Betreff
Bikepark Siedlung; Grundsatzbeschluss
Vorlage
2021/305
Aktenzeichen
SG 14
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

Historie:

Im Juni 2020 sprach Stadtrat Tobias Volk im Rahmen des Jugendbeirats die Reaktivierung einer alten, nicht mehr benutzbaren Bikestrecke am Dreistock an. In ersten Gesprächen im Jugendbeirat wurde deutlich, dass diese Strecke aus den Anfängen der 2000er Jahre nicht mehr befahrbar ist. Zudem sind in den letzten Jahren illegale Bike-Strecken im Klingenwald entstanden. Nach Rücksprache mit Vertretern aus der Bike-Szene wurde schnell deutlich, dass hier großes Interesse und ein Bedarf nach offiziellen, attraktiven und sicheren Strecken besteht.

 

Nach ersten Gesprächen im Jugendbeirat wurde die Idee als Chance für ein „junges und jugendfreundliches Kitzingen“ mit großer Mehrheit weiterverfolgt. Nach gemeinsamer Begehung der Parks in Dettelbach und Oberschwarzach wurde schnell klar, dass ein solcher Park aus der Hand eines Profis geplant und gebaut werden muss. Der Zeitaufwand und die Bereitstellung entsprechender Baumaschinen ist durch den Bauhof nicht möglich. Auch die Verkehrssicherheit kann aus eigener Hand nicht gewährleistet werden.

 

Bei der Standortsuche sprachen mehrere Gründe für den jetzigen im Sickergrund. Zum einen war es der einzige, der nach Rücksprache mit den Liegenschaften überhaupt in Frage kam. Zudem bietet die Fläche genügend Platz, erlaubt durch seine Stadtnähe eine tägliche, selbstständige Nutzung durch Jugendliche und sorgt durch seine Lage am Rand dennoch für einen guten Lärmschutz und Parkmöglichkeiten für Ältere. Entscheidend ist, dass an diesem Standort ein Bauprojekt in das Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ aufgenommen werden konnte.

 

Entsprechend der Richtlinien wurden drei Park-Bauer angefragt, von denen lediglich die Firma Radquartier innerhalb der Rücklauffrist bis zum 14.5.2021 einen Kostenvoranschlag für die Vorplanungen vorlegte. Nach einer Vorortbegehung im Sickergrund wurde das vorliegende Konzept durch die Firma Radquartier Anfang Dezember 2021 eingereicht.

 

In einer ersten Videokonferenz stellt Herr Specht als Leiter der Firma Herrn Stadtrat Freitag, Herrn Restetzki und Herrn Kulczynski sein Konzept vor. Die städtischen Vertreter stellten dieses Konzept dem Jugendbeirat am 15.12.2021 vor. Dieser sprach einstimmig die Empfehlung an den Stadtrat aus, einen Grundsatzbeschluss zum Bau eines BikeParks gemäß der vorliegenden Planung und Finanzierung zu fassen.

 

 

 

 

Standort:

Mit dem Kunstrasenplatz, seinen benachbarten Außenflächen und der optimalen Parksituation ist der Sickergrund als Sport- und Freizeitfläche erfolgreich erprobt. Am geplanten Standort wäre ein möglicher BikePark gut und schlüssig an das Naherholungs- und Freizeitkonzept im Sickergrund eingebunden. Zudem gewährt uns ein Standort in der Siedlung eine Förderung von 60%.

 

 

Rechtlicher Rahmen:

Pachtverhältnisse:

Die Pachtverhältnisse für die angedachte Flur Nr. 1137 Gemarkung Sickershausen wurde seitens der Stadt mit den beiden Pächtern einvernehmlich zum 31.12.2021 fristgerecht gekündigt.

 

Untere Naturschutzbehörde:

Die untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes wurde von Beginn an in die Planungen mit einbezogen. Es erfolgte eine Vor-Ort Begehung und eine schriftliche Rückmeldung auf der Basis des vorliegenden Konzepts. Es ist für alle Beteiligten wichtig und notwendig, dass die Baumaßnahme nur unter Berücksichtigung und Einhaltung entsprechender Vorgaben durchgeführt werden können.

 

 

Finanzierung:

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich laut Konzeption auf 364.435,39 €, gerundet 365.000 €.  Die Finanzierung erfolgt über die Haushaltsstelle HHSt. 5931.9581.  Über das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ können 60 % der zuwendungsfähigen Kosten gefördert werden. In der Bedarfsmitteilung an die Regierung von Unterfranken wurden bereits erste Kosten gemeldet (Siehe Stadtratsbeschluss vom 18.11.2021, Vorlage 2021/262).

 

 

Bauzeit und Baudauer:

Laut der Firma Radquartier könnten die Arbeiten im späten Frühjahr 2022 beginnen und innerhalb von 6-8 Wochen vollständig abgeschlossen sein. Eine Inbetriebnahme wäre dann im Spätsommer 2022 möglich.

 

Beteiligung/Instandhaltung und „Kultivierung“:

Ziel ist es, ähnlich wie am Skateplatz, eine Gruppe aktiver Kitzinger Biker dauerhaft mit in die Verantwortung zu übernehmen. Sie dienen als direkte, zuverlässige Ansprechpartner vor Ort, organisieren z.B. Trainings und Events und füllen den Park mit Leben. Inwiefern eine verantwortliche Gruppe die Anlage über das Jahr Instandhalten muss/darf (Verkehrssicherheit und TÜV) wird aktuell noch mit dem Park-Bauer geklärt.

 

Während des Planungsprozesses waren junger Biker bereits von Beginn an beteiligt (Standort, Art der Anlage, Begehung anderer Anlagen). Dem Park-Bauer ist es wichtig, diese Beteiligung im Laufe des weiteren Planungs- und Bauprozesses wo möglich beizubehalten. Laut Park-Bauer ist dies ein wesentlicher Faktor für den erfolgreichen Betrieb eines BikeParks.

 

 

Chancen:

Die Anzahl öffentlicher Spiel- und Freizeitflächen für Kinder ist in Kitzingen groß.

Dennoch sind nur wenige für die Altersgruppe ab 12 Jahren erlaubt bzw. geeignet. Ein attraktiver BikePark spricht eine große Masse von jungen Menschen zwischen 12 und 30 Jahren an, ohne die Jüngeren rechtlich oder sicherheitstechnisch auszugrenzen.

Ein BikePark nimmt den seit Jahren andauernden und anhaltenden Boom des Radfahrens auf und bietet durch seine Konzeption für Laien genauso wie für Profis Fahrspaß und Sicherheit gleichermaßen.

Aus Sicht der Jugendarbeit ist es eine weitere sehr gute Möglichkeit, junge Menschen für körperliche Bewegung und Begegnung zu begeistern.

Auch touristisch kann sich ein BikePark positiv auswirken. Gerade junge Familien entscheiden sich für Urlaubsorte, an denen sie gebündelt spannende Freizeitangebote für Ihre Kinder vorfinden. Kitzingen würde für diese Zielgruppe mit dem Freibad, dem Skateplatz und einem BikePark ein attraktives Paket vorhalten. Eine attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums für junge Menschen fügt sich zudem hervorragend in die strategische Ausrichtung als Kinder- und jugendfreundliche Kommune, die wir als Stadt vorgenommen haben, ein.

 

 

 

 

1.    Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.

 

2.    Mit dem Bau eines Bikeparks gemäß dem beigefügten Konzept vom 09.12.2021 besteht

Einverständnis.

 

3.    Die benötigten Haushaltsmittel in Höhe von 365.000 € werden auf der Haushaltsstelle

       1.5931.9581 bereitgestellt.