat Moser bezeichnet die Halle als einen wichtigen Schritt für die Stadtentwicklung, die einen nachhaltigen Mehrwert für Kitzingen bieten würde. Nachdem die Deusterhalle ohnehin saniert werden muss, das Deustergelände brach liege, schaffe man mit dem Neubau sehr gute Synergieeffekte. Er verweist ebenfalls auf eine Vielzahl von Veranstaltungen, die im Landkreis stattfinden. Die CSU werde der Mehrzweckhalle auf dem Deustergelände zustimmen.

 

SPD-Stadtratsfraktion:

Stadträtin Glos sieht ebenfalls die Chance, mit der Sanierung der Deusterhalle eine Mehrzweckhalle zu errichten. Gleichwohl muss die Kostenberechnung besser dargestellt werden und verweist auf fehlenden Kosten für den Abriss der jetzigen Halle. Der Haushalt werde immer mehr belastet und sie gibt zu bedenken, wie diese Maßnahmen finanziert werden soll. Die SPD werde heute noch kein Votum abgeben und in der Sitzung des Stadtrates am 08.11.2012 entsprechend entscheiden.

 

FW-Stadtratsfraktion:

Stadträtin Wallrapp ist der Auffassung, dass die bestehende Halle saniert werden muss, sie gibt jedoch den Umfang zu Bedenken und verweist auf eine Vielzahl von Hallen in Kitzingen, die ebenfalls für Veranstaltungen genutzt werden könnten. Insbesondere ist sie der Auffassung, dass die Sporthalle in den Larson auch einbezogen werden könne.

Sie stellt dar, dass es aufgrund des demographischen Wandels in Zukunft weniger Kinder gebe und dies beim Umfang der Sanierung beachtet werden müsste.

Für eine Mehrzweckhalle könnte sie sich die Sickergrundhalle vorstellen, die ebenfalls in Zukunft saniert werden muss, jedoch die örtlichen Rahmenbedingungen an dieser Stelle besser seien.

Die Verwaltung sollte die entsprechenden Unterlagen hinsichtlich der Kosten vorlegen und Gespräche zur Nutzung der Halle in den Larson führen.

 


KIK-Stadtratsfraktion:

Bürgermeister Christof verweist auf einen Antrag der KIK zur alternativen Nutzung des Deustergeländes in Form eines Bürgerparks, der bislang noch nicht behandelt wurde.

Für eine Entscheidung fehlen noch viele Informationen, die von der Verwaltung noch vorgelegt werden müssen. Seiner Auffassung brauche die Stadt keine Mehrzweckhalle und die vorliegenden Zahlen seien schöngerechnet.

Auch die Möglichkeit Innopark sollte man nicht außer Acht lassen.

Wenn die von der Verwaltung zugesagten Zahlen vorliegen, könne sich die KIK lediglich für einen Abriss mit Aufbau der Halle an gleicher Stelle in gleicher Größe aussprechen, da die Schulen in unmittelbarer Nähe zur Halle sind und der Bedarf für eine Mehrzweckhalle seiner Auffassung nach nicht gegeben sei.

 

ödp-Stadtratsgruppe:

Stadträtin Schmidt verweist auf den demographischen Wandel, verbunden mit weniger Kindern und gibt insoweit einen Bedarf zu Bedenken. Sie spricht sich auch für eine einteilige Halle am selben Standort aus – ob Sanierung oder Neubau müsse noch dargelegt werden. Sie sehe in einer Mehrzweckhalle keinen Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger und könne dieser bei verantwortlichem Handeln nicht zustimmen.

 

ProKT-Stadtratsgruppe:

Stadtrat Böhm verweist auf das Schreiben der Regierung von Unterfranken, wonach eine Förderung für Schulsport nur bei einer zweiteiligen Halle erfolge. Mit Blick auf den vertretbaren Mehraufwand für eine Mehrzweckhalle sollte man die einmalige Chance nutzen und die Deusterhalle auf dem Deustergelände errichten. Die mangelnde Nachfrage ist seiner Auffassung nach mit der fehlenden Halle zu begründen.

 

„fraktionslos“

2. Bürgermeister May stellt dar, dass für den Schul- bzw. Vereinssport eine Zweifachturnhalle Standard sei. Eine Nutzung von Innopark für den Schul- bzw. Vereinssport schließe er aus, nachdem die Kinder und Jugendlichen zur Halle gebracht werden müssten.

 

 

Stadtrat Marsteller als Sportreferent ist der Auffassung, dass der Bedarf an einer Zweifachturnhalle auf jeden Fall gegeben sei. Er ist der Auffassung, dass man sich hinsichtlich der Kosten Erfahrungen von anderen Kommunen einholen sollte. Darüber hinaus ist er der Auffassung, dass eine Mehrzweckhalle keinen Luxusbau erfordere und verweist auf die Hallen in Marktsteft bzw. Dettelbach, die die Mehrzweck- sowie die Sportnutzung ideal verbinden. Als Referent könne er sich lediglich für die Alternative 2 (Neubau auf dem Deusterareal) aussprechen.

 

 

Abschließend stellt Oberbürgermeister Müller fest, dass aufgrund des Stimmungsbildes für den 08.11.2012 eine entsprechende Sitzungsvorlage erstellt werde.

 


Das Vorgehen von Oberbürgermeister Müller wird zur Kenntnis genommen.