hier: Auftragserhöhung Abbruch- und Erdarbeiten
Sachvortrag:
1. Aktueller Stand Bauablauf:
Die Rohbauarbeiten der Zweifeldschulsporthalle sind abgeschlossen. Die technischen Gewerke haben in der KW 20/2018 mit der Ausführung der Technikzentrale begonnen. Die Holzbau und Zimmererarbeiten sind zu ca. 80 % abgeschlossen.
Die Gesamtfertigstellung einschließlich Inbetriebnahme ist für das 1. Quartal 2019 festgesetzt.
Insgesamt sind ca. 80 % aller Leistungen vergeben bzw. ausgeschrieben. Aktuell geht die Kostenberechnung der Architekten und Fachingenieure von ca. 7,2 Mio. € aus.
2. Auftragsvergabe Abbruch- und Erdarbeiten:
Die Ausschreibung der Abbruch- und Erdarbeiten wurde am 28. Juni 2016 national beschränkt ausgeschrieben. Auf die beschränkte Ausschreibung der Stadt Kitzingen wurde, außer im Staatsanzeiger, auf folgenden Stellen hingewiesen:
- Mainpost
- Die Kitzinger Zeitung
- Internetportal Stadt Kitzingen
- Amtstafel Stadt Kitzingen
Es wurden 12 Firmen aufgefordert ein Angebot
für die Abbruch- und Erdarbeiten abzugeben. Zum Submissionstermin am 13. Juli
2016 lagen nur 4 Angebote vor. Das wirtschaftlichste Angebot wurde von der
Firma Eckert Erdbau und Industrieabbruch GmbH aus Lauda-Königshofen mit einem
Bruttobetrag von 94.985,80 Euro abgegeben.
Im Verwaltungs- und Bauausschuss vom 21.07.2016 wurde beschlossen, dass die Abbruch- und Erdarbeiten der neuen Zweifeldschulsporthalle an die Firma Eckert Erdbau und Industrieabbruch GmbH aus Lauda–Königshofen vergeben werden (siehe Beschluss vom 21.07.2016).
3. Beschlussempfehlung Abbruch- und
Erdarbeiten:
Die
Kostenschätzung für die Abbrucharbeiten vom 22.06.2016 lag bei 239.850,00 € brutto.
Durch die Konkretisierung der Planung und Optimierung von Bauabläufen sind in
der Kostenberechnung vom 02.12.16 für die Abbruchmaßnahmen 179.954,78 € brutto
vorgesehen. Der günstigste Bieter, die Firma Eckert Erdbau und Industrieabbruch
GmbH, hatte die ausgeschriebenen Arbeiten mit 94.985,80 € brutto angeboten.
Im
Vorfeld zu der Ausschreibung wurden stichpunktartige Beprobungen im Inneren des
Gebäudes sowie im Außenbereich durchgeführt um die Materialaufbauten sowie die
potentiellen Gefahrstoffen zu ermitteln. Im Laufe der Abbrucharbeiten zeigte
sich, dass die Bestandspläne sowie das Schadstoff- und Bodengutachten bei
verschiedenen Positionen nicht mit dem tatsächlich aufgefundenen Aufbauten
überein stimmte. Zudem wurden Materialienaufbauten bzw. Unterbauten
vorgefunden, die vorher nicht sichtbar waren und deshalb nicht einkalkuliert
gewesen sind. Hier erfolgten zusätzliche Maßnahmen.
Auch
durch vorgefundene archäologische Befunde am ehemaligem Deusterschloss, und
erforderliche Umverlegungsarbeiten von Bestandsleitungen die nicht bekannt
waren, sind zusätzliche Arbeiten entstanden.
Begründung Mehrkosten:
1. |
Massenmehrung
Ausbau Hoffläche Wegen stark differierender Höhenunterschiede und
unregelmäßigem Unterbau erhöhen sich die Massen im Leistungsverzeichnis. Die
nur stichprobenartige Beprobung der Bodenverhältnisse ergab ein unvollständiges
Bild der tatsächlichen Begebenheiten. |
Pos. 01.05 |
2. |
Massenmehrung
Oberboden abtragen, aufladen und abfahren Im Mittel war in der Position 20 cm angegeben,
jedoch wurden Unterbauten gefunden, die bis zu 60 cm Höhe reichten – auch im
Bereich der ehemaligen Sporthalle nach deren Abbruch. Hier wurden auch
sämtliche Erd- und Schottermassen bis auf tragendem Boden bzw. teilweise bis
Fundamentsohle entfernt. Nachweise wurden über Lieferscheine (Umrechnung t in
m³) erbracht. |
Pos. 01.09 |
3. |
Massenmehrung
Abbruch von Betonbauteilen im Außenbereich Die Dimensionen der Betonbauteile wurden nach den
Bestandsplänen ermittelt. Nach kompletter Freilegung wurden andere
Betonstärken vorgefunden. Oberirdisch waren nur geringere Dimensionen
erkennbar, unter der Erdoberfläche jedoch teilweise doppelte Stärke. |
Pos. 01.11 |
4. |
Massenmehrung
Rückbau von Lüftungskanälen Diese Position kam mit einer erheblichen
Massenmehrung zu Ausführung. |
Pos. 01.14 |
5. |
Massenmehrung
Abbruch des Sportplatzes „Roter Platz“ Diese Position kam mit einer erheblichen
Massenmehrung zu Ausführung. |
Pos. 01.16 |
6. |
Massenmehrung
Gebühren RW2 Diese Position kam mit einer erheblichen
Massenmehrung zu Ausführung, da diese Klasse erst durch die
Bodenbeprobungen/Deklaration aufgetreten ist. |
Pos. 01.18 |
7. |
Massenmehrung
Mineralfaserdämmung (KMF) Hier kamen nach Aufbruch und Sondierungen KMF –
belastete Bauteile zum Vorschein, insbesondere hinter dem Mauerwerk in den
Sporthallen, außerdem auf der Holzdecke und unter dem Estrichflächen. |
Pos. 01.23 |
8. |
Stundenlohnarbeiten
und Geräteeinsatz Mehrarbeiten fielen speziell bei händischen
Arbeiten, wie das Auffinden mehrerer, nicht verzeichneter Kabelquerschnitte.
Aufladen von Asphalt aus den Umverlegungsarbeiten. Wurzelstöcke ausgraben und
zerkleinern, da in Baumfällarbeiten nicht enthalten war. Gewölbekellerdecken
nicht belastbar – vorsichtig freilegen. Unbekannte Fundamente Sandgrube
entfernen. Archäologiearbeiten. |
Pos 02.1 – 02.13 |
9. |
Zusätzliche
Arbeiten – Zulage zum Abbruch roter Platz Größere Materialstärken vorgefunden als in den
Bestandsplänen und stichpunktartige Beprobungen. |
Pos. Nachtrag 01 |
10. |
Zusätzliche
Arbeiten – Zulage zum händischen Abbruch der Lochklinkerprallwände Die dahinterliegende künstliche
Mineralfaserdämmung (KMF) im Bereich der hochkant stehenden Lochziegel
mussten händisch separat ausgebaut werden und dürfen nicht im Zuge der
Gesamtmaßnahme mit der Grobmasse abgebrochen werden. Aufnehmen des
Klinkermaterials und Ausschleusen aus dem
Bauwerk |
Pos. Nachtrag 02 |
11. |
Zusätzliche
Arbeiten – Ausbau und Transport sowie Verbrennung bituminierte HWLBP (Holzweichfaserplatten) Im Zuge der
Abbrucharbeiten auf dem Dach, wurden bituminierten Holzweichfaserplatten
gefunden die separat ausgebaut und entsorgt werden müssen, die im Rahmen der
Voruntersuchung nicht gesehen werden konnten. |
Pos. Nachtrag 04 |
12. |
Zusätzliche
Arbeiten – Zulage Transport und Entsorgung Z1.2 Material Laut Beprobung der Erdmassen fiel dieses Material
an, ausgeschrieben war Material bis Z1.1. |
Pos. Nachtrag 05 u. 06 |
13. |
Zusätzliche
Arbeiten – Zulage für Haufwerksbildung / Breitstellung zur
Deklarationsanalythik Aufgrund vorgefundener unterschiedlicher
Materialaufbauten, mussten diese separat vor der Entsorgung begutachtet werden. |
Pos. Nachtrag 07 |
14. |
Zusätzliche
Arbeiten – Bauzeitverzögerung und erneute Baustelleneinrichtung Die Baustelle musste unterbrochen werden durch das
Auffinden von Resten des Deusterschlosses und Heizungskanalschächten mit
Heizungsleitungen und Stromleitungen. Beide Leitungsführen waren vorher nicht
bekannt. |
Pos. Nachtrag 08 |
15. |
Zusätzliche
Arbeiten – Verwertungsgebühren Wurzelstock Mit den Baumfällarbeiten wurde nicht das Entfernen
der Wurzelstöcke und die Rodung des Bereichs am Hindenburgring Nord ausgeschrieben. Diese
Arbeiten wurden im Zuge der Abbrucharbeiten erledigt. |
Pos. Nachtrag 09 |
16. |
Mindermengen Diese Kosten kamen mit einer Massenminderung zu
Ausführung. |
Pos. Mindernachtrag 10 |
Siehe auch nichtöffentlichte Anlage
Die geprüfte Schlussrechnung der Fa. Eckert für die Abbrucharbeiten liegt bei insgesamt 218.046,33 €. Nachverhandlungen durch das Bauamt ergaben einen Nachlass i. H. v. 3.546,33 €, d. h. die Schlussrechnungssumme beträgt 214.300,00 €.
In der Stadtratssitzung am 24.11.2016 wurde die ursprüngliche Auftragssumme für die Abbrucharbeiten der Sporthalle von 94.985,80 € um 39.289,50 € auf 134.275,30 € erweitert.
Aufgrund zusätzlicher Veränderungen ist es nun erneut nötig, die aktuelle Auftragssumme von 134.275,30 € um 80.024,70 € auf 214.300,00 € zu erweitern.
Im Vergleich zur Kostenberechnung vom 02.12.2016 in Höhe von 179.954,78 € liegt die Schlussrechnungssumme in Höhe von 214.300,00 € um 34.345,22 € höher.
Die Erhöhung der Gesamtbaukosten führt nicht zu einer Honorarerhöhung der Architekten und Fachprojektanten.
4. Zusammenfassung Kostenentwicklung Abbruch-
und Erdarbeiten:
Kostenschätzung 22.06.2016: 239.850,00 € (brutto)
Kostenberechnung 02.12.2016: 179.954,78 € (brutto)
Verpreistes Leistungsverzeichnis: 179.719,75 € (brutto)
Auftragssumme Abbruch:
94.985,80 € (brutto)
Auftragserweiterung
vom 24.11.2016 39.289,50 € (brutto)
Auftragssumme Stand 24.11.2016 134.275,30 € (brutto)
Geprüfte Schlussrechnung Architekten: 218.046,33 € (brutto)
Nachlass: 3.746,33 € (brutto)
Fällige Gesamtkosten : 214.300,00 € (brutto)
Differenz zur Kostenberechnung 02.12.2016: +34.345,22 € (brutto)
Differenz zur Kostenschätzung 22.06.2016: -25.550,00 € (brutto)
Bisher ausbezahlte Abschlagrechnungen
- AZ vom 15.08.2016 21.000,00 €
- AZ vom 23.09.2016 37.500,00 €
- AZ vom 20.10.2016 12.500,00 €
- AZ vom 12.12.2017 43.300,00 €
- AZ vom 24.10.2017 50.000,00 €
164.300,00 €
Erforderliche
Schlusszahlung 50.000,00 €
5.
Finanzierung:
Die vorhandenen Haushaltsmittel reichen für die Finanzierung der zu vergebenden Bauleistungen derzeit aus.
1.
Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
2.
Der Auftrag an die Firma Eckert Erdbau und
Industrieabbruch GmbH (Abbrucharbeiten) wird von 134.275,30 Euro um 80.024,70 Euro auf
214.300,00 Euro erhöht.