hier: Ergänzung Entwurfsplanung, Baugrundsätze, Kosten
Ausgangssituation
Die Breslauer Straße wird auf einer Länge
von ca. 505 m zwischen der Einmündung Galgenwasen und der Egerländer Straße
ausgebaut. Neben dem grundhaften Ausbau einschl. Oberflächenneugestaltung
sollen die bestehenden Kanäle durch einen Kanalstrang DN 600 sowie die
Hausanschlüsse ersetzt werden.
Im Zuge dieses Ausbaus sollen auch die
vorhandenen Versorgungsleitungen Gas, Wasser, Strom und
Telekommunikationsleitungen auch jeweils mit Hausanschlüssen ausgetauscht und
neu eingeteilt werden. Diese Arbeiten erfolgen im Auftrag der Licht-, Kraft-
und Wasserwerke Kitzingen und der Telekom. Ggf. wird seitens der Stadt noch ein
Leerrohr für zukünftige Leitungen mit eingeplant.
In der Stadtratssitzung vom 23.03.2023 wurde
eine Entwurfsplanung mit Stand 03/2023 als Grundlage für die Umsetzung
grundsätzlich beschlossen.
Am 20. April 2023 wurden die Ausbauplanungen
erstmalig der Städtebauförderung und der FAG-Förderung bei der Regierung von
Unterfranken vorgestellt:
a)
Seitens
der FAG- Förderung wurde eine Förderfähigkeit von ca. 60% für den Geh- und
Radweg in Aussicht gestellt sofern eine wesentliche Verbesserung der
Verkehrssicherheit erreicht wird. Dementsprechend wurde die Planung im Bereich
der Egerländer Str. dahingehend überarbeitet, dass jetzt der gemeinsame Geh-
und Radweg bis zur Fußgängerampel an der B8 geführt wird. Positiver Effekt
dabei wäre, dass sich die Fahrbahnbreite an der Einmündung der Egerländer Str.
verringert und damit die Geschwindigkeiten reduzieren könnten.
b)
Seitens
der Städtebauförderung wurde eine Förderung von ca. 60% der förderfähigen
Kosten in Aussicht gestellt, wenn eine städtebauliche Aufwertung des
Straßenraumes einschl. der Kreuzungsbereiche erfolgt. Damit verbunden sind:
-
optische
Aufwertung des Straßenraumes
-
Schaffung
Aufenthaltsqualität
-
Reduzierung
der Geschwindigkeiten und Erhöhung der Verkehrssicherheit
-
Zusätzliche
Grünflächen
-
Barrierefreiheit
-
Beleuchtungskonzept
-
ordnen
des ruhenden Verkehrs
Vorhandene Strecken- und
Verkehrscharakteristik
siehe Sachvortrag vom 23.03.2023
Anforderungen an die straßenbauliche Infrastruktur (Stand 23.03.2023)
„Mit dem
Ausbau der Breslauer Straße sollen folgende Verkehrsverbesserungen, die
wesentlich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen, erreicht werden:
·
Anlage von Gehweg und gemeinsamen Geh- und
Radweg baulich getrennt vom MIV
·
Anlage
von separaten Parkstreifen außerhalb der Fahrbahn
·
Ausstattung
der Verkehrsanlage mit Beleuchtung sowie mit verkehrsrechtlicher und
wegweisender Beschilderung
·
Maßnahmen an Gehwegen und Straßenkreuzungen,
welche die Belange Behinderter und anderer Menschen mit
Mobilitätsbeeinträchtigung in angemessener Weise berücksichtigen
·
Ausstattung
der Breslauer Straße mit Grünstreifen und Pflanzung von Bäumen
Die Lärm- und Abgassituation wird im Ausbaubereich nicht verändert.“
Planerische
Beschreibung (aus dem Sachvortrag vom
23.03.2023 (kursiv):
Zwischen
Texasweg und Memellandstraße, wird die vorhandene Fläche so aufgeteilt, dass
neben der 4,50 m breiten Fahrbahn auf der Nordseite ein mind. 1,50 m breiter gepflasterter Gehweg vorgehalten werden kann. An die Südseite grenzen die 2 m breiten
gepflasterten Parkstreifen bzw.
Pflanzgruben für Beete und Bäume an die Fahrbahn an. Diese trennen den 2,50 m
breiten gemeinsamen asphaltierten Geh-
und Radweg von der Verkehrsfläche des MIV. Ergänzend wird der
Einmündungsbereich in die Straße Am Galgenwasen in die Ausbauplanung mit
aufgenommen.
Die mögliche Einfahrsituation für das
derzeit noch unbebaute Grundstück wurde berücksichtigt.
Die Kreuzungsbereiche werden durch
Ruheinseln, Beleuchtung und Grünflächen aufgewertet. Zur städtebaulichen
Aufwertung und Geschwindigkeitsreduzierung wird in den Kreuzungsbereichen
Pflaster verwendet. Dieses wird in hochwertiger gebundener Bauweise (Mörtelbett
und Drainasphaltschicht) mit starren Fugen ausgeführt. Diese normgerechte
Bauweise hat sich auch in hochbeanspruchten Bereichen bewährt. Durch eine
entsprechende Pflasterauswahl, Pflasterverlegung und Fugenausbildung entstehen
keine zusätzlichen Lärmimmissionen.
Zwischen
Memellandstraße und Egerländer Straße ist im Vergleich zum ersten Abschnitt
künftig eine Einbahnregelung mit 3,25 m breiter Fahrbahn vorgesehen. Wie auch
zwischen Texasweg und Memellandstraße ist der Querschnitt so aufgeteilt, dass
ein gepflasterter Gehweg mit 1,50-2,00 m Breite auf der
Nordseite und ein 2,00 m breiter gepflasterter Parkstreifen bzw. Pflanzgruben für Beete und Bäume mit angrenzendem asphaltierten Geh- und Radweg auf der Südseite Platz
finden.
Derzeit
sind in der Breslauer Straße keine Parkplätze fest markiert. Zukünftig stehen
durch den vorgesehenen Parkstreifen 24 Parkplätze zur Verfügung. Dies
entspricht in etwa der Anzahl an Fahrzeugen die bisher in der Breslauer Straße im
Durchschnitt parken.
Die
Einmündungen in die Saarlandstraße und Memellandstraße werden an die neuen
Verhältnisse angepasst. Ebenso werden die Kreuzungsbereiche am Bauanfang und
Bauende angepasst, wobei die grundsätzliche Verkehrsführung erhalten bleibt.
Für
Fußgänger werden behindertengerechte Querungsstellen ohne Markierungen über die Breslauer Straße eingerichtet.
Derzeit
sind 27 standortgerechte neue Bäume und 11 Pflanzbeete
Das
Oberflächenwasser wird durch Einseitneigung der Fahrbahn in Straßenabläufe
geführt und anschließend in einen neuen Kanal DN 600 geleitet der die bestehenden
Kanäle DN400 und DN 300 künftig ersetzt. Den Pflanzgruben werden soweit möglich
Oberflächenwasser aus der Fahrbahn und dem Geh- und Radweg zugeführt mit dem
Ziel, dass keine gesonderte Bewässerung durch die Stadtgärtnerei notwendig sein
wird.
Die
Neuaufteilung der Verkehrsflächen erfolgen nach den Empfehlungen für
Radverkehrsanlagen (ERA, Ausgabe 2010) und der Richtlinie für die Anlage von
Stadtstraßen RASt 06.
Fahrbahnaufbau
Fahrbahn
Breslauer Straße Vollausbau Asphaltbauweise (wie Stand 23.03.2023)
Belastungsklasse
BK1,8 nach RStO 12, Tafel 1, Zeile 1 mit 60 cm Oberbaudicke
4 cm
Asphaltbeton AC 11 DN
16 cm bit. Tragschicht AC 32 TN
40 cm Frostschutzschicht 0/56
60 cm gesamt
Geh-
und Radweg (wie Stand 23.03.2023)
Der
Aufbau des Geh- und Radwegs erfolgt mit
2,5 cm Asphaltbeton
7,5 cm bit. Tragschicht
30 ,0 cm Frostzschutzschicht
40,0 cm gesamt
Der Gehweg auf der Nordseite erhält eine
Pflasteroberfläche.
8 cm
Pflaster
3 cm
Pflasterbett
12 cm Drainasphalt
27 cm
Frostschutzschicht
50 cm
Gesamtoberbau
Zufahrten
Der
Aufbau im Bereich der Zufahrten erfolgt mit
4 cm Asphaltbeton
10 cm bit. Tragschicht
31
cm Frostschutzschicht
45 cm gesamt
Kreuzungsbereiche:
Aufbau gem. RSto 12, Bkl. 1,8 MFP geb 2018
Tab 1
14 cm
Betonpflaster
4 cm
Mörtelbett
14 cm
Drainasphaltschicht
28 cm Frostschutzschicht
60 cm Gesamtoberbau
Die Zufahrten zu den anliegenden Anwesen
erfolgen generell über Tiefborde und verstärkte Geh- und Radwegflächen.
Entwässerung
(Stand 23.03.2023 kursiv)
Das
bestehende Entwässerungssystem der Breslauer Straße wird zwischen Texasweg und
Egerländer
Straße neu verlegt. Die bestehenden Kanäle DN 400 und DN 300 werden durch einen
Kanal DN 600 zusammengefasst und ersetzt.
Eine
hydraulische Berechnung liegt vor.
Die
Ableitung des Niederschlagwassers erfolgt über bestehende Straßenabläufe in den
neuen Kanal DN 600 und in die Pflanzgruben. Die Straßenabläufe werden
entsprechend den künftigen Fahrbahnrändern neu gebaut. In
entwässerungsschwachen Bereichen wird das Oberflächenwasser über eine
Pendelbordrinne abgeleitet.
Das
anfallende Oberflächenwasser wird soweit möglich in die Pflanzgruben geleitet. Eine entsprechende wasserrechtliche
Genehmigung muss beim WWA noch eingeholt werden
Pflanzgruben
(Stand 23.03.2023 kursiv)
In
der Breslauer Straße werden ca.
27 Bäume und ca. 11 Pflanzbeete in
ausreichend bemessenen Pflanzgruben neu gepflanzt. Die Pflanzgruben haben eine
Mindestgröße vom 12 m³ und sind 1,50m tief. Dadurch ist unterirdisch
ausreichend Platz vorhanden damit sich die Bäume uneingeschränkt ausbreiten
können.
Um
eine ausreichende Wasserverfügbarkeit für die Bäume sicherzustellen, wird das
Oberflächenwasser den Pflanzgruben über Straßeneinläufe und über die
Querneigung des Geh- und Radweges zugeführt.
Laut Baugrundgutachten ist der Untergrund
der Breslauer Straße nur mäßig wasserdurchlässig. Dementsprechend
ist ein Versickern des Oberflächenwassers nicht möglich. Um einen Stau von Oberflächen bzw. Sickerwässer zu verhindern, werden
im Bereich der Pflanzgruben Drainageleitungen mit eingebaut die an die
öffentliche Entwässerung angeschlossen werden. Um bei Starkregenereignissen
einen Überlauf der Pflanzgruben bzw. ein Volllaufen der Einläufe zu verhindern,
werden an den Einläufen Notabläufe zum Kanal angebracht.
Grunderwerb
(Stand 23.03.2023 kursiv)
Der
Grunderwerb am Grund Flurnummer 6333/55 wurde vollzogen. Die Grenzziehung
erfolgt mit dem Abschluss der Maßnahme. Der Grunderwerb an der Flurnummer 6333/59 wurde in die Wege geleitet
Kosten
Auf der Grundlage des geänderten Entwurfs
wurde eine vertiefte und detaillierte Kostenberechnung erstellt.
Demnach ist mit folgenden Bau-Kosten zu
rechnen:
Straßenbau (zzgl. 53%) 2.703.000 € brutto
Kanalbau (zzgl. 6,5 %) 650.000 € brutto
Bereits enthalten ist eine neue Straßenbeleuchtung
mit ca. 80.000 € jedoch weiterhin keine Deponierung bzw. Verwertung des
anfallenden Aushubs mit ca. 130.000 €.
Die Baunebenkosten belaufen sich weiterhin auf
ca. 260.000 €.
Im Haushalt stehen ausreichende Mittel zur
Verfügung:
1.6300.9562 2.200.000
€ Straßenbau
1.7016.9535 1.300.000
€ Kanalbau
Die Maßnahme ist nach Rücksprache mit der Städtebauförderung bei einer
städtebaulichen Aufwertung anhand der vorgelegten Planungen grundsätzlich
förderfähig.
Durch die Verbesserung der
Verkehrsverhältnisse greift das Förderprogramm FAG 13 c.
Der mögliche Umfang wurde am 20.04.2023
vorbesprochen. Die Förderhöhen betragen bei beiden Förderprogrammen ca. 60% der
förderfähigen Kosten. Erst im Zusammenhang mit der Antragsstellung kann geklärt
werden, ob nur die aufgewerteten Bereiche gefördert werden oder der gesamte
Straßenbereich.
Bisher wurden in der Haushaltsplanung keine
Einnahmen eingestellt.
Durchführung
der Maßnahme (aktualisiert)
Bei einer positiven Beschlussfassung des
Stadtrates werden die Förderunterlagen unverzüglich zusammengestellt.
Der Baubeginn ist für April 2024 in
Abhängigkeit von der Freigabe der Fördermittelgeber vorgesehen. Bei einer
Bauzeit von ca. 1,5 Jahren sollte die Maßnahme im Herbst Ende 2025
abgeschlossen sein.
Ausblick
(Stand 23.03.2023):
Das
Gestaltungskonzept Breslauer Straße kann als Grundlage für weitere
Straßenumgestaltungen im Bereich Siedlung Nord herangezogen werden.
Mittelfristig
sind Maßnahmen im Bereich Texasweg, Tannenbergstraße und Egerländerstraße
denkbar.
Honorarleistung
Der Ingenieurvertrag gem. HOAI 2021 sah eine
Abminderung in einzelnen Leistungsphasen vor, nachdem keine Varianten, kein
Finanzierungsentwurf und keine Genehmigungsplanung vorgesehen waren. Sofern Fördermittel in Anspruch genommen
werden sollen, sind die Honorarsätze entsprechend der HOAI zumindest für die
Verkehrsanlagen anzupassen (siehe Anlage nichtöffentliches Dokument).
Die Nebenkosten wären im derzeitigen Umfang
für den städtebaulichen Umfang vollumfänglich förderfähig
1. Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.
- Die in den Anlagen 1 – 8 aufgezeigte ergänzte Entwurfsplanung mit Stand 06/2023 wird als Grundlage für die Umsetzung beschlossen.
- Der Oberbürgermeister wird ermächtigt den Honorarvertrag für die Ingenieurleistungen entsprechend dem geänderten Rahmenbedingungen anzupassen.