Die in Kitzingen
ansässigen Blaulichtorganisationen Technisches Hilfswerk, Bayer. Rotes Kreuz
mit Wasserwacht, Freiwillige Feuerwehr Kitzingen, werden mit ihren Mehrzweck-
und Rettungsbooten regelmäßig zu Unglücksfällen auf der Bundeswasserstraße Main
alarmiert. Die Rettungskräfte können bei Einsätzen und Übungen ihre
Wasserfahrzeuge in Kitzingen nur am Oberen Mainkai zu Wasser bringen. Diese
Stelle wird dann mit Zuggespannen mit einer Länge von bis zu 19,00 m
angefahren. Als Zugfahrzeuge werden oftmals Lastkraftwagen verwendet. Um die
Bootseinlassstelle (Slipstelle) ungehindert anfahren zu können, muss immer eine
entsprechende Fahrbahnbreite und Aufstellfläche vorhanden sein. Bei einer
Anfahrt über den Oberen Mainkai ist die Fahrbahnbreite, je nach Art der abgestellten
Fahrzeuge und auf welche Weise wie geparkt wird, nicht immer gewährleistet.
Dies hat in der Vergangenheit auch schon des öfteren zu Problemen geführt. Die
Slipstelle kann auch über die Fischergasse, bzw. Mainstockheimer Straße
angefahren werden. Bei einer Anfahrt über diese Straßen sind zwar in der Regel
die Fahrbahnbreiten vorhanden, jedoch muss dann die St 2270 und die Straße
Hindenburgring Nord, für die Dauer des Rangiervorgangs, von Einsatzkräften
abgesperrt und gesichert werden, da die Fahrzeuggespanne rückwärts an die
Bootseinlassstelle heranfahren. Diese Art der Anfahrt erfordert zusätzliches
Personal und birgt auch weitere Gefahren, da die Einsatzkräfte sich im
fließenden Verkehr bewegen müssen.
An der vorhandenen
Einlassstelle kann immer nur ein Boot zu Wasser gelassen werden. Sobald dies
geschehen ist, muss sowohl das Boot, als auch das Zuggespann die Slipstelle
verlassen, damit der nächste Slipvorgang durchgeführt werden kann bzw. die
Straße wieder für den allgemeinen Verkehr nutzbar ist. Im näheren Umfeld gibt
es keine Möglichkeiten die Zuggespanne abzustellen. Daher müssen diese an
weiter entfernten Stellen, z. B. Hof des Feuerwehrgerätehauses, abgestellt
werden. Die Fahrer der Gespanne stehen daher in der Regel nicht mehr direkt für
den eigentlichen Einsatz zur Verfügung, so dass hierdurch auch der
Personaleinsatz steigt. Hinzu kommt, dass die Zuggespanne nach Beendigung eines
Einsatzes oder einer Übung wieder vom Abstellort zur Slipstelle geholt werden
müssen, um die Boote aus dem Wasser zu bringen. Auch hier kann es notwendig
werden, dass zusätzliche Fahrer eingesetzt werden müssen.
Das Beladen der
Einsatzboote mit Personal und Pumpen ist an der vorhandenen Slipstelle nur dann
möglich, wenn kein weiteres Boot zu Wasser gelassen wird, da hier oftmals ein
ebenerdiger Einstieg, z. B. bei einer Beladung mit einer
Tragkraftspritzenpumpe, notwendig ist. Z. Zt. erfolgt dies meist im Bereich des
Feuerwehrgerätehauses, da dort die Gegebenheiten besser sind.
Ein weiteres
Problem am Oberen Mainkai ist der Umstand, dass diese Bootseinlassstelle auch
von privaten Bootsführern genutzt werden darf und wird. Im Falle eines
Einsatzes kann dies zu erheblichen Zeitverlusten führen, da Private oftmals
nicht gewohnt sind sicher in stressigen Situationen zu agieren und dadurch zu
Fehlverhalten tendieren. Seit der Sanierung des Oberen Mainkais wird die
Erreichbarkeit oftmals durch widerrechtlich geparkte Fahrzeuge zusätzlich
erschwert. Teilweise werden hierdurch auch noch, für das Rangieren notwendige Flächen
blockiert.
In Anbetracht der
vorhandenen Situation wurde von den Verantwortlichen der
Blaulichtorganistationen angeregt, eine Bootseinlassstelle nur für
Wasserfahrzeuge der Blaulichtorganisationen zu errichten. Die Rampe, welche in
den Main führt sollte so gestaltet sein, dass sie zu jeder Jahres- und
Tageszeit, sowie von zwei Gespannen zeitgleich genutzt werden kann. Des
Weiteren sollten Festmachpunkte für zwei bis drei Boote vorgesehen werden,
damit Personal und Material vor Ort schnell und sicher ver-, bzw. entladen
werden können. Das Umfeld müsste so geschaffen werden, dass es groß genug ist,
dass zwei Gespanne problemlos, zeitgleich, rangieren und nach dem
Einlassvorgang die Gespanne direkt in der Nähe der Slipstelle geparkt, bzw.
abgestellt werden können. Hierzu müsste der Untergrund so verdichtet werden,
dass eine Traglast von mind. 11 t gewährleistet ist. An der Oberfläche könnte
der Einbau von Rasengittersteinen, oder ähnlichen Materialien erfolgen, so dass
ein Pflanzenwuchs möglich ist und sich die Anlage relativ unauffällig in die
Umgebung einbettet. Als Standort für eine derartige Bootseinlassstelle würde
sich eine Fläche in der Glauberstraße, neben der Bahnbrücke eignen. Diese
Stelle ist für alle Blaulichtorganisationen schnell und gut zu erreichen. Dort
könnten die bereits beschriebenen baulichen Voraussetzungen geschaffen und die
Sicherheit für die Einsatzkräfte deutlich verbessert werden.
Die Bauausführung
soll möglichst funktional erfolgen. Im Moment werden die Kosten für die Planung
und Ausführung auf ca. 530.000,00 EUR geschätzt. Eine Regelförderung durch den
Freistaat Bayern ist für solche Maßnahmen nicht vorgesehen. Sollte die Stadt
Kitzingen sich für den Bau einer Bootseinlassstelle, nur für die
Blaulichtorganisationen entscheiden, sollte auch bei den anderen Trägern eine
Mitfinanzierung beantragt werden.