Antrag vom 16.01.2023 der Freien Wähler-FBW Kitzingen, Pro Kitzingen, Bayern Partei, UsW und Astrid Glos
Antrag:
siehe Anlage 1
Stellungnahme der
Stadtverwaltung
Der
Antrag nimmt Bezug auf die Bewässerung der städtischen Grünanlagen und zielt
sowohl auf die dadurch gebundenen personellen Ressourcen als auch auf die
Bereitstellung und Beschaffung der erforderlichen Wassermengen. Die Verwendung
von Leitungswasser soll durch alternative Möglichkeiten minimiert werden.
In
einer Kosten-Nutzen-Analyse ist zu untersuchen, ob und wie Regenwasser von den
kommunalen Gebäuden mittels Zisternen und anfallendes Oberflächenwasser für die
Bewässerung genutzt werden kann.
Für
die Diskussion und Entscheidung im Stadtrat sind folgende Informationen von
Bedeutung.
1. Ausschließlich die Außenanlagen der
Siedlungsschule in Kitzingen werden durch den ansässigen Hausmeister gewässert.
Die aktuellen Personalkapazitäten (insbesondere in den Sommermonaten) in der
Stadtgärtnerei erfordern diese Lösung.
Die Bewässerungsfläche hat eine Größe
von ca. 6.500 m² (Rasen, Sträucher und Bäume) und wurde mit der Erneuerung der
Schule und dem Neubau des Hortes neu geschaffen. Der Aufwand für den Hausmeister
beträgt aktuell ca. 6 Stunden in der Woche (Sommermonate). Die Wassermenge
betrug im ersten Jahr (2022 – sehr trocken) ca. 1.000 m³. Verwendet wurde
Leitungswasser. Nach dem Anwuchs könnte die Bewässerungsmenge weniger werden.
Durch ein neu zu schaffendes
Bewässerungssystem inkl. Zisterne mit 10 m³ könnten die Arbeitsstunden für den
Hausmeister und die Menge des Leitungswassers reduziert werden. Die Kosten
betragen dafür ca. 60 -70 EUR. Ein Angebot liegt vor.
2. Die Stadtgärtner bewässern
Straßenbegleitgrün, Grünanlagen, Sport- und Bolzplätze sowie die Anzucht von
Pflanzen. Dafür wurde im Jahr 2022 (sehr trocken) eine Wassermenge von ca.
8.000 m³ gebraucht. Ca. 5.500 m³ wurden aus den städtischen Brunnen und Wasser
aus der Zisterne vom Bauhof entnommen. Das sind ca. 70% der verbrauchten
Wassermenge. Etwa 30% des erforderlichen Wassers ist Leitungswasser.
3. Die LKW hat den Trinkwasserbrunnen „S1“
(nähe Bauhof) bereits stillgelegt. In 2023 werden noch einige
Sicherungsmaßnahmen erarbeitet, somit wird der Brunnen erst in 2024 für die
Stadt nutzbar sein. Damit haben die Stadtgärtner eine weitere Möglichkeit
Brunnenwasser zu entnehmen und können die Menge des aktuell verwendeten
Leitungswassers ersetzen. Wie viel ersetzt werden kann, muss noch geprüft
werden. Hier sind auch die Erfahrungswerte abzuwarten.
4. Die Planungen für die Erneuerung der
Breslauer Straße und des Parkplatzes am Bleichwasen sehen bereits jetzt vor,
dass das Oberflächenwasser in die Baumscheiben geleitet wird. Eine zusätzliche
Bewässerung sollte damit entfallen.
5. Im Bereich der Sickergrundhalle gibt es
bereits eine Zisterne. Darüber hinaus gibt es einen Brunnen für die
Rasenbewässerung. Das Haus für Jugend und Familie (HfJuF) bzw. das Radlernest
bekommen eine Zisterne. Das anfallende Regenwasser auf dem Dach (intensives
Gründach) des HfJuF wird über Retentionsmulden gedrosselt dem Erdreich wieder
zugeführt. Dies ist bereits Teil des Bauvorhabens.
Auch an der Florian-Geyer Halle wurde im
Zusammenhang mit der Erweiterung eine Zisterne zur Bewässerung der Außenanlagen
realisiert.
Vor
dem Hintergrund der o. g. Punkte empfehlen wir die umfangreichen
Kosten-Nutzen-Analysen zunächst zurückzustellen und die Erfahrungswerte aus der
zusätzlichen Brunnennutzung abzuwarten. Unbenommen davon wird bei allen
künftigen Bauvorhaben (Hochbau und Tiefbau) mit der Planung geprüft, wie das
Regenwasser noch stärker als bisher zur Bewässerung eingesetzt werden kann.
1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
2. Es ist eine Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen. Dabei ist zu prüfen, inwieweit es sich lohnt, Regenwasser von den Dächern der öffentlichen Gebäude wie Schulen, Kindergärten, Sporthallen, Grün- und Parkanlagen usw., in Zisternen zu speichern, um diese bei Bedarf wieder in den Boden, durch eine moderne Beregnungsanlage, zurückzuführen.
3. Zusätzlich ist zu prüfen, ob auch anfallendes Oberflächenwasser zur Bewässerung geeignet sein könnte. Wir denken hier an die großen Parkplatzflächen, die für ein Auffangen des Regenwassers herangezogen werden könnte.