hier: Umbenennung der Siegfried-Wilke-Straße
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Vorbemerkung: sollte der Stadtrat mehrheitlich
beschließen, den Stadtrats- Beschluss vom 24.10.1991 aufzuheben, wäre für die
dann ehemalige Siegfried-Wilke-Straße, ein neuer Straßenname festzulegen
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Wie bereits in der Sitzungsvorlage 2021/124
vom 19.04.2021 (s. Anlage) da gelegt, sind Frauen bei der Benennung von Straßen
bislang deutlich unterrepräsentiert. Mit dem Beschluss vom 17.06.2021
(Hedwigstraße) sind nunmehr 3 Straßen in Kitzingen nach Frauen benannt,
hingegen 51 nach Männern.
Auszugehend davon schlägt
die Verwaltung vor, die ehemalige Siegfried-Wilke-Straße ebenfalls nach einer
Frau zu benennen. Folgende Persönlichkeiten und ihr Wirken finden sich in der
Vorlage 2021/124:
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Bella
Fromm
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Katharina
Schuck
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Edith
Herzlieb
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Dagmar
Voßkühler
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Die
Verwaltung schlägt im konkreten Fall vor, wegen des nachfolgenden dargestellten
historischen Zusammenhangs, diese Straße in Dagmar-Voßkühler-Straße
umzubenennen
Dagmar
Voßkühler wurde am 15.
Juli 1944 als jüngstes von 5 Kindern von Oberst Georg Hansen geboren. 5 Tage
nach ihrer Geburt war Oberst Hansen am Attentat auf Hitler als
Widerstandskämpfer beteiligt, wurde 2 Tage später verhaftet und am 8. September
1944 im Zuchthaus Plötzensee hingerichtet. Die Mutter kam ins Frauengefängnis
von Nürnberg in Einzelhaft, die 5 Kinder mit der erst wenige Tage alten Dagmar
Ende Juli 1944 in ein Sammellager zur Umerziehung für Kinder der Widerständler
nach Bad Sachsa. Dort waren sie, u.a. auch die Kinder von Graf Stauffenberg,
bis Kriegsende. (s. weitere Informationen in der Anlage).
Angesichts dieses familiären Schicksals
verwundert es nicht, dass Dagmar Voßkühler sich zeitlebens (sie verstarb 2013)
für Menschen einsetzte, die Unterstützung benötigten. So gründete sie eine ehrenamtliche
Hausaufgabenbetreuung für sozial benachteiligte und vom Krieg traumatisierte
Kinder an der St. Hedwig-Schule, wo sie als Lehrerin arbeitete.
Ihr besonderes Augenmerk lag im Kampf
gegen das Vergessen der Nazi-Verbrechen; sie war lange Vorsitzende des
„Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen e.V.“ Der Förderverein verleiht seit
2017 alle 4 Jahre den Dagmar Voßkühler- Preis, sie selbst wurde mit dem
Kuno-Meuschel-Preis und dem Dr. Erwin-Rumpel-Preis ausgezeichnet.
Diese Aufzählung ist nicht abschließend,
verdeutlicht aber das großartige Wirken von Dagmar Voßkühler im Geiste von
Toleranz, Gerechtigkeit, Chancengleichheit und insbesondere gegen das Vergessen
nationalsozialistischer Verbrechen.
Vor diesen Hintergrund schlägt die
Verwaltung vor, die ehemalige Siegfried-Wilke-Straße in
Dagmar-Voßkühler-Straße umzubenennen.
1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis
genommen
2. Es besteht Einverständnis die
bisherige Siegfried-Wilke-Straße in
„Dagmar-Voßkühler-Straße“ umzubenennen