hier: Entwurfsplanung, Baugrundsätze, Kosten
Ausgangssituation
Die Breslauer Straße wird auf einer Länge
von ca. 505 m zwischen dem Texasweg und der Egerländer Straße ausgebaut. Neben
der Oberflächenneugestaltung sollen die bestehenden Kanäle durch einen
Kanalstrang DN 600 ersetzt werden.
Im Zuge dieses Ausbaus sollen auch die
vorhandenen Versorgungsleitungen Gas, Wasser, Strom und
Telekommunikationsleitungen auch jeweils mit Hausanschlüssen ausgetauscht und
neu eingeteilt werden. Diese Arbeiten erfolgen im Auftrag der Licht-, Kraft-
und Wasserwerke Kitzingen und der Telekom.
Vorhandene Strecken- und
Verkehrscharakteristik
Die Breslauer Straße ist derzeit mit einer
Breite von ca. 6,25 m ausgebaut und dient als Anliegerstraße. Beidseitig
verläuft ein durchgehend nutzbarer Gehweg, der mit Borden von der Fahrbahn
getrennt ist.
Ein von der Fahrbahn baulich getrennter
Radweg ist nicht vorhanden. Fahrradfahrer müssen sich die Fahrbahn mit dem
motorisierten Individualverkehr (MIV) teilen. Für Radfahrer ist dringend ein
bedarfs- und verkehrsgerechter Ausbau erforderlich.
An der Nordseite der Breslauer Straße ist im
Bestand eine Bushaltestelle vorhanden. Diese wird in Zukunft nicht mehr
angefahren und entfällt ersatzlos.
Die Fahrbahnoberfläche ist u.a. infolge von
Aufgrabungsarbeiten im Ausbaubereich verdrückt und zu den Randbereichen hin mit
zahlreichen Netzrissen belastet. Zur Verhinderung von Verkehrsgefährdungen ist
dringend eine Instandsetzung erforderlich.
Ein barrierefreier Ausbau mit
Leiteinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte ist im Bestand nicht vorhanden.
Eine straßenbegleitende Bepflanzung ist auf
kompletter Strecke nicht vorhanden.
Die Oberflächenentwässerung ist weitgehend
durch Straßenabläufe gesichert.
Unter der Fahrbahn verlaufen zwei Entwässerungskanäle (DN 400 / DN 300).
Diese sollen künftig durch einen Kanal DN
600 ersetzt werden.
Anforderungen an die straßenbauliche
Infrastruktur
Mit dem Ausbau der Breslauer
Straße sollen folgende Verkehrsverbesserungen, die wesentlich zur Erhöhung der
Verkehrssicherheit beitragen, erreicht werden:
·
Anlage
von Gehweg und gemeinsamen Geh- und Radweg baulich getrennt vom MIV
·
Anlage von separaten Parkstreifen außerhalb der
Fahrbahn
·
Ausstattung der Verkehrsanlage mit Beleuchtung
sowie mit verkehrsrechtlicher und wegweisender Beschilderung
·
Maßnahmen
an Gehwegen und Straßenkreuzungen, welche die Belange Behinderter und anderer
Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigung in angemessener Weise berücksichtigen
·
Ausstattung der Breslauer Straße mit
Grünstreifen und Pflanzung von Bäumen
Die Lärm- und Abgassituation
wird im Ausbaubereich nicht verändert.
Planerische
Beschreibung
Zwischen Texasweg und Memellandstraße, wird
die vorhandene Fläche so aufgeteilt, dass neben der 4,50 m breiten Fahrbahn auf
der Nordseite ein mind. 1,50 m breiter Gehweg vorgehalten werden kann.
An die Südseite grenzen die 2 m breiten
Parkstreifen bzw. 2,75 m breiten Pflanzgruben an die Fahrbahn an. Diese trennen
den 2,50 m breiten gemeinsamen Geh- und Radweg von der Verkehrsfläche des MIV.
Zwischen Memellandstraße und Egerländer
Straße ist im Vergleich zum ersten Abschnitt künftig eine Einbahnregelung mit
3,25 m breiter Fahrbahn vorgesehen. Wie auch zwischen Texasweg und
Memellandstraße ist der Querschnitt so aufgeteilt, dass ein Gehweg mit
1,50-2,00 m Breite auf der Nordseite und ein 2,00 m breiter Parkstreifen bzw.
2,75 m breite Pflanzgruben mit angrenzendem Geh- und Radweg auf der Südseite
Platz finden.
Derzeit sind in der Breslauer Straße keine
Parkplätze fest markiert. Zukünftig stehen durch den vorgesehenen Parkstreifen
24 Parkplätze zur Verfügung. Dies entspricht in etwa der Anzahl an Fahrzeugen
die bisher in der Breslauer Straße im Durchschnitt parken.
Die Einmündungen in die Saarlandstraße und
Memellandstraße werden an die neuen Verhältnisse angepasst. Ebenso werden die
Kreuzungsbereiche am Bauanfang und Bauende angepasst, wobei die grundsätzliche
Verkehrsführung erhalten bleibt.
Für Fußgänger werden Querungsstellen über
die Breslauer Straße eingerichtet.
Das Oberflächenwasser wird durch
Einseitneigung der Fahrbahn in Straßenabläufe geführt und anschließend in einen
neuen Kanal DN 600 geleitet der die bestehenden Kanäle DN400 und DN 300 künftig
ersetzt. Den Pflanzgruben wird soweit möglich Oberflächenwasser aus der
Fahrbahn und dem Geh- und Radweg zugeführt.
Die Neuaufteilung der Verkehrsflächen
erfolgen nach den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA, Ausgabe 2010) und
der Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen RASt 06.
Fahrbahnaufbau
Fahrbahn Breslauer Straße Vollausbau
Asphaltbauweise
Belastungsklasse BK1,8 nach RStO 12, Tafel 1,
Zeile 1 mit 60 cm Oberbaudicke
4 cm Asphaltbeton AC 11 DN
16 cm bit.
Tragschicht AC 32 TN
40 cm
Frostschutzschicht 0/56
60 cm
gesamt
Geh- und Radweg
Der Aufbau des Geh- und Radwegs erfolgt mit
2,5 cm
Asphaltbeton
7,5 cm
bit. Tragschicht
30
cm Frostschutzschicht
40 cm gesamt
Der Gehweg auf der Nordseite erhält eine
Pflasteroberfläche.
Zufahrten
Der Aufbau im Bereich der Zufahrten erfolgt
mit
4 cm
Asphaltbeton
10 cm bit. Tragschicht
31 cm Frostschutzschicht
45 cm gesamt
Die
Zufahrten zu den anliegenden Anwesen erfolgen generell über Tiefborde und
verstärkte Geh- und Radwegflächen.
Längsparkstreifen
Der Aufbau der Längsparkstreifen erfolgt mit
10 cm Betonpflaster mit Fugen
4 cm Pflasterbett
14 cm Drainasphalttragschicht
32 cm
Frostschutzschicht
60 cm
gesamt
Im gesamten Ausbaubereich wird ggf., soweit
erforderlich, nach Angaben des Bodengutachters Bodenaustausch vorgenommen.
Entwässerung
Das bestehende Entwässerungssystem der
Breslauer Straße wird zwischen Texasweg und
Egerländer Straße neu verlegt. Die
bestehenden Kanäle DN 400 und DN 300 werden durch einen Kanal DN 600
zusammengefasst und ersetzt.
Eine hydraulische Berechnung liegt vor.
Die Ableitung des Niederschlagwassers
erfolgt über bestehende Straßenabläufe in den neuen Kanal DN 600 und in die
Pflanzgruben. Die Straßenabläufe werden entsprechend den künftigen
Fahrbahnrändern neu gebaut. In entwässerungsschwachen Bereichen wird das
Oberflächenwasser über eine Pendelbordrinne abgeleitet.
Das anfallende Oberflächenwasser wird soweit
möglich in die Pflanzgruben geleitet.
Pflanzgruben
In der Breslauer Straße werden ca. 25 Bäume
in ausreichend bemessenen Pflanzgruben neu gepflanzt. Die Pflanzgruben haben
eine Mindestgröße vom 12 m³ und sind 1,50m tief. Dadurch ist unterirdisch
ausreichend Platz vorhanden damit sich die Bäume uneingeschränkt ausbreiten
können.
Um eine ausreichende Wasserverfügbarkeit für
die Bäume sicherzustellen, wird das Oberflächenwasser den Pflanzgruben über
Straßeneinläufe und über die Querneigung des Geh- und Radweges zugeführt.
Grunderwerb
Der Grunderwerb am Grund Flurnummer 6333/55
wurde vollzogen. Die Grenzziehung erfolgt mit dem Abschluss der Maßnahme.
Kosten
Auf der Grundlage des Entwurfs wurde eine vertiefte
Kostenschätzung erstellt.
Demnach ist mit folgenden Bau-Kosten zu
rechnen:
Straßenbau 1.765.000
€ brutto
Kanalbau 610.000 € brutto
Noch nicht enthalten sind die neuen
Straßenleuchten mit ca. 40.000 € sowie die Deponierung bzw. Verwertung des
anfallenden Aushubs mit ca. 130.000 €.
Die Baunebenkosten belaufen sich derzeit auf
ca. 260.000 €.
Im Haushalt stehen ausreichende Mittel zur
Verfügung:
1.6300.9562 2.200.000
€ Straßenbau
1.7016.9535 1.300.000
€ Kanalbau
Die Maßnahme ist nach Rücksprache mit dem
Fördergeber grundsätzlich förderfähig.
Durch die Verbesserung der
Verkehrsverhältnisse greift das Förderprogramm FAG 13 c.
Der genaue Umfang sowie die Höhe sind im
nächsten Schritt mit dem Fördergeber abzustimmen.
Weiterhin wird geprüft, ob über das Programm
„Soziale Stadt“ eine Förderung möglich ist.
Durchführung
der Maßnahme
Der Baubeginn ist für Mitte 2023 vorgesehen.
Bei einer Bauzeit von ca. 1,5 Jahren sollte
die Maßnahme Ende 2024 abgeschlossen sein.
Ausblick:
Das Gestaltungskonzept Breslauer Straße kann
als Grundlage für weitere Straßenumgestaltungen im Bereich Siedlung Nord
herangezogen werden.
Mittelfristig sind Maßnahmen im Bereich
Texasweg, Tannenbergstraße und Egerländerstraße denkbar.
1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
- Die in den Anlagen 1 – 4 aufgezeigte Entwurfsplanung wird als Grundlage für die Umsetzung beschlossen.