Betreff
Eisenbahnüberführungen - Innere Sulzfelder Straße und Kaltensondheimer Straße, hier: Sachstand Kostenschätzungen der DB AG
Vorlage
324/2010
Aktenzeichen
63/Vo/Rei
Art
Sitzungsvorlage (Kenntnisnahme)

 

 

1.        Ausgangslage

 

a)        Ende April 2010 teilte die DB AG per E-Mail der Stadt Kitzingen mit, dass die Eisenbahnüberführungen „Innere Sulzfelder Straße und Kaltensondheimer Straße“ in den Jahren 2012 und 2013 durch Neubauten ersetzen werden sollen und bittet die Stadt um Mitteilung, ob seitens der Stadt Kitzingen Änderungen oder Anforderungen im Hinblick auf die Durchfahrtsprofile bestehen

 

b)        Am 22.07.2010 fasste der Stadtrat auf Grundlage der Sitzungsvorlage Nr. 79/2010 den Beschluss, das Durchfahrtsprofil der Eisenbahnüberführung „Innere Sulzfelder Straße“ aufzuweiten und das Durchfahrtsprofil der Eisenbahnüberführung „Kaltensondheimer Straße“ vorerst zu belassen. Gleichzeitig wurde die Verwaltung beauftragt  die Nachhaltigkeit der vorgeschlagenen bzw. nicht vorgeschlagenen Brückenaufweitungen im Rahmen einer parallel durchzuführenden Generalverkehrsplanung zu prüfen.

 

c)         Am 05.08.2010 wurden auf Grundlage o. g. Beschlussfassung die DB AG sowie das Staatl. Bauamt Würzburg schriftlich informiert.

 

d)        Am 09.12.2010 beauftragte der Stadtrat auf Grundlage der Sitzungsvorlage Nr. 280/2010 die BSV Dr. Ing. Baier GmbH, Aachen, mit der Erstellung eines Verkehrsentwicklungsplanes.

 

e)        Am 06.10.2010 fand mit allen Beteiligten in Würzburg ein Besprechungstermin statt, in dem die Bahn zur Vorlage aktualisierter Kostenschätzungen für beide Brückenbauwerke gebeten wurde.

 

f)          Am 13.12.2010 wurden die aktualisierten Kostenschätzungen per E-Mail übersandt, die nun zur Kenntnisnahme vorgelegt werden.

 

 

2.        Planungsgrundlagen

 

Beide Eisenbahnbrücken wurden im ersten Ausbau als eingleisige Strecke der Bahnlinie Würzburg-Fürth um das Jahr 1864 errichtet. Ab dem Jahr 1892 begann die Erweiterung der beiden Eisenbahnbrücken zum zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie. Beide Brückenerweiterungen sind in den jeweiligen Widerlagerbauwerken gut zu erkennen.

 

Die am 06.10.2010 erbetenen Kostenschätzungen der Inneren Sulzfelder Straße sowie der Kaltensondheimer Straße beruhen mit Ausnahme der Durchfahrtshöhe in der Kaltensonheimer Straße auf den nahezu gleichen Aufweitungsprofilen.

 

a)        Eisenbahnüberführung Innere Sulzfelder Straße

An der Inneren Sulzfelder Straße wurde die Kostenschätzung auf Basis der Skizze der Stadtverwaltung Kitzingen, siehe Anlage aus Sitzungsvorlage Nr. 079/2010 erstellt.

Hier wird von Bauwerksabmessungen mit einer lichten Weite von 10,50 m ausgegangen, die sich in 2,50 m Geh- und Radweg, 6,50 m Fahrbahn und 1,50 m Gehweg aufteilen.

Die Breite des Bauwerks beträgt rd. 20,00 m, die lichte Höhe wird mit 4,70 m geplant.


 

b)        Eisenbahnüberführung Kaltensondheimer Straße

An der Kaltensondheimer Straße wurde die Kostenschätzung auf eine Bauwerksabmessung mit einer lichten Weite von 10,50 m, die sich in 2,50 m Geh- und Radweg, 6,50 m Fahrbahn und 1,50 m Gehweg aufteilt, erstellt.

Die Breite des Bauwerks beträgt rd. 28,00 m, jedoch wird die max. ausführbare lichte Höhe aufgrund der topographischen Zwangspunkte nur mit rd. 4,00 m geplant.

 

 

3.        Kostenschätzung

 

a)      Eisenbahnüberführung Innere Sulzfelder Straße

Die Kosten der Mehraufwendungen durch die Aufweitung des Bauwerkes werden von der Bahn grob auf ca. 1,07 Mio. € brutto geschätzt.

Hinzukommen Verwaltungskosten der Bahn, die grob mit ca. 0,107 Mio. € und Ablösekosten der Bahn, die grob auf ca. 0,160 Mio. € geschätzt werden.

Die Anpassungsarbeiten des Straßenkörpers einschl. Ampelanlage werden grob auf ca. 0,500 Mio. € geschätzt.

Somit ergeben sich Gesamtkosten von ca. 1,837 Mio. €, die zwischen dem Freistaat Bayern (Fahrbahn) und der Stadt Kitzingen (Nebenflächen) aufzuteilen wären.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird von einem Aufteilungsschlüssel von 35 % für den Freistaat Bayern und von 65 % für die Stadt Kitzingen ausgegangen.

Der städtische Kostenanteil beträgt somit ca. 1,194 Mio. €. Hiervon können anteilig ca. 50 % Zuwendungen erwartet werden.

Die Eigenmittel der Stadt Kitzingen würden nach derzeitigem Sachstand damit
ca. 0,597 Mio. € betragen.

 

b)      Eisenbahnüberführung Kaltensondheimer Straße

Die Kosten für die Mehraufwendungen durch die Aufweitung des Bauwerks werden von der Bahn grob auf ca. 1,07 Mio. € brutto geschätzt.

Hinzu kommen Verwaltungs- und Ablösekosten der Bahn von ca. 1,07 Mio. € bzw. 0,160 Mio. €.

Die Anpassungsarbeiten des Straßenkörpers einschl. Ampelanlage werden grob auf ca. 0,760 Mio. € geschätzt.

Somit ergeben sich Gesamtkosten von ca. 2,10 Mio. €, die zwischen dem Freistaat Bayern (Fahrbahn) und der Stadt Kitzingen (Nebenflächen) aufzuteilen wären. Zum jetzigen Zeitpunkt geht jedoch die Stadtverwaltung davon aus, dass der Freistaat Bayern keinen Bedarf an einer Aufweitung des Bauwerkes sieht. Damit wäre von der Stadt Kitzingen der volle Betrag in Höhe von ca. 2,10 Mio. € zu tragen.

Bei einem Anteil von Zuwendungen in Höhe von ca. 50 % müsste die Stadt Kitzingen Eigenmittel in Höhe von ca. 1,05 Mio. € aufbringen.

 

 

4.        Resümee

 

Gemäß der Beschlussfassung vom 22.07.2010 wurde unter Nr. 4 die Verwaltung beauftragt, die Nachhaltigkeit der Brückenaufweitungen im Rahmen eines Verkehrsentwicklungsplanes erarbeiten zu lassen. Gemäß der diesbezüglich erfolgten Beschlussfassung vom 09.12.2010 sollen diese beiden Punkte mit höchster Priorität bearbeitet werden.

Anhand der im Raum stehenden Kosten sieht die Stadtverwaltung die Untersuchungen im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes um Planungs- und Investitionssicherheit zu erlangen als dringlichsten Schritt an.

Die hier erläuterten Kosten wurden bereits in den Entwurf des Haushalts- und Finanzplanes 2011 angemeldet.

 


 

5.        Weiteres Vorgehen

 

a)        Beauftragung der vorgezogenen Untersuchungen im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes und Vorlage der Ergebnisse bis Mitte 2011.

 

b)        Endgültige Festlegung der jeweiligen Aufweitungsgrößen o. g. Eisenbahnüber-führungen in der Inneren Sulzfelder Straße bzw. in der Kaltensondheimer Straße bis Ende/Anfang 2. bzw. 3. Quartal 2011.

 

c)         Vorlage der jeweiligen Planungsvereinbarungen mit DB AG sowie der jeweiligen Kostenteilungsvereinbarungen mit dem Freistaat Bayern bis Anfang 3. Quartal 2011.

 

d)        Abschluss der jeweiligen Kreuzungsvereinbarung mit der DB AG Ende 2011.

 

e)        Baudurchführung ggf. 2012/13.

 

 

 

 

 

Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.