Hintergrund:
Derzeit wird der Wärmebedarf Kitzingens zu 90% mit
Gas gedeckt. Aus wirtschaftlichen und klimatischen Gründen ist eine Wärmewende
nötig. Hierfür bietet sich die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung an.
Mithilfe des kommunalen Wärmeplans wird der kurz- und langfristig zu erwartende
Wärmebedarf einer Kommune mit einer auf vor Ort einsetzbaren, erneuerbaren
Quellen beruhenden Wärmeversorgungsinfrastruktur abgestimmt und damit Planungs-
und Investitionssicherheit für alle Akteur*innen geschaffen. Mit einer
kommunalen Wärmeplanung erhält die kommunale Bauleitplanung wichtige
Erkenntnisse über zu sichernde Flächenbedarfe für die künftige Wärmeversorgung.
Inhalt
Wärmepläne bestehen in der Regel aus einer
Bestandsanalyse, die Gebäudewärmebedarfe und die Wärmversorgungsinfrastruktur
berücksichtigt. Ebenso sind eine Energie- und THG-Bilanz des Ist-Zustands
beinhaltet. Eine Potenzialanalyse zu
Energieeinsparpotenzialen bei Wärmesenken sowie zu Nutzungs- und
Ausbaupotenzialen für Abwärme und erneuerbare Wärmequellen rundet den Wärmeplan
ab. Anhand der Analysen werden Szenarien entwickelt, wie eine zukunftsfähige
Wärmeversorgung aussehen soll.
Auf Basis dieser Szenarien wird eine Strategie mit
Maßnahmenkatalog, Prioritäten und einem Zeitplan erstellt. Alle relevanten
Verwaltungseinheiten und externen Akteur*innen sind im Prozess zu beteiligen.
Zusätzlich werden für zwei bis drei prioritäre Fokusgebiete räumlich verortete
Umsetzungspläne erarbeitet.
Die Wärmeplanung ist als stetiger Prozess zu sehen,
der nicht mit einem einmaligen Konzept abgeschlossen ist. Er bedarf
fortwährender Abstimmung der kommunalen Akteur*innen der Wärme- und
Stadtplanung.
Förderung
Gefördert wird die Erstellung von kommunalen
Wärmeplänen durch fachkundige externe Dienstleister*innen. Die Förderung läuft
über den Fördergeber Nationale Klimaschutzinitiative im Rahmen der
Kommunalrichtlinie. Bei einer Antragsstellung bis zum 31.12.2023 beträgt die
Förderquote 90%. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 100.000 Euro. Die kommunale Wärmeplanung ist ein Teilbereich
des Klimaschutzkonzeptes und wird aus diesem zeitlich vorgezogen, da es die
umfangreichste und wichtigste Maßnahme ist.
Weitere Vorgehensweise
Die Verwaltung empfiehlt dem Stadtrat dem Vorschlag
zuzustimmen, sodass in enger Zusammenarbeit mit der LKW Kitzingen eine
kommunale Wärmeplanung in die Wege geleitet wird. Hierfür wird der Förderantrag
gestellt, die Planung ausgeschrieben, zur Bearbeitung einem Fachbüro übergeben
und begleitend unterstützt. Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung sind
nicht bindend, können aber eine Grundlage für die weitere Stadt- und
Energieplanung bilden.
1. Vom
Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
2. Die
Stadt Kitzingen stimmt der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung zu.
3. Der
Förderantrag wird durch die Verwaltung vorbereitet.