TOP Ö 8: Offener Ganztag in der D. Paul-Eber-Mittelschule; Entscheidung über Verlängerung des Vertrages mit bestehendem Kooperationspartner für ein weiteres Schuljahr

Beschluss: beschlossen

Abstimmung: Ja: 28, Nein: 1

Rückblickend auf die Situation im Sommer 2020 führt Sachgebietsleiter Wirth aus, dass es ohne die Defizitübernahme durch die Stadt Kitzingen im Schuljahr 2020/2021 keinen Offenen Ganztag mit der AWO geben würde. Die AWO sehe keine Möglichkeit mehr, das Defizit auszugleichen. Die Schulleitung der Dr. Paul-Eber Schule spreche sich jedoch wegen der hervorragenden pädagogischen Arbeit ganz klar für eine weitere Zusammenarbeit aus. Der hohe Migrationsanteil und der Förderbedarf machten fachliche Unterstützung unverzichtbar. Zudem seien die damals beschlossenen Mittel nicht abgerufen worden, da die AWO diese schlussendlich nicht benötigt habe. Dies sei wahrscheinlich auf einen Kalkulationsfehler zurückzuführen.

 

Frau Beinrott (DPE) erhält das Wort und schließt sich der Aussage von Herrn Wirth an. Es sei schwer, eine qualifiziert Alternative zur AWO zu finden und für die Schüler wäre ein Wechsel in der Betreuung aktuell verheerend. Auch die Lehrer sein auf fachlich versierte Kolleginnen und Kollegen angewiesen, da der Förder- und Migrationsanteil bei den Schülern bei 70% liege, der Anteil an Kindern mit geringen Deutschkenntnissen sehr hoch sei. Aktuell würden die Fachkräfte der AWO in der Notbetreuung arbeiten.

 

Die Räte zeigen sich von den aufgezeigten Umständen betroffen und sehen ebenfalls den Bedarf der Schule. Stadträtin Schmidt mahnt jedoch, dass man für das nächste Schuljahr auch andere Optionen prüfen müsse. Stadtrat Sanzenbacher schließt sich dem an. Stadtrat Dr. Küntzer rät, auf den Landkreis zuzugehen, da ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Kinder und Jugendlichen aus der Notunterkunft komme, welche sich im Stadtgebiet befinde. Stadtrat Dr. Pfeiffle hält dies für falsch und verweist auf die Bundesregierung als die Stelle, die hier tätig werden müsste. Er befindet, dass eigentlich noch viel mehr für die Schüler getan werden müsse, missbilligt aber das Vorgehen der AWO. Diese hätte viel früher auf die Verwaltung zugehen müssen.

Sachgebietsleiter Wirth fügt an, dass die hohen Personalkosten ausschlaggebend für das Defizit seien – qualitativ hochwertige Mitarbeiter in entsprechender Anzahl würden natürlich höhere Kosten verursachen und Tarifverträge seien einzuhalten. Die Regierung habe sich klar gegen eine Erhöhung der Förderung ausgesprochen. Nächstes Jahr werde er wieder mit diesem Anliegen im Gremium vorstellig werden müssen, es sei denn, man treffe einen Grundsatzbeschluss.

Stadtrat Paul erinnert, dass die AWO gesagt habe, dass sie die Arbeit zu diesem Betrag nicht werde leisten können, sie aber trotzdem gebeten worden sei, weiter zu machen. Er stimme zum Wohl der Schüler dafür, das Defizit zu tragen.

 


1.    Vom Sachvortrag 2021/111wird Kenntnis genommen.

 

2.    A) Für das Schuljahr 2021/2022 wird einer Defizitübernahme von maximal 13.500 € (bei einer Gruppe) bzw. 20.000 € (bei zwei Gruppen) an die AWO Unterfranken als Kooperationspartner der D. Paul-Eber-Schule zugestimmt.

 

3.    Die benötigten Haushaltsmittel sind bereitzustellen.