1. Hintergrund
Seit ca. einem Jahr entwickelten die Wirtschaftsförderer der Metropolregion Nürnberg ein Logistikportal zur gemeinsamen Vermarktung von Gewerbeflächen dieser Art. Logistik ist als Kompetenzfeld im Kitzinger ISEK definiert. Weiter hat der Standort Kitzingen nicht nur durch Lage und Infrastruktur, sondern auch durch die ansässigen Unternehmen ein logistisches Potenzial. Gründe genug für die städtische Wirtschaftsförderung, sich an der Entwicklung dieser Plattform zu beteiligen. Mittlerweile stehen die Organisationsstrukturen fest, ein Mitgliedervertrag wurde vereinbart.
2. Aussagen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK 2006)
2a. Handlungsfeld: Kompetenzfelder stärken
„Mit dem Ziel die solide wirtschaftliche Basis Kitzingens zu sichern und nachhaltige Strukturen zu schaffen, muss der Standort im Rahmen einer integrierten Handlungsstrategie weiter qualifiziert werden. Ein Schwerpunkt bildet die Stärkung der Kompetenzfelder, die z.B. im Bereich Produktion (Automobilzulieferer), Landwirtschaft/Wein- und Gartenbau oder Gesundheit/ Medizin bestehen. In Zukunft soll der Versuch unternommen werden, weitere Themen bzw. Kompetenzen für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu erschließen, beispielsweise im Bereich Logistik, Luft- und Raumfahrttechnik oder der regenerativen Energien respektive der Solartechnik.“ (S. 25)
2b. Entwicklungsschwerpunkte Harvey Barracks: Gewerbe und Logistik
Große Bereiche der ehemaligen Harvey Barracks sollen in Zukunft beräumt und als Gewerbeflächen entwickelt werden. (…). Auf attraktiv geschnittenen und durch schmale Grünzüge gegliederten Grundstücken können hier- in der Nähe zur Autobahn - flächenintensive Gewerbe - oder Logistikbetriebe angesiedelt werden. Denkbar ist die Einrichtung eines Logistikzentrums, in dem ein professioneller Betreiber flexible Hallen- und Büroflächen, Abstellkapazitäten sowie logistikbezogene Service- und Dienstleistungen anbietet.“ (S. 55)
3. Logistikkooperation Metropolregion Nürnberg: Anlass, Ziele, Kosten
Die Logistikbranche ist der drittgrößte Arbeitgeber in der Metropolregion Nürnberg. Der Ausbau der logistischen Kompetenzen und Kapazitäten ist ein wichtiges, zukunftssicherndes Element der Wirtschaftsentwicklung der gesamten Metropolregion.
Ziel der Logistikkooperation in der EMN ist die Vernetzung größerer Logistikstandorte in der Metropolregion. Als Handlungsempfehlung der Studie "Logistikstandort Nürnberg" wurde im April 2009 eine Vernetzung potentieller Logistikstandorte in der Metropolregion Nürnberg initiiert. Eine metropolregionale Arbeitsgruppe wurde mit dem gemeinsamen Ziel eingerichtet, die wirtschaftliche Entwicklung im Sektor Logistik in den potenziellen Standorten in der EMN positiv zu beeinflussen und damit die Chancen im Wettbewerb der europäischen Logistikregionen zu verbessern.
Die Mitgliedschaft wird zunächst für fünf Jahre geschlossen. Dabei ist ein frühzeitiger Austritt möglich, wenn sich die Voraussetzungen der Mitgliedschaft ändern, wie z. B. die Nicht-Mehr-Verfügbarkeit von Logistikflächen.
Die Kosten betragen einmalig 10.000 €, d. h. 2.000€/Jahr für einen Zeitraum von fünf Jahren.
4. Einschätzung der Wirtschaftsförderung
Der Eindruck des „klassischen Logistikers“ als flächenintensiver und arbeitsplatzextensiver Betrieb ist inzwischen überholt. Mittlerweile ist Logistik mit Dienstleistung und Service verbunden und zu einer arbeitsplatzintensiven Branche geworden. Dass die Logistikbranche auch nachhaltige und ökologische Zielsetzungen verfolgt, zeigen aktuelle Studien zum aufstrebenden „Grünen Transport“ (CO2-arme Transporte, Quelle: innovations-report.de 18.5.2010).
Der Standort Kitzingen ist neben den Produktionsbranchen auch durch die Logistikbranchen geprägt. Darüber hinaus verfügt Kitzingen über eine ideale Verkehrsanbindung und großes Flächenpotenzial. Aufgrund dieser Faktoren, der Aussagen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts, der Vermarktungschance der Stadt Kitzingen bei relativ geringen Marketingkosten und zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit schlägt die Wirtschaftsförderung der Stadt Kitzingen vor, der Logistikkooperation der Metropolregion Nürnberg beizutreten.
Der Stadtrat stimmt dem Beitritt der kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Logistikkooperation Metropolregion Nürnberg“ grundsätzlich zu, vorausgesetzt dass ein frühzeitiger Ausstieg durch geänderte Verhältnisse möglich ist (z. B. bei nicht mehr verfügbaren Flächen innerhalb der fünfjährigen Mitgliedschaft).