Betreff
Eherieder Mühlbach;
Grundsatzentscheidung zum weiteren Vorgehen
Vorlage
2016/266
Aktenzeichen
63/Hn-Hae
Art
Sitzungsvorlage (Beschluss)

 

1.    Ausgangslage

 

Vorliegende Unterlagen

Nach einem Hochwasserereignis am im Jahre 1978 in der Buchbrunner Straße (Buchbrunner Flutgraben) und in Vorbereitung für das Planfeststellungsverfahren Nordtangente in Kitzingen wurde von der Stadt Kitzingen beim Wasserwirtschaftsamt Würzburg Ende der 70er Jahre beantragt, Untersuchungen für eine künftige Hochwasserfreilegung in diesem Gebiet durchzuführen. Hierbei stellte sich die Notwendigkeit heraus, neben dem Buchbrunner Flutgraben auch die übrigen rechtsmainischen Bäche (Repperndorfer Mühlbach, Eherieder Mühlbach)  in die Untersuchung mit einzubeziehen.

Im Ergebnis wurden hierzu vom Ingenieurbüro Dr. R. Sonnenburg im Auftrag der Stadt Kitzingen Zug um Zug für die betroffenen Bäche Wasserspiegelberechnungen (1992), Vorfluterberechnungen (1994), Vorflutnachweise (1994) sowie ein Niederschlagsabflussmodell „Rechtsmainische Gewässer“ (2003) erarbeitet.

Die Entwicklung ist in einer Chronologie (Anlage 1) zusammengefasst.

 

 

Beschlusslage

Auf der Grundlage des Niederschlagsabflussmodells wurde für die Stadtratssitzung am 15.07.2004 eine umfangreiche Sitzungsvorlage (Anlage 2) erstellt. In der Vorlage wurden verschiedene Ausbauvarianten mit geschätzten Baukosten vorgestellt.

Es wurde einstimmig beschlossen, auf einen Ausbau des Eherieder Mühlbaches zwischen Jahnstraße/Bypass und Einmündung Obere Talstraße/Tennishalle zu verzichten und lediglich den Bypass (parallel zum Stadtgraben, im Bereich der Eisenbahnbrücke) mit einer Stahlbetonleitung DN 1600/DN 1800 mit geschätzten Baukosten von ca. 1,25 Mio. Euro zu errichten. Die hohen Kosten für einen Bachausbau sowie die Annahme, dass sich bereits durch den Neubau des Bypasses eine wesentliche Verbesserung der Abflusssituation ergeben würde, führten wohl zu dieser Entscheidung.

 

 

2.    Weiteres Vorgehen

 

Nach Inbetriebnahme des Bypasses und Nachbesserungen am Rechen des Einlaufbauwerkes hat sich die Hochwassersituation am Unterlauf des Eherieder Mühlbaches verbessert; es zeigt sich jedoch, dass es bei kurzen, heftigen Niederschlägen zu Aufstauungen im Bereich zwischen der Brücke Jahnstraße und dem Einlauf des Eherieder Mühlbaches in den Bypass (B 8) kommen kann. Der Aufstau wird offensichtlich ausgelöst durch Engstellen im vorhandenen Bachlauf.

 

Im Mai 2016 staute der Bach nach heftigen Niederschlägen (ca. 30 l/m² in weniger als 25 Minuten) zurück. Dies führte zu Überschwemmungen bei einigen, unmittelbar an den  Eherieder Mühlbach angrenzenden Grundstücken.

 

Für eine dauerhafte Verbesserung der Situation sollte das Niederschlagsabflussmodell für den Eherieder Mühlbach (Stand 2004) überarbeitet werden. In dieser Überarbeitung würden der aktuelle Generalentwässerungsplan von 2008  mit dem Einzugsgebiet des RÜ 105 (an Brücke Jahnstraße) sowie die seit 2004 eingetretene Änderungen im Berechnungsverfahren berücksichtigt werden.

Mit den dann vorliegenden Erkenntnissen ist eine fundierte Grundlage gegeben, um entscheiden zu können, in welchem Umfang und zu welchen Kosten geeignete Maßnahmen zum Hochwasserschutz getroffen werden können.

Die Unterlagen des Niederschlagsabflussmodells könnten auch in einem möglichen Genehmigungsverfahren (Wasserwirtschaft) verwendet werden.

 

1.    Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.

 

2.    Weiteres Vorgehen

 

2.1      Der Stadtratsbeschluss vom 15.07.2004 behält Gültigkeit. Auf einen Ausbau des Eherieder Mühlbaches wird verzichtet.

 

Alternativ:

 

2.2      Die Abflusssituation am Eherieder Mühlbach soll, gegebenenfalls in Teilbereichen, verbessert werden. Die vorliegenden Studien zur Hochwasserfreilegung Eherieder Mühlbach (letzter Stand 2004) werden aktualisiert. Die Ergebnisse werden dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt.