Betreff
Überflutungen von Privaten Grundstücken und Gebäuden im Baugebiet Hammerstiel - Einleitung von dringlichen Maßnahmen,
Bereitstellung von Haushaltsmitteln für Entwässerungseinrichtungen
Vorlage
2016/141
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

 

  1. Ausgangslage

 

Bei den starken Unwettern am 29.05.2016 wurden im Baugebiet Hammerstiel mehrere Grundstücke sowie private Gebäude (Keller) unter Wasser gesetzt. Eine Übersicht über die betroffenen Grundstücke ist beiliegendem Luftbildausschnitt zu entnehmen. Aufgrund der Topographie haben sich die Niederschläge auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen Steigweg (Bereich INNOPARK) und dem geschotterten Unterhaltsweg „Hammerstielweg“ gesammelt und sind gebündelt im Bereich Max-Fromm-Straße 24 bis zum nördlich gelegenen städtischen Spielplatz abgeflossen. Die schlammigen Wassermassen haben die privaten und öffentlichen Grundstücke sowie mehrere Gebäude überflutet.

 

Als Sofortmaßnahme wurde vom Bauhof der Stadt Kitzingen oberhalb des geschotterten Weges eine provisorische Mulde mit oberflächiger Ableitung in den gepflasterten Fußweg zwischen Max-Fromm-Straße 24 und 26 hergestellt. Eine direkte Einleitung in die städtische Entwässerung war nicht möglich. Vorflutgräben bestehen in dem betroffenen Bereich nicht.

 

Zusätzlich wurden durch den Bauhof Sandsäcke für die betroffenen Anlieger bereitgestellt.

 

Durch die starken Niederschläge sind die landwirtschaftlich genutzten Flächen gesättigt. In der Folge kam es bereits bei weiteren leichten Regenschauern wiederholt zu Überschwemmungen. Daher ist eine umgehende technische Lösung dringend erforderlich!

 

 

  1. Empfohlene Maßnahmen

 

Um die Anlieger im direkten und weiterführenden Bereich des vorhandenen Schotterweges vor weiteren Überflutungen zu schützen, wurde seitens des Sachgebietes Tiefbau nach schnellen Lösungsmöglichkeiten gesucht. Als einzig zielführende Variante hat sich die Herstellung einer Entwässerungsmulde mit Ablaufschächten herausgestellt. Die Ablaufschächte können durch eine neu zu verlegende Abwasserleitung (Stahlbetonrohr DN 600) in den im Bereich Spielplatz vorhandenen Kanal DN 700 geleitet werden. Nach überschlägigen Berechnungen ist eine Oberflächenwasseraufnahme von ca. 60 l/m² pro Stunde  (aus den landwirtschaftlich genutzten Flächen) möglich, ohne dass die im Baugebiet Hammerstiel vorhandenen Kanäle überlastet werden.

 

Gemäß den kurzfristigen Planungen des Sachgebiets Tiefbau sollte eine ca. 100 m lange Mulde/Graben hergestellt werden. Durch 4 Einlaufschächte (DN 1.000) können die Wassermassen aufgenommen werden. Für die Weiterleitung zum bestehenden Kanal DN 700 ist aufgrund des geringen Gefälles im Wegbereich eine Sammelleitung DN 600, mit einer Gesamtlänge von rd. 62 m, erforderlich.

 

Grundsätzlich wäre die Abwicklung der Maßnahme über den vorhandenen Kanaljahresvertrag möglich. Fehlende Positionen wurden bereits bei der Tiefbaufirma angefragt. Insgesamt werden die anfallenden Kosten auf rd. 60.000 € geschätzt.

 

Mit der aufgezeigten Variante sollte eine schnelle Hilfe für die betroffenen Anlieger  möglich sein.

 

Mittelfrist sollte über die nordwestliche Erweiterung des Baugebietes Hammerstiel nachgedacht werden.

 

 

  1. Finanzierung

 

Mittel für die in Ziffer 2. vorgeschlagene umgehende Maßnahme sollten außerplanmäßig auf Haushaltsstelle 1.6339.9581 eingestellt werden. Die Mittel können über die Haushaltsstelle 1.6309.9503 (Nordtangente BA IIIb – Anschluss an die St 2272) bereitgestellt werden.

 

Sobald die Mittel zur Verfügung stehen, können die erforderlichen Arbeiten durch das Sachgebiet Tiefbau eingeleitet werden.

 

 

1.    Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen

 

2.    Die Erstellung einer Entwässerungsmulde entlang des städtischen Weges Flurnummer 1644/2 mit 4 Schachteinläufen und ca. 62 m Kanal ist umgehend durch das Sachgebiet Tiefbau zu veranlassen.

 

3.    Die erforderlichen Mittel in Höhe von 60.000 € werden auf der HHSt. 1.6339.9581 außerplanmäßig bereitgestellt.