Betreff
Bau einer Bootseinlassstelle am Main für Blaulichtorganisationen
hier: Beschluss der Maßnahme
Vorlage
2024/025
Aktenzeichen
SG 31
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

Die in Kitzingen ansässigen Blaulichtorganisationen Technisches Hilfswerk, Bayer. Rotes Kreuz mit Wasserwacht, Freiwillige Feuerwehr Kitzingen, werden mit ihren Mehrzweck- und Rettungsbooten regelmäßig zu Unglücksfällen auf der Bundeswasserstraße Main alarmiert. Die Rettungskräfte können bei Einsätzen und Übungen ihre Wasserfahrzeuge in Kitzingen nur am Oberen Mainkai zu Wasser bringen. Diese Stelle wird dann mit Zuggespannen mit einer Länge von bis zu 19,00 m angefahren. Als Zugfahrzeuge werden oftmals Lastkraftwagen verwendet. Um die Bootseinlassstelle (Slipstelle) ungehindert anfahren zu können, muss immer eine entsprechende Fahrbahnbreite und Aufstellfläche vorhanden sein. Bei einer Anfahrt über den Oberen Mainkai ist die Fahrbahnbreite, je nach Art der abgestellten Fahrzeuge und auf welche Weise wie geparkt wird, nicht immer gewährleistet. Dies hat in der Vergangenheit auch schon des öfteren zu Problemen geführt. Die Slipstelle kann auch über die Fischergasse, bzw. Mainstockheimer Straße angefahren werden. Bei einer Anfahrt über diese Straßen sind zwar in der Regel die Fahrbahnbreiten vorhanden, jedoch muss dann die St 2270 und die Straße Hindenburgring Nord, für die Dauer des Rangiervorgangs, von Einsatzkräften abgesperrt und gesichert werden, da die Fahrzeuggespanne rückwärts an die Bootseinlassstelle heranfahren. Diese Art der Anfahrt erfordert zusätzliches Personal und birgt auch weitere Gefahren, da die Einsatzkräfte sich im fließenden Verkehr bewegen müssen.

 

An der vorhandenen Einlassstelle kann immer nur ein Boot zu Wasser gelassen werden. Sobald dies geschehen ist, muss sowohl das Boot, als auch das Zuggespann die Slipstelle verlassen, damit der nächste Slipvorgang durchgeführt werden kann bzw. die Straße wieder für den allgemeinen Verkehr nutzbar ist. Im näheren Umfeld gibt es keine Möglichkeiten die Zuggespanne abzustellen. Daher müssen diese an weiter entfernten Stellen, z. B. Hof des Feuerwehrgerätehauses, abgestellt werden. Die Fahrer der Gespanne stehen daher in der Regel nicht mehr direkt für den eigentlichen Einsatz zur Verfügung, so dass hierdurch auch der Personaleinsatz steigt. Hinzu kommt, dass die Zuggespanne nach Beendigung eines Einsatzes oder einer Übung wieder vom Abstellort zur Slipstelle geholt werden müssen, um die Boote aus dem Wasser zu bringen. Auch hier kann es notwendig werden, dass zusätzliche Fahrer eingesetzt werden müssen.

 

Das Beladen der Einsatzboote mit Personal und Pumpen ist an der vorhandenen Slipstelle nur dann möglich, wenn kein weiteres Boot zu Wasser gelassen wird, da hier oftmals ein ebenerdiger Einstieg, z. B. bei einer Beladung mit einer Tragkraftspritzenpumpe, notwendig ist. Z. Zt. erfolgt dies meist im Bereich des Feuerwehrgerätehauses, da dort die Gegebenheiten besser sind.

 

Ein weiteres Problem am Oberen Mainkai ist der Umstand, dass diese Bootseinlassstelle auch von privaten Bootsführern genutzt werden darf und wird. Im Falle eines Einsatzes kann dies zu erheblichen Zeitverlusten führen, da Private oftmals nicht gewohnt sind sicher in stressigen Situationen zu agieren und dadurch zu Fehlverhalten tendieren. Seit der Sanierung des Oberen Mainkais wird die Erreichbarkeit oftmals durch widerrechtlich geparkte Fahrzeuge zusätzlich erschwert. Teilweise werden hierdurch auch noch, für das Rangieren notwendige Flächen blockiert.

 

In Anbetracht der vorhandenen Situation wurde von den Verantwortlichen der Blaulichtorganistationen angeregt, eine Bootseinlassstelle nur für Wasserfahrzeuge der Blaulichtorganisationen zu errichten. Die Rampe, welche in den Main führt sollte so gestaltet sein, dass sie zu jeder Jahres- und Tageszeit, sowie von zwei Gespannen zeitgleich genutzt werden kann. Des Weiteren sollten Festmachpunkte für zwei bis drei Boote vorgesehen werden, damit Personal und Material vor Ort schnell und sicher ver-, bzw. entladen werden können. Das Umfeld müsste so geschaffen werden, dass es groß genug ist, dass zwei Gespanne problemlos, zeitgleich, rangieren und nach dem Einlassvorgang die Gespanne direkt in der Nähe der Slipstelle geparkt, bzw. abgestellt werden können. Hierzu müsste der Untergrund so verdichtet werden, dass eine Traglast von mind. 11 t gewährleistet ist. An der Oberfläche könnte der Einbau von Rasengittersteinen, oder ähnlichen Materialien erfolgen, so dass ein Pflanzenwuchs möglich ist und sich die Anlage relativ unauffällig in die Umgebung einbettet. Als Standort für eine derartige Bootseinlassstelle würde sich eine Fläche in der Glauberstraße, neben der Bahnbrücke eignen. Diese Stelle ist für alle Blaulichtorganisationen schnell und gut zu erreichen. Dort könnten die bereits beschriebenen baulichen Voraussetzungen geschaffen und die Sicherheit für die Einsatzkräfte deutlich verbessert werden.

 

Die Bauausführung soll möglichst funktional erfolgen. Im Moment werden die Kosten für die Planung und Ausführung auf ca. 530.000,00 EUR geschätzt. Eine Regelförderung durch den Freistaat Bayern ist für solche Maßnahmen nicht vorgesehen. Sollte die Stadt Kitzingen sich für den Bau einer Bootseinlassstelle, nur für die Blaulichtorganisationen entscheiden, sollte auch bei den anderen Trägern eine Mitfinanzierung beantragt werden.

 

 

 

 

 

  1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.

 

  1. Mit der Errichtung einer Bootseinlassstelle, für die Blaulichtorganisationen am Main, besteht Einverständnis.