Es ist beabsichtigt, im kommenden Jahr eine
Schiffsanlegestelle am neu ausgebauten Mainkai in Betrieb zu nehmen. Seitens
der Verwaltung wurden verschiedene Gespräche geführt und Informationen bei
anderen Kommunen insbesondere am Main eingeholt.
Im Juli erreichte uns ein Angebot einer Schweizer Reederei, die per Vertrag die
Schiffsanlegestelle für zunächst 7 Jahre mit Option auf weitere 7
Jahre anpachten möchte, um dann selbst an andere Reedereien
(außerhalb der selbst benötigten Zeiten) unterzuverpachten.
Die damit befassten Stellen, Amt 1, 3 sowie SG 23 kamen übereinstimmend zu dem
Ergebnis, dass diesem Angebot zumindest in der vorgelegten Vertragsgestaltung
zunächst nicht näher getreten werden kann.
Im Rahmen der Investorenkonferenz im September kam es zu einem Kontakt mit der
"bayernhafen Gruppe" und im Nachgang ein sehr informatives Gespräch.
Der Vertreter der "bayernhafen Gruppe" stellte bei einem Gespräch
beim Oberbürgermeister das Interesse seiner GmbH & Co.KG (Komplementär und
Kommandatist zu 100% Freistaat Bayern) an der Personenschifffahrt in Kitzingen
dar.
Als Systemführer der Kabinenschifffahrt in Bayern arbeite man bereits mit
Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau zusammen.
Er betonte, dass die "bayernhafen Gruppe" einen
diskriminierungsfreien Zugang zur Wasserstrasse gewährleiste und verwies
darauf, dass auch die Städte Regensburg und Passau zu Beginn in Eigenregie die
Personschifffahrt betrieben hätten.
Er informierte über Planungen am Main, bei denen KT eine wichtige Rolle spielen
könnte, diese aber erst im Entstehen seien und nicht vor 2012 zum Tragen
kommen könnten.
Die Zusammenarbeit kann sich die Gruppe unterschiedlich, abhängig von den
Wünschen der Kommune vorstellen.
Als Fazit zeichnete sich ab, dass die Stadt Kitzingen zumindest zu Beginn die
Personenschifffahrt in eigener Regie als sog. "Betrieb gewerblicher
Art" führen und dabei auch wichtige eigene Erfahrungen in diesem
neuen Tourismusbereich sammeln sollte.
Der Vertreter der Reederei, der auch zum Gespräch in Kitzingen war, möchte am
liebsten bereits in 2011 in Kitzingen anlegen und hat 86 Wunschtermine
übermittelt. Er sprach davon, dass auf den Schiffen rund 150 Passagiere, überwiegend
aus den USA und Australien seien und in Absprache mit der Tourist-Info
Hofratempfänge, Stadtführungen und Weinproben geplant seien und die Reederei
damit bereits werbe.
Oberbürgermeister Müller machte ihm deutlich, dass die Stadt Wert auf diskriminierungsfreien
Zugang lege (gleiches Recht für alle Reedereien). Eine Regelung durch Satzung
bis zum Start der Saison werde seitens der Stadt angestrebt, eine Information
über die künftige Schiffsanlegestelle in Kitzingen soll allen Reedereien
zugehen, um den freien Wettbewerb zu gewährleisten und natürlich auch für
Zulauf sorgen.
Soweit die derzeitige Situation. Die Gesprächsteilnehmer (OB, AL 1, AL 2, AL 3
und Herr Vierrether) waren darin einig, zunächst in Eigenregie zu beginnen und
dies dem Stadtrat zur Entscheidung vorzuschlagen.
Wie sich aus den Umfrageergebnissen und dem Gespräch mit der "bayerhafen
Gruppe" zeigte, kann für Kitzingen eine Tagespauschale für Hotelschiffe in
Höhe von 150-200 Euro als marktgerecht angesehen werden, wobei diese und andere
Festlegungen in der Satzung (die dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorzulegen
ist) zu regeln wären.
Auch wenn noch viele offene Fragen bestehen und angesichts mangelnder eigener
Erfahrungen eine gewisse Unsicherheit besteht, schlägt die Verwaltung vor, die
im Beschluss genannten Beschlüsse zu fassen.
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1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
2. Der Stadtrat beschließt, die Schiffsanlegestelle bis auf Weiteres als städtische Einrichtung
und in Eigenregie zu betreiben.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, hierfür die tatsächlichen und rechtlichen Voraussetzungen
zu schaffen.