- Ausgangsgrundlage
In 2015 wurde ein Glasfaserhausanschluss in der Stichstraße Am Dreistock (Kaufland Richtung Postfrachtzentrum) durch ein Telekommunikationsunternehmen erstellt. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens musste die Trasse im Spülbohrverfahren hergestellt werden. Die Zustimmung mit entsprechenden Auflagen hat das Sachgebiet Tiefbau erteilt. Für die Abwicklung der Baumaßnahme hat das Telekommunikationsunternehmen eine entsprechende Fachfirma beauftragt.
Im Oktober 2019 wurden Versorgungsleitungen durch die LKW Kitzingen verlegt. In diesem Zuge musste die Glasfasertrasse gequert werden. Hierbei wurde ein Schaden an der Straßendrainage, die in ca. 80 cm Tiefe liegt, festgestellt. Bei genauerem Betrachten stellte sich heraus, dass die verlegte Glasfaserleitung, die eigentlich in einer Tiefe von größer 1,20 m liegen sollte, in die Drainage eingezogen ist. Durch die Spühlbohrarbeiten in 2015 wurde die Drainage so stark beschädigt, dass diese nicht mehr funktionsfähig ist. So hat sich bereits Wasser unter dem Straßenkörper aufgestaut, welches beim Öffnen des Leitungsgraben für die Versorgungsleitungen herausdrückte. Die Feststellungen wurden dokumentiert und an das Telekommunikationsunternehmen sowie dem Verursacher weitergeleitet.
Nachdem Reparaturarbeiten an der Straßendrainage nicht mehr möglich sind, muss diese erneuert werden. Mit den Planungsleistungen wurde die Horn Ingenieure GmbH & Co. KG aus Eibelstadt beauftragt. Die Kosten sind durch den Verursacher zu tragen.
Der Grundsatzbeschluss für die Erneuerung der Drainage wurde in der Stadtratssitzung am 03.06.2022 gefällt. Eine Ausführung in 2022 war aufgrund erforderlicher Abstimmungen mit der Versicherung des Verursachers nicht möglich. Nun wurden die erforderlichen Tiefbauleistungen beschränkt nach VOB/B ausgeschrieben.
- Ausschreibungsverfahren
a)
Ausschreibungsumfang
Die Verwaltung hat die Bauleistungen für die Tiefbauarbeiten beschränkt nach VOB/A ausgeschrieben.
Alle erforderlichen Bauleistungen für die Erneuerung der Drainage sind Bestandteil der Ausschreibung. Diese stellen sich in der Übersicht wie folgt dar:
· Baustelleneinrichtung incl. Verkehrssicherung
· Tiefbauarbeiten für Leitungsgräben, Leitungsverlegung und Wiederherstellung der Oberflächen in Asphaltbauweise
· Bodenentsorgung / -Verwertung incl. Zwischenlager und Beprobungen
· Stundenlohnarbeiten für unerwartete Leistungen
b)
Veröffentlichung
Die erforderlichen Bauleistungen wurden nach VOB/A beschränkt ausgeschrieben.
· Am 11.05.2023 erfolgte die Vorinformation (Ex-ante) auf der Vergabeplattform des Bayerischen Staatsanzeiger.
· Die Ausschreibungsunterlagen wurden auf dem Ausschreibungsportal des Bayerischen Staatsanzeigers (www.staatsanzeiger-eservices.de) ab dem 19.05.2023 zum Download kostenlos zur Verfügung gestellt. Firmen die keinen Zugang zum elektronischen SOL eVergabe-System haben, wurden die Unterlagen per Post zugesendet. Insgesamt wurden 13 Bauunternehmen, deren Fachkunde und Leistungsfähigkeit dem Bauamt bekannt sind, an der beschränkten Ausschreibung beteiligt.
· Das Ende der Angebotsfrist wurde, unter Beachtung § 10, Abs. 1 VOB/A, auf den 15.06.2023 gelegt.
c)
Angebotseinholung
Von insgesamt 8 Firmen wurden die Ausschreibungsunterlagen heruntergeladen, 2 Firmen erhielten die Unterlagen per Post. Der Vergabestelle im Bauamt der Stadt Kitzingen lagen zur Angebotseröffnung am 15.06.2023, 14.00 Uhr insgesamt 5 Hauptangebote vor.
- Angebotsprüfung
Die vorliegenden Angebote wurden sachlich und rechnerisch geprüft.
Ausschlussgründe konnten nicht festgestellt werden. Alle 5 Angebote konnten gewertet werden.
- Angebotswertung und Vergabevorschlag
Nach Abschluss der vollständigen Prüfung der wertbaren Angebote hat sich das Angebot der Zöller-Bau GmbH, aus 97855 Triefenstein – Lengfurt, als wirtschaftlichstes Angebot herausgestellt. Es liegt vom Preisniveau an 1. Stelle.
Die Verwaltung empfiehlt die Vergabe der ausgeschriebenen Leistungen an die Zöller-Bau GmbH, mit einer Auftragssumme von insgesamt brutto 136.407,27 €.
- Vergleich mit der Kostenberechnung
Mit Kostenberechnung vom Mai 2022 wurden für die ausgeschriebenen Leistungen Kosten in Höhe von brutto rd. 135.000 € ermittelt. Das Angebot der Zöller-Bau GmbH liegt genau brutto 1.407,27 € darüber. Dies entspricht einer Kostensteigerung von 1 % und liegt damit im Rahmen.
- Finanzierung
Im Haushalt sind derzeit Mittel in Höhe von insgesamt 165.000 € eingestellt. Nach aktueller Kostenhochrechnung der Gesamtkosten (Bau-, Planungs- und Baunebenkosten) ist mit insgesamt brutto 167.100 € zu rechnen. Demnach sind noch zusätzliche Mittel in Höhe von 2.100 € in den Haushalt einzustellen.
Die Kosten werden nach Abschluss der Maßnahme an die Versicherung des Schädigers weiterverrechnet.
- Weiteres Vorgehen
a) Die Zuschlagsfrist endet am 19.07.2023.
b) Nach Zustimmung des Stadtrates, für die Auftragsvergabe und Einstellung zusätzlicher Mittel in den städtischen Haushalt, kann der Auftrag schriftlich vergeben werden.
c) Geplanter Baubeginn spätestens am 07.08.2023; Bauende spätestens 20.10.2023.
1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
2. Der Auftrag für die Erneuerung der Drainage Am Dreistock - Tiefbauarbeiten wird auf Grundlage des Angebotes vom 14.06.2023 an die Zöller-Bau GmbH, mit einer Auftragssumme in Höhe von brutto 136.407,27 €, vergeben.
3. Der Oberbürgermeister wird ermächtigt ein entsprechendes Auftragsschreiben zu unterzeichnen.
4. Die für die Abwicklung der Gesamtmaßnahme erforderlichen Mittel i. H. v. von 165.000 € werden um 2.100 € auf 167.100 € erweitert und im Haushalt bereitgestellt. Die Deckung erfolgt durch Ausgabeeinsparungen bei Haushaltsstelle 1.6300.9560 – Spurrillenbeseitigung Süd-/Westtangente.