hier: Umsetzung Machbarkeitsstudie
Im Sommer 2021 wurde das ehemalige
Synagogendienerhaus Schrannenstraße 57 von der Stadt Kitzingen gekauft. Die
Kaufabsicht war, dass das ehemalige Synagogendienerhaus eine gemeinsame Nutzung
mit der benachbarten Alten Synagoge und dem Förderverein ehemalige Synagoge
Kitzingen übernimmt.
Unter Beteiligung verschiedener Fachplaner wurde
eine Machbarkeitsstudie mit dem Titel „Chancen und Möglichkeiten“ erstellt. Es
wurden zwischenzeitlich neuzeitliche Bekleidungen und Schadstoffe entfernt.
Damit konnten erforderliche Befunduntersuchungen durchgeführt werden.
Das ursprüngliche Gebäude stammt aus dem 18.
Jahrhundert (etwa 1715) und steht unter Denkmalschutz. Bei dem Kernbau handelte
es sich um ein einfaches Wohnhaus, das auf der Mainseite wohl auf Resten der ehemaligen
Stadtbefestigung errichtet wurde. Das Erdgeschoss bestand ursprünglich aus
einer großen Halle, die die gesamte Grundfläche des Gebäudes einnahm. Im
Obergeschoss wurden einige Veränderungen vorgenommen, die ursprüngliche
Raumaufteilung lässt sich jedoch noch gut nachvollziehen.
Mit dem Neubau der benachbarten Synagoge ab 1881
wurde auch die Immobilie Schrannenstraße 57 von der jüdischen Gemeinde erworben
und war für den Synagogendiener als Arbeitsplatz bzw. Wohnhaus vorgesehen.
2.
Eckpunkte
der Machbarkeitsstudie
Das ehemalige Synagogendienerhaus Schrannenstraße
57 soll in Abstimmung mit der Stadt Kitzingen und dem Förderverein ehemalige
Synagoge Kitzingen eine gemeinsame Nutzung mit der benachbarten Alten Synagoge
übernehmen.
Neben einem Ort der Dokumentation jüdischer
Ortsgeschichte, Büro der Hausmeister sind öffentliche WC-Anlagen zur Mainseite
denkbar.
Für die Studie wurde das Architekturbüro GKT
Architekten aus Würzburg beauftragt. In den Bereichen Schadstoffe, Befunde,
Tragwerk und Holzzustand wurden Erkenntnisse von weiteren Beteiligten in die
Studie eingearbeitet.
Chancen und Möglichkeiten
Im Erdgeschoss wird die ursprüngliche
Raumaufteilung und Baulinie wiederhergestellt. Es werden Ausstellungsflächen
über die jüdische Ortsgeschichte und das jüdische Leben in Kitzingen erstellt.
Das Nutzen von Synergien mit dem Bauwerk Alte Synagoge wie WC-Anlagen,
Haustechnik und Zugangsmöglichkeiten sind hier vorteilhaft. Die Rundfenster in der Synagogenfassade und der
ehemalige Zugang zur Synagoge werden freigelegt.
Im Obergeschoss werden Büroeinheiten mit einem
kleinen WC und einer Teeküche für das Personal erstellt und im Dachgeschoss
wird die Haustechnik (abseits des Hochwasser) platziert.
Im Untergeschoss wird ein öffentliches WC zur
Mainseite und Spielplatz erstellt. Eine Freianlagengestaltung des Vorplatzes,
sowie auf der Mainseite mit barrierefreiem Zugang zu den öffentlichen WCs wird
umgesetzt.
3.
Beirat
für Stadtentwicklung und Städtebauförderung
Unter dem Tagesordnungspunkt 1 wurde die
Machbarkeitsstudie dem Beirat für Stadtentwicklung und Städtebauförderung am
22.01.2025 vorgestellt. Der Beirat befürwortet die Sanierung der Immobilie
Schrannenstraße 57 mit musealer- und Büronutzung. Die weiteren Planungen und
die bauliche Umsetzung sollen jedoch in Abhängigkeit der verfügbaren
Haushaltsmittel erfolgen.
4.
Kostenprognose
Es werden Haushaltsmittel i. H. v. 1,8 Mio. € auf
der Haushaltsstelle 1.8802.9451 für die Umsetzung der Maßnahmen aus der
Machbarkeitsstudie benötigt. Städtebaufördermittel sind möglich und werden
beantragt. Für die nächsten Planungsschritte, Leistungsphasen 1 bis 4, und das
VgV-Verfahren werden 90.000,- € benötigt.
5.
Aussicht
Nach dem VgV-Verfahren werden die Leistungsphasen 1 bis 4 von den Fachplanern bearbeitet. Die Ergebnisse werden dem Stadtrat vorgestellt.
1.
Vom
Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
2.
Die
Immobilie Wohnhaus Schrannenstraße 57 in 97318 Kitzingen wird entsprechend der
Machbarkeitsstudie (Anlage 1) planerisch mit musealer- und Büronutzung weiter
vorbereitet.
3.
Die
Verwaltung wird beauftragt, ein VgV-Verfahren für die Beauftragung der
Planungsleistungen in die Wege zu leiten. Der Oberbürgermeister wird
ermächtigt, die erforderlichen Planungsleistungen, Leistungsphasen 1 bis 4, zu
beauftragen.