1.
Begründung seitens der Antragsstellenden:
Mit der gewünschten Prüfung der Machbarkeit zur späteren Einführung eines Stadtbusses wollen wir drei aktuelle Probleme lösen.
Zum einen die Anbindung bisher nicht ausreichend angefahrener Orts- und Stadtteile, sowie die ehemaligen Kasernen der Stadt, daneben die Entlastung der Innenstadt vom Individualverkehr und gleichzeitig einer Belebung der Innenstadt, da durch den bisher schon stattgefundenen Wegfall von Parkplätzen und weiterem Wegfall bei Sanierung von Königsplatz und Kaiserstraße Parkmöglichkeiten verloren gehen (vgl. Anlage 1 – Antrag der FW-FBW).
- Bislang nicht angefahrene Orts- und Stadtteile sowie innerstädtische wichtige Bereiche der Stadt
- Entlastung der Innenstadt vom Individualverkehr
- Belebung der Innenstadt
Finanzierung
Als Teil der Gegenfinanzierung könnte das Anruf-Sammeltaxi bei Einführungen eines rein innerstädtischen Busverkehrs entfallen.
Bei einem geringen Fahrpreis z.B. analog den Modellen in Südfrankreich mit einem Euro je Einstieg, unabhängig von der Fahrtstrecke, würde die Akzeptanz des Verkehrs sicher schnell ansteigen und einen Teil der Kosten mitfinanzieren.
Elektrobusse
Nach ersten Informationen der LKW gäbe es verschiedene Möglichkeiten den/die Busse zu laden. Entweder im regulären Laden in der Nacht oder über Schnellader im Dauerbetrieb, wenn der Bus an einer Stelle längere Wartezeiten turnusmäßig hat. Scheinbar ist ein solches Konzept in Lohr bereits in der Umsetzung, eine genaue Information der Stadträte dazu durch die LKW oder die Stadt Lohr sollte erfolgen. Auch der Einsatz von Wasserstoffbussen wäre auf Grund des schnelleren Tankens eine Alternative.
Bemerkung und Fazit
Zur Optimierung des bereits bestehenden ÖPNV ist der Landkreis bei der Machbarkeitsstudie mir einzubeziehen.
Zum Einsatz sollten sogenannte Kleinbusse, z.B. von OMNICAR, kommen.
https://omnicar.eu/2023/11/28/elektrischer-minibus-von-omnicar-jetzt-auf-lager/.
Der Preis für die Standardausführung beläuft sich auf 237.000 Euro für ein Fahrzeug. Wichtig für uns ist auch die zeitliche Taktung der Busse von etwa 30 Minuten, damit die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung auch entsprechend groß ist. Wir sind der vollen Überzeugung, dass wir durch diese Maßnahme unsere Stadt Kitzingen zusätzlich aufwerten und unsere Gastronomie, Einzelhandel, Ämter sowie Dienstleister usw. dadurch unterstützen und stärken werden.
2.
Stellungnahme der Stadtverwaltung:
Die Verwaltung begrüßt die Förderung des ÖPNV in Kitzingen. Die Thematik eines Stadtbusses wurde bereits häufiger diskutiert. Der letzte Beschluss hierüber erfolgte im Stadtrat am 11.02.2021 (vgl. Sitzungsvorlage 2021/038).
Die Erstellung einer Machbarkeits- und Kostenanalyse erfolgt durch ein externes Fachbüro. Die Kosten für die Durchführung werden auf mindestens 30.000 € bis 40.000 € geschätzt. Die entsprechenden Mittel sind dann im Haushalt zur Verfügung zu stellen.
Im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes von 2013 wurden bereits Kosten für die Einführung und dauerhafte Unterhaltung eines Stadtbusses, je nach Anzahl der geplanten Linien, berechnet. Dabei wurden zwei unterschiedliche Szenarien dargestellt. Die Kosten belaufen sich in den Prognosen auf ca. 550.000 bis 900.000 € jährlich. Im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes der Stadt Kitzingen von 2013 wurden unter dem Abschnitt 6.2 Stadtbus-Szenarien Empfehlungen seitens des Fachbüros zum weiteren Vorgehen gegeben (VEP, 2013 S. 93):
Da es für einen Stadtbus keinen
„Probebetrieb“ gibt und die Einführung mit hohen Investitionskosten verbunden
ist, sollte ein gründlicher Abwägungsprozess aller Vor- und Nachteile und der
damit verbundenen Chancen und Risiken durchgeführt werden.
Da die Stadt Kitzingen den öffentlichen
Busverkehr in Kitzingen nicht selber betreibt, sondern die Busse bei regionalen
Busunternehmen anmietet, sollte eine oder mehrere Exkursionen zu
„Beispielstädten mit Stadtbussen“ durchgeführt werden. Die Anwesenheit vor Ort
sollte dazu genutzt werden, sich bei den Städten und Betreibern der Stadtbusse
umfangreich über den Betrieb, die Finanzierung, die Akzeptanz in der
Bevölkerung und sonstige Erfahrungswerte zu informieren. Es wird empfohlen,
dass die Exkursionen sowohl von Mitarbeitern der Stadtverwaltung als auch von
politischen Entscheidungsträgern wahrgenommen werden.
Beispielstädte für ein Stadtbussystem sind unter anderem die Städte Erding, Eichstätt und Schwandorf. Ebenfalls besteht die Möglichkeit eine Fachperson zu diesem Thema einzuladen und sich inhaltlich über ein Stadtbussystem auszutauschen.
Empfehlung der Verwaltung
Die Verwaltung empfiehlt, dass Thema Stadtbus zunächst im Stadtentwicklungsbeirat vorzuberaten.
- Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen
- Die Verwaltung wird mit der Erstellung einer Machbarkeits- und Kostenstudie zur Einführung eines Stadtbusses entsprechend des Antrages der FW-FBW vom 03.09.2024 für das Stadtgebiet Kitzingen beauftragt.