Betreff
Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt - Kleistplatz, hier: Entwurfsfeststellung Umgestaltung "Kleistplatz - Mehrgenerationenplatz" (Tischvorlage)
Vorlage
113/2010
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

 

1.        Ausgangslage:

 

a)        Der Kitzinger Stadtteil Siedlung wurde im Jahr 2009        in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen.

Ziel des Förderprogramms ist es, vor allem durch städtebauliche Maßnahmen eine soziale Aufwärtsentwicklung einzuleiten oder präventiv einer Abwärtsentwicklung vorzubeugen.


 

b)        Am 11.11.2008 hat der Stadtrat im Rahmen o. g. Städtebauförderungsprogramms das Integrierte Handlungskonzept „Meine Siedlung – unser Kitzingen“ (IHK 2008) für den Stadtteil „Kitzingen-Siedlung“ einschl. der vorgeschlagenen Entwicklungsziele und Umsetzungsmaßnahmen beschlossen.

 

c)        Am 10.05.2010 fand eine erste „Ideensammlung“ unter den Teilnehmern des Bürgerarbeitskreises Siedlung statt. Der Neuordnung des Kleistplatzes wurde hierbei eine große Priorität eingeräumt.

 

d)        Am 24.06.2010 vergab der Stadtrat die Planungsleistungen zur Neuordnung des Kleistplatzes an die Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Müller-Maatsch, Burghaslach, mit den Leistungsphasen 1-9 nach § 39 HOAI für Freianlagen in stufenweiser Beauftragung.

 

e)        Am 07.07.2010 wurde zu o. g. Thema der 1. Bürgerarbeitskreis durchgeführt und Ideen sowie Anregungen für die ersten Vorentwürfe gesammelt.

 

f)          Am 12.07.2010 stellte das Planungsbüro Müller-Maatsch, Burghaslach, seine ersten Vorentwürfe in der 2. Sitzung des Bürgerarbeitskreises vor und nahm weitere Anregungen und Hinweise für die abschließende Vorentwurfsplanung entgegen.

 

g)        Das Planungsbüro Müller-Maatsch, Burghaslach, hat nun die Vorentwurfsplanung, siehe Anlage 1.1 bis 1.4 und 2, zur weiteren Entscheidung durch den Stadtrat vorgelegt.

 

 

2.        Planungsaufgabe

 

       Die Umsetzung der Entwicklungsziele aus dem IHK 2008 soll über sogenannte „Impulsprojekte“ realisiert werden.

       Als eine der ersten Maßnahmen wird nun vorgeschlagen, einen Mehrgenerationenplatz im Bereich des Kleistplatzes zu schaffen.

       Die einzige größere Platzfläche in der nördlichen Siedlung bietet derzeit lediglich für Kinder und Jugendliche Aufenthalts- und Nutzungsmöglichkeiten in einem beschränkten Rahmen an.

       Ziel der Neuordnungsmaßnahme ist es, den Platz für alle Generationen zu öffnen und das unmittelbare Umfeld in die Planungen zu integrieren.

       Dazu gehören vor allem die beiden derzeit leer stehenden Läden an der Ostseite (Uhlandstraße).             Aus der Bevölkerung wurde hierzu angeregt, wieder eine kleine Bäckerei oder ein „Nachmittagscafe“ als Treffpunkt zu etablieren.

       Insgesamt spielt die Schaffung von Kommunikationsorten für Jung und Alt eine wichtige Rolle bei der Planung und Umsetzung von Sport-, Spiel-, Freizeit- und Erholungsflächen.

       So muss die künftige Platzgestaltung auch ein besonderes Augenmerk auf die Aufenthaltsqualitäten richten. Derzeit weist der Platz nur ungünstig platzierte Sitzbänke ohne inneren Zusammenhang auf.

       Ebenfalls von Bedeutung ist die Lösung der Verkehrsfragen. Der westlich des Platzes gelegene Kindergarten verfügt zwar über eine eigene Spielanlage, hat aber keine direkte Zugangsmöglichkeiten, um den Kleistplatz mitzunutzen. Hier ist eine Überprüfung der bisherigen Zugangssituation und Straßenquerungsmöglichkeiten vorzunehmen.

 

 

3.        Vorentwurfsplanung

 

       Der vorliegende Entwurf baut in allen wesentlichen Punkten auf den Hinweisen und Anregungen der Mitglieder des Bürgerarbeitskreises auf und stellt letztendlich eine durch den Fachplaner gestalterisch und funktional mit viel Geschick vorgenommene Ideensammlung der Siedler dar.


 

       Die Platzfläche zeigt sich mit ca. 70,0 x 45,0 m relativ groß bemessen, wird jedoch nicht die zahlreichen Anregungen und Wünsche der Bürger bewältigen können; sie ist zu klein. Es wurde deshalb versucht, die wichtigsten Merkmale eines Mehrgenerationenplatzes zu erfüllen.

       Die funktionalen und gestalterischen Schwerpunktbereiche gliedern sich grob in unbefestigte und befestigte Flächen bzw. in aktive und ruhige Aufenthaltsbereiche für Jung und Alt auf.

       Die befestigten Flächen stehen in unmittelbaren Bezug zu den ehemaligen Geschäften und bergen den Pavillon mit den Wasserspielen und Sitzgruppen.

       Die unbefestigten Flächen gruppieren sich um die Befestigten und halten im Nordwesten einen Bolzplatz, im Nordosten Kletterwände, Fitness- und Bewegungsgeräte, im Südwesten eine großzügig bemessene, multifunktionale Freifläche, die auch für ein großes Hauptspielgerät für Kinder ab 6 Jahren geeignet ist, sowie einen Kleinkinderspielplatz vor.

       Die Straße vor den früheren Läden erfährt eine Verkehrsberuhigung und wird in die Platzgestaltung einbezogen. Das strenge Baumraster grenzt den städtischen Platzteil von den Spiel- und Grünflächen ab. Die Vorflächen an den Läden lassen sich bei Bedarf jederzeit in die Gesamtkonzeption einbinden. Die Zugänge zum Platz bleiben von allen 4 Seiten erhalten.

 

       Die tiefere Entwurfsbeschreibung, die Planungsüberlegungen sowie die gestalterische Ausführung sind der Sitzungsvorlage, siehe Anlage 1.1 bis 1.2 und 2, beigefügt.

 

 

4.        Kostenschätzung

 

Die Baukosten der geplanten Neuordnungsmaßnahme stellen sich einschl. Ausstattung, Baunebenkosten und Mehrwertsteuer wie folgt dar:

 

 

KG

Kostenschätzung

Kostenberechnung

Kostenanschlag

Kostenfeststellung

200

18.625,00 €

 

 

 

510

38.950,00 €

 

 

 

520

133.225,00 €

 

 

 

530

2.500,00 €

 

 

 

540

18.850,00 €

 

 

 

550

16.750,00 €

 

 

 

590

9.500,00 €

 

 

 

700

36.500,00 €

 

 

 

 

274.900,00 €

 

 

 

 

 

       Angemerkt sei, dass die Planung bei Berücksichtigung sämtlicher Anregungen um nachfolgende optionale Bausteine ergänzt werden müsste, die je nach Prioritätensetzung und Entscheidung durch den Stadtrat mit nachfolgenden Kosten hinzuzurechen wären:

      

·       KG 520    2 Sitzskulpturen                                             3.800,00 €

                     zusätzl. 2 Fitness- u. Bewegungsgeräte      4.750,00 €

                     Hauptspielattraktion                                     28.500,00 €

·       Kg 530     Pavillon mit Beleuchtung                             25.950,00 €

·       KG 540    Wasserspiele                                                8.850,00 €

·       KG 550    zusätzl. 7,0 m Sitzmauern                            4.500,00 €

·       KG 700    Baunebenkosten                                           9.000,00 €

 

Summe                                                        85.350,00 €


 

       Mit o. g. Optionen würden sich die Gesamtbaukosten auf ca. 360.250,00 € brutto belaufen.

 

 

5.        Resümee

 

Der vorliegende Planungsvorschlag offenbart zum einen anschaulich und vorbildlich die Leistungen des Bürgerarbeitskreises und zum anderen das große bürgerschaftliche Engagement und den Willen, das Programm „Soziale Stadt“ erfolgreich voranzutreiben.

 

Der Neuordnung des Kleistplatzes stellt den ersten großen sichtbaren Schritt der vorgeschlagenen und beschlossenen Entwicklungsziele des integrierten Handlungskonzept „Meine Siedlung – unser Kitzingen“ (IHK 2008) für den Stadtteil „Kitzingen-Siedlung“ dar.

Schon aus der Fülle der Anregungen und Wünsche lässt sich erkennen, dass nicht nur die Platzgröße, sondern auch die Kosten eine vollständige Berücksichtigung ausschließen. Die Verwaltung schlägt daher in Abstimmung mit dem Planer vor, neben der Grundausstattung insbesondere die Objekteinrichtungen zu ergänzen, die die Idee des Mehrgenerationenplatzes begründet.

Dies betrifft im Wesentlichen die für die älteren Generationen wichtigen optionalen Bausteine des Pavillons einschl. seiner Beleuchtung sowie die Wasserspiele.

Die übrigen Ausstattungsbereiche berücksichtigen in ihrer Grundausstattung alle anderen Altergruppen ausreichend. Eine Ergänzung wäre jederzeit je nach Bedarf und Finanzierung möglich.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die sinnvolle Platzgestaltung mit den Bausteinen Pavillon und Wasserspiele sicherlich zu höheren Kosten, aber auch zu einer höheren Akzeptanz führen würde.

Die vorläufigen Gesamtbaukosten würden bei entsprechender Berücksichtigung o. g. Optionen ca. 334.500 € brutto betragen.

 

 

6.        Förderung

 

       Die Neuordnung des Kleistplatzes ist grundsätzlich mit 60 % der anrechenbaren Kosten aus Mitteln des Programms „Soziale Stadt“ durch die Regierung von Unterfranken förderfähig. Die einzelnen Planungsschritte wurden mit Herrn Wägelein fortwährend,  stets einvernehmlich abgestimmt.

       Angemerkt sei, dass der hierzu erforderliche Förderantrag vollständig und umgehend nach erfolgter Billigung des Entwurfes durch den Stadtrat am 29.07.2010 bei der Regierung einzureichen ist. Andernfalls ist ab diesem Jahr eine Kürzung von Fördermitteln, die nicht mehr zeitgerecht abgerufen werden, zu befürchten.

 

 

7.        Finanzierung

 

       Im Haushalt 2010 stehen für die Maßnahmen „Soziale Stadt“ insgesamt  270.000 € zur Verfügung. Die Erstellung der Planung „Neuordnung Kleistplatz“ ist somit gesichert.

       Für die Umsetzung der Neuordnungsmaßnahmen sind in der Finanzplanung für den HH 2011  weitere Mittel in Höhe von 400.000 € vorgesehen.

 

 

8.        Weiteres Vorgehen

 

a)        Nach Zustimmung des Stadtrates zur vorliegenden Planung und Kostenschätzung vervollständigt die Verwaltung den Förderantrag und reicht diesen bei der Regierung von Unterfranken umgehend ein.


 

b)        Parallel dazu beauftragt die Verwaltung das Planungsbüro Müller-Maatsch, Burghaslach, mit der Ausführungsplanung und Ausschreibung der Neuordnungsmaßnahme.

 

c)        Die Verwaltung bereitet die Umsetzung der Planung für Anfang des Jahres 2011 vor.

 

 

 

1.        Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.

 

2.        Der Stadtrat billigt den Vorentwurf zur Neuordnung des Kleistplatzes in einen Mehrgenerationenplatz, siehe Anlage 2, aufbauend auf der seitens des Bürgerarbeits-kreises bevorzugten Diskussionsvorlage 2 und beauftragt die Verwaltung, die Planung weiter zu verfolgen.

 

3.        Die Verwaltung wird beauftragt, die Förderanträge zu erstellen und umgehend bei der Regierung von Unterfranken einzureichen.

 

4.        Das Planungsbüro Müller-Maatsch, Burghaslach, wird beauftragt, die weiteren Planungsschritte stufenweise umzusetzen.