Betreff
BR-Radltour 02.08.2018 hier: Haushaltsüberschreitung
Vorlage
2018/316b
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

Die BR-Radltour machte am 02.08.2018 zum vierten Mal Station in Kitzingen. Das Bild von der Zieleinfahrt von der Alten Mainbrücke kommend in der Kaiserstraße wird sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Die Abendveranstaltung (Bayern 3 Abend) mit dem Hauptact Madcon lockte insgesamt 12.000 Besucher auf die Fläche der Firma Fehrer.

Insgesamt 1.100 Radler kamen in Kitzingen an, übernachtet in drei Sporthallen (Sickergrundhalle, Florian-Geyer-Halle, Landkreisturnhalle). Nach dem Frühstück auf dem Weinfestplatz (am schönsten Fleck der Tour) machten sich die Radler am 03.08.2018 wieder auf den Weg nach Marktheidenfeld.

 

In der Summe 1 Tag, der sehr viel Vorbereitungen, Absprachen, Termine zu den einzelnen Gewerken bedurfte (Abendveranstaltung, Verkehr/Parken, Unterkunft, Zieleinfahrt, Frühstück, Öffentlichkeitsarbeit), was das Orga-Team (Walter Vierrether, Stadtmarketingverein, Hauptverwaltung) neben der normalen Tätigkeit in den Monaten März bis August miterledigt hat. Mehr als 100 kleinere und größere Fragestellungen wurden hierbei geklärt.

Gefordert waren dabei auch die weiteren beteiligten Stellen: Bauhof, Stadtgärtnerei, Rechts-und Ordnungsamt, Gebäudemanagement, Feuerwehr, BRK, Polizei,

 

Vor allem die städtischen Akteure, Bauhof/Gärtnerei mit Blick auf deren Aufgaben und die Logistik bzw. das Rechts- und Ordnungsamt im Zusammenhang mit dem Ordnungsbescheid für die Abendveranstaltung sowie die Verkehrssituation bei der Ein- bzw. Ausfahrt, waren erheblich eingebunden.

 

Die Stadt Kitzingen war gemeinsam mit dem BR Veranstalter der Abendveranstaltung.

Mit Blick auf den zu erwartenden Zuschauerzuspruch war klar, dass eine entsprechende Fläche in Kitzingen nur schwierig zu finden sein wird.

Dankenswerterweise hat sich die Firma Fehrer bereit erklärt, der Stadt den Mitarbeiterparkplatz kostenfrei zu überlassen, der auch bei den Verantwortlichen des BR auf Zustimmung stieß.

 

In der Summe war die BR-Radltour eine Veranstaltung, die in der Summe sicherlich ein Erfolg für Kitzingen war, viel Aufwand für alle beteiligten Stellen brachte und entsprechende Kosten verursachte.

 

Auf die beiliegende Gesamtabrechnung wird verwiesen. Diese ist in die einzelnen Gewerke unterteilt und soweit möglich wurden die entsprechenden Kosten aufgeteilt. Näheres ist in den Bemerkungen nachzulesen.

In der Übersicht ist vermerkt, welche Posten noch offen sind (daher HÜ notwendig) und bei welchen Kosten lediglich die Schätzung vorliegt, da eine (Ab)-Rechnung noch nicht erfolgte (Gutscheinabrechnung der Caterer, Shuttle Service der Firma Zimmermann).

 

1.      Haushaltsrechtliche Situation

 

Der Haushaltsansatz bei der Haushaltsstelle 5500.6315 betrug 50.000,00 €. Durch eine Haushaltsüberschreitung, die im Zuständigkeitsbereich des Oberbürgermeister lag, in Höhe von 39.606,00 € Anfang September 2018 konnten die bis dahin vorliegenden Rechnungen beglichen werden. Nachdem nun (fast) alle Rechnungen vorliegen bzw. bei den übrigen beiden Posten eine reelle Kostenschätzung vorliegt, kann nun der restliche Kostenrahmen bestimmt werden.

 

Von den insgesamt (mit HÜ OB) zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von

                                                     89.606,00 € wurden bislang

                                                     88.593,84 € verbraucht, so dass noch

                                                       1.012,16 € zur Verfügung stehen.

 

 

Im Nachgang zur Erstellung der Sitzungsvorlage ist am 12. Dezember die Rechnung für den Busshuttle eingegangen. Die Schätzung lag bei 3.000,00 € (Orientierung war Tag der Franken). Die Rechnung liegt letztlich bei 4.850,00 €, so dass nochmals 1.850,00 € auf den Überschreitungsbetrag gerechnet werden müssen. Grund der Höhe ist die Summe der eingesetzten Busse und Anfahrtsstellen bezogen auf die Hin- und Rückfahrt.

Anmerkung: Als ich bei der telefonischen Ankündigung zum Rechnungseingang auf meine Schätzung verwiesen habe, wurde ein Betrag von 400,00 € nachgelassen.

 

Für die vorliegenden Rechnungen bzw. Schätzung für

 

     Toiletten Getränke W.   3.767,54 €

     Sicherheitsdienst                       2.000,00 €

     Bauhof/Gärtnerei IV                50.171,36 €

            Abrechnung Gutscheine           1.000,00 € (Schätzung)

            Busshuttle                                 4.850,00 € fallen insgesamt

                                                            61.788,90 €, so dass insgesamt.

 

                                                            60.776,74 € an Haushaltsmitteln Stand jetzt fehlen.

 

Nimmt man die bereits durch den Oberbürgermeister (weil zuständig) genehmigten 39.606,00 € hinzu, so beträgt die Überschreitung der Haushaltsstelle 5500.6315 insgesamt 100.382,74 € (gerundet auf 100.383 €).

 

Dieser Gesamtbetrag ist durch den Stadtrat zu genehmigen.

Die Deckung erfolgt in Abstimmung mit der Stadtkämmerei über die Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer.

 

2.      Anmerkungen zum Kostenansatz und den Gesamtkosten

 

Ab Mitte Dezember 2017 wurde das Interesse des BR, Kitzingen zum viertel Mal als Etappenzielort zu wählen, immer konkreter. Die Entscheidung wurde der Stadt letztlich Anfang Januar 2018 mitgeteilt und im Rahmen der Radlernacht am 28. Januar in München öffentlich verkündet.

Eine erste Abschätzung Mitte Februar durch die Organisatoren (Walter Vierrether, Stadtmarketingverein, Hauptverwaltung), als der tatsächliche Aufgabenbereich der Stadt Kitzingen noch nicht feststand, addierte sich auf 50.000,00 €, über dessen Einstellung der Oberbürgermeister in den Haushaltsberatungen am 27.02.2018 informierte.

Seinerzeit waren sämtliche Kostenbereiche grundsätzlich schon enthalten, jedoch der Umfang noch nicht abzuschätzen.

 

Im Nachgang und bei den ersten Besprechungen, spätestens bei den Abstimmungen im April 2018 wurde ein Umfang weiter abschätzbar.

 

Die wesentlichen Kostenbereiche stellen dabei die Bauhofsleistungen (50.171,36 €) sowie die Kosten für die komplette Stromversorgung auf dem Festgelände (37.256,12 €) bzw. bei allen anderen Bereichen dar (Zieleinfahrt Beschallung, Traversenbogen, Stromversorgung Unterkünfte)

 

Nachdem der Parkplatz der Firma Fehrer keine Stromversorgung aufweist, musste in allen Bereichen und für alle Gewerke der Abendveranstaltung mit Aggregaten gearbeitet werden. Dazu ist die Verkabelung sämtlicher Bereiche angefallen.

 

Darüber hinaus mussten mit Blick auf die zu erwartenden Besucherzahlen lt. Verkehrskonzept ca. 2.300 Parkplätze geschaffen werden. Unser Ziel war es, diese in verträglicher Fußläufigkeit anzubieten, da wir keinen Shuttle-Service für alle Besucher einrichten wollten.

Alle Grünflächen mussten entsprechend durch den Bauhof bzw. externe Partner hergerichtet werden. Eine Ausleuchtung war notwendig (auch hier wieder mit Aggregat). Bei der Fläche am Dreistock wurde sogar der Fußweg zum Gelände (teilweise auf einem Feldweg) ausgeleuchtet.

 

Alles Aufwendungen, die letztlich zu den Kosten im Bereich Stromversorgung/Technik geführt bzw. den Bauhof für das Herrichten der Flächen sowie Ausschilderung gefordert haben.

 

Der Bauhof war in sämtlichen Gewerken involviert. Er hat – wie beschrieben – alle Flächen hergerichtet und gemäht, die Beschilderung für alle Bereiche (Unterkunft/Frühstück/Parken) erstellt und aufgehängt, die Toiletten an den Unterkünften aufgebaut, beim Aufbau auf der Veranstaltungsfläche mitgewirkt, die Fläche gereinigt und und und.

Darüber hinaus sind alle Mitarbeiter des Bauhofes/Gärtnerei als Streckenposten bei der Ein- bzw. Ausfahrt der Radler aktiv gewesen, was ebenfalls zeit- und kostenaufwendig war.

Aufgrund des Verrechnungssatzes und der Vielzahl der Tätigkeiten ergibt sich letztlich diese Summe. Nicht zu unterschätzen ist der Aspekt, dass diese Zeit dem Bauhof für andere Tätigkeiten fehlt.

 

Ein weiterer Kostenbereich, der sich bei der Organisation entwickelt hat, ist das Thema Toiletten. Mit Blick auf die Besucherzahl musste eine entsprechende Anzahl vorgehalten werden.

Da nicht alle reservierten Toilettenwägen letztlich auf die Fläche gepasst hätten und sich auf der Fläche kein Kanal für die Entsorgung befand, griffen wir auf den Fachbetrieb für Toilettenanlagen und Entsorgung zurück, der ohnehin als ständiger Begleiter des BR auf der kompletten Tour dabei war. Die Firma hatte Toiletten mit entsprechender Größe und Ausstattung und verfügte über die Pumpen samt Logistik, um eine Entsorgung zu gewährleisten (7 Pumpen auf einer Länge von ca. 300 m in den nächsten Kanal).

Dabei hat die Firma auch bei allen anderen angemieteten Toiletten die Entsorgung übernommen.

 

Ansonsten sind alle weiteren Kostenbereiche/Kostengruppen im Rahmen und fallen bei einer derartigen Großveranstaltung an.

 

Eine Information über eine Kostenentwicklung im Gremium wäre grundsätzlich wünschenswert gewesen, jedoch war dies mit Blick auf die Vielzahl der Gewerke und Aufgaben ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr möglich. Das Hauptaugenmerk wurde auf die ordentliche Abwicklung der Vorbereitung sowie der Organisation gelegt.

 

3.      Zum Abschluss

 

Die BR Radltour war sicherlich das Highlight im Veranstaltungskalender 2018. Insgesamt 12.000 Besucher an der Abendveranstaltung und Zieleinfahrt, dabei keinerlei negativen Vorkommnisse sicherheitsrelevanter Art, zeigen, dass Kitzingen derartige Großveranstaltungen meistern kann. Auch wenn der Partner BR, die beteiligten Firmen sicherlich in gleicher Weise von der Veranstaltung profitieren, ist der Imagegewinn für Kitzingen nicht von der Hand zu weisen. Die Berichterstattung auf allen medialen Kanälen des BR hat Kitzingen eine Woche lang in den Fokus Bayerns rücken lassen. Die Stadt hat bei den Radlern eine sehr gute Visitenkarte hinterlassen, was erste positiven Rückmeldungen und Anfragen belegen.

Auch wenn der Gewinn für die Stadt Kitzingen nicht monetär zu beziffern ist, trägt eine solche Veranstaltung zum positiven Image der Stadt Kitzingen bei.

1.  Der Sachvortrag Nr. 2018/316 sowie die Abrechnung zur BR-Radltour werden zur Kenntnis genommen.

 

2.  Mit der Haushaltsüberschreitung bei der HHST 5500.6315 – BR Radltour in Höhe von insgesamt 100.383,00 € besteht Einverständnis.